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[Edited]

Lifs PoV

Auch nach dem Unterricht schwirren Miles Worte noch in meinem Kopf herum und erschweren mir das klare Denken.

,,Aber Connor mag dich wirklich. Schonmal daran gedacht?"

Natürlich habe ich das für einen kurzen Moment mal in Betracht gezogen, aber wie unwahrscheinlich ist das bitte? Connor ist ein verdammer Fuckboy. Warum sollte er jemanden wie mich mögen, oder sogar lieben? Ich passe ja nicht mal in sein Beuteschema. Naja, so wie es aussieht, fickt er alles, was ihn ranlässt, aber darum geht es nicht. Ich sage mal, ich bin von meinem Charakter her einfach kein Typ für einen Badboy. Das Wort Bruh-Girl beschreibt mich echt gut.

Ich schüttel meinen Kopf. Warum sind meine Gedanken in letzter zeit nur so cringe? Warum kann ich ihn nicht einfach ignorieren?

Aber warum will Connor dann mit mir ausgehen? Oder hat er alle anderen Mädchen schon durch und ich bin sein Reserveplan gegen Langeweile?

Von den ganzen Fragen dröhnt mir der Kopf. Ich hasse diese Ungewissheit. Vielleicht bin ich auch einfach nur ein kleiner Kontrollfreak, wo ich allerdings überhaupt nichts gegen habe.

Auf dem Schulflur drängeln sich alle Schüler an mir vorbei und drücken von hinten gegen die Menge, wodurch ich automatisch mit nach draußen geschoben werde. Typisch Freitag.

Ich muss mich auf meine Füße konzentrieren, um in der Menge nicht zu stolpern. Miles ist vorhin als erster aus dem Raum verschwunden, so als hätte er noch etwas ganz dringendes vor. Als ich das Schulgebäude verlasse, sehe ich gerade noch wie er in seinen Wagen springt und davon fährt. Yep, er hat es definitiv eilig.

Mein Blick gleitet über den Schulhof. Auf der Suche nach Connor, entdecke ich Jessica und Ashley in der hintersten Ecke am Waldrand stehen.

Ich runzle meine Stirn. Ein wenig wundert es mich, dass die beiden miteinander reden können ohne sich die Augen auszukratzen, so wie Jessica immer über Ashley ablästert.

Ohne, dass ich es bewusst gesteuert habe, bewege ich mich auf die beiden zu. Meine Neugier ist einfach zu überwältigend. Außerdem möchte ich ein mögliches Blutbad vermeiden.

Allerdings werde ich auf halbem Weg am Arm zurück gehalten. Ich muss mich nicht umdrehen, um zu wissen, dass Connor mich festhält. Mittlerweile erkenne ich seine Hand- Okay, meine Gedanken sind echt verstörend und sowas von dumm. Ich brauche definitiv Wochenende. Ohne meine "Familie".

,,Ich habe auf dich gewartet.", sagt er und sucht meinen Blick.

,,Wo wolltest du denn hin?", fragt er, nachdem ich auf sein vorher Gesagtes nicht geantwortet habe.

Mein Blick gleitet wie von selbst zu Jessica und Ashley, die immernoch miteinander tuscheln.

Auch Connor schaut jetzt zu den beiden und wirkt kurz abwesend. Genau beobachte ich ihn. Natürlich nur, um aus seinen Gesichtszügen ablesen zu können, was er denkt. Leider gelingt mir dies nicht.

Ich schaue wieder zu den anderen. Unerwartet blicke ich Jessica in die Augen. Auch ihr Blick ist undefinierbar, allerdings auf mich gerichtet.

Ashley maschiert auf einen weißen Smart zu und steigt ein. Sie schenkt mir noch einen letzten herablassenden Blick, wirft ihr blondes Haar arrogant nach hinten und fährt dann davon.

,,Wollen wir los?", reißt mich Connor zurück in die Gegenwart.

,,Ja, klar... Ich wollte bloß-", ich drehe meinen Kopf, kann Jessica aber nirgens mehr entdecken, ,,Seit wann reden die beiden miteinander? Jessica hat immer so über Ashley abgelästert-"

Connor zuckt daraufhin nur mit den Schultern. ,,Aus euch Frauen werde ich wahrscheinlich eh nie schlau. Mal lästert ihr, dann seid ihr wieder Freunde..."

,,Wir sind aber nicht alle so.", verteidige ich das weibliche Geschlecht.

,,Das habe ich auch garnicht behauptet, aber ihr lästert euch teilweise den Mund fusselig. Außerdem kann man mit euch nichts machen, wenn ihr eure Tage habt. Du weißt schon, wegen eurer Tage, den Krämpfen und so.", erläutert er mir schulterzuckend. Er versenkt die Hände lässig in seinen Hosentaschen. Ich beschließe sein Gesagtes unkommentiert zu lassen.

Wir gehen los. Wohin weiß ich selbst nicht. Eigentlich ist Connor einfach losgegangen und ich bin hinterher gestolpert. Arschloch. Der hätte ruhig mal warten können, schließlich habe ich kürzere Beine.

,,Ihr Typen seid nicht besser. Wir haben vielleicht einen schwankenden Hormonspiegel, aber ihr denkt immer nur mit eurem Schwanz.", sage ich ohne nachzudenken - so viel zu unkommentiert lassen.

Connor grinst auf mich herab.
,,Du weißt, dass das auch ein Vorurteil ist, oder?", lächelt er.

Ich zucke nur mit den Schultern. Natürlich ist das ein Vorurteil. Aber ich habe einfach das gesagt, was mir gerade so im Kopf herum geschwirrt ist, ohne groß darüber nachzudenken.

,,Übrigens seid ihr auch nicht besser.", sagt Connor ohne Einleitung. Verwirrt schaue ich zu ihm hoch.

Auch sein Blick hat er auf mich gerichtet und schon wieder grinst er sein typisches Grinsen.

,,Du hast mich schon verstanden, Anderson. Du bist auch nicht viel anders..."

,,Wovon redest du?", frage ich. Ich habe eine leise Vermutung, bin mir aber nicht sicher. Lieber höre ich mir zuerst seine Version an, bevor ich ihn noch auf irgendwelche dumme Ideen bringe.

,,Ihr seid auch hormongesteuert. Nicht nur, wenn ihr eure Tage habt.", ich will ihn unterbrechen, doch er redet einfach weiter, ,,Oder warum schaut ihr euch Bilder oder Videos von heißen Typen an?" Connor versucht ein Lachen zu unterdrücken.

Ich merke, wie ich kurz davor bin, ertappt rot anzulaufen, kann dies aber noch verhindern, indem ich mir auf die Zunge beiße. Wie sind wir nur auf dieses Thema gekommen?

,,Eifersüchtig?", necke ich ihn deshalb, um meine Unsicherheit zu vertuschen.

Connor schnaubt.

,,Dazu gibt es keinen Grund.", bringt er schnaubend hervor. Wie überzeugt kann man eigentlich von einem selbst sein?

,,An deiner Stelle wäre ich mir da nicht so sicher. Dylan O'Brien ist nicht zu übertreffen.", lache ich, meine es aber zu hundert Prozent ernst.

Connor bleibt ruckartig stehen.

,,Wer zum Teufel ist Dylan O'Brien?", knurrt er. Ich muss mir ein Lachen verkneifen, doch mein breites Grinsen verrät mich. So viel zu ,Dazu gibt es keinen Grund' - scheinbar hat da jemand doch kein so großes Selbstwertgefühl.

Connor steht so still wie ein Raubtier, während er seine Hände seitlich zu Fäusten geballt hat und die Anspannung zwischen uns immer stickiger wird. Seine sonst so atemberaubenden Augen verdunkeln sich, bis sie rabenschwarz sind - wo hat er bloß seine Drogen her?

Vielleicht sollte ich vor Angst einen Schritt zurückweichen, stattdessen bleibe ich nur fasziniert stehen. Ich schaue ihm nur belustigt ins Gesicht.

,,Er ist ein Schauspieler.", übergehe ich Connors komische Reaktion, ,,Und zwar einer der heißesten und sympatischten überhaupt."

Bevor Connor etwas sagen kann, rede ich weiter:,,Hast du nie Teen Wolf geguckt?"

,,Nein.", knurrt er bloß.

Leicht schüttel ich meinen Kopf, mein Blick stets auf ihn gerichtet - dieser Typ ist in so vieler Hinsicht einfach unfassbar.

Bevor ich reagieren kann, hat Connor mich in seine muskulösen Arme gezogen. Er schmiegt seinen Kopf in meine Halsbäuge und seufzt wohlig auf.

,,Ich bin der einzige für dich. So wie du für mich."

...

Sorry, dass das Kapitel erst so spät kommt... In nächster Zeit wird dies wahrscheinlich  allerdings zur Routine.
Danke für die über 4k🖤

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