Kapitel 23

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Jake

Reese hat mir geschrieben, dass er erst zum Abendbrot kommt, weil er mit Willow noch Hausaufgaben machen muss. Nun stehe ich in der Küche und schiebe den Auflauf, den ich eben zubereitet habe, in den Ofen. Zufrieden betrachte ich ihn und räume die Küche auf.

Etwas später höre ich wie die Tür aufgeschlossen wird und Reese die Küche betritt. „Na, wie wars in der Schule?", frage ich ihn und hole den fertigen Auflauf raus. Sofort höre ich wie Reese Herz schneller schlägt. Ungesehen ziehe ich eine Augenbraue hoch und stelle unser Essen auf den gedeckten Tisch. „War gut und bei dir, wie war dein Tag?", versucht er schnell vom Thema abzulenken. „Es gibt viel zu erledigen und heute kamen ein paar Älteste auf mich zu. Sie haben gefragt, ob ich denn schon jemanden hätte, mit denen ich Nachwuchs zeugen könnte.", seufzend reibe ich mir über die Stirn. Was eine absurde Situation heute Mittag. Ich war danach irgendwie richtig sauer, denn sie wollten mir schon ein paar Zukünftige vorstellen. Als ob ich jetzt auch nur einen Gedanken an Kinder verschwende. Lächerlich. „Oh.", gab er nur von sich und setzt sich mir gegenüber. „Hm.", brumme ich und mache uns das Essen auf den Teller.
Dankend fängt Reese an zu essen und schaut mich nicht einmal an. Es ist still, nur die leisen Stimmen aus dem Wohnzimmer, die der Fernseher erzeugt, sind zu hören, also fokussiere ich mich auf die kleinen Geräusche. Leise, aber auf jeden Fall hörbar, nehme ich wahr, wie Reese Körper heilt. Schon wieder. Plötzlich fängt meine Hand vor Wut an zu zittern und ich balle sie zu einer Faust. Es muss wieder Jace gewesen sein, sonst hätte er mir davon erzählt, aber warum schweigt er noch immer drüber?
Ich weiß doch sein Geheimnis oder steckt mehr dahinter?
„Reese, ich werde Jace aus dem Rudel verbannen, sowie aus dieser Stadt.", sage ich leise und versuche meine Wut zu verstecken. Aufmerksam beobachte ich seine Reaktion. Von Unglaube, zu Schock, bis hin zu panischer Angst. Abrupt steht er auf und kniet sich vor mich hin. Geschockt sehe ich ihn an, als er anfängt mich anzuflehen. „Nein! Jake, bitte, du darfst ihn nicht verbannen!", seine Augen füllen sich mit Tränen und ich kann ihn einfach nur mit offenem Mund anstarren. Was passiert hier gerade? „Aber Reese, er hat es verdient!", sage ich bestimmt. Nun laufen immer mehr Tränen aus seinen Augen und er scheint extreme Angst zu bekommen. Seine Arme schlingen sich um meinen Bauch. „Jake, bitte, ich tue alles was du willst, nur tue das nicht. Bitte!", schluchzend krallt er sich an mir fest. Unfähig auch nur irgendwas zu sagen, streiche ich über seine kurzen Haare, die angenehm auf meiner Handfläche kribbeln. „Sag mir nur einen Grund, warum ich das nicht tun sollte?" Mit geröteten Augen, die mich zum Schlucken bringen, sieht er zu mir auf. „Weil er mir nichts getan hat. Wir sind... Freunde...", sagt er plötzlich so kalt, dass ich eine Gänsehaut bekomme und zu meinem größten Erstaunen, schlägt sein Herz nicht schneller. „Freunde?", krächze ich. Wenn mein Bruder die unzähligen Schläge nicht zugibt, habe ich keine Möglichkeit diesen Jace rechtmäßig zu verbannen. Ich bin mir so sicher, dass er es ist, der das Reese antut. „Warum tust du das?", flüstere ich. „Weil es die... Wahrheit ist.", murmelt er und lässt seinen Kopf gegen meinen Bauch fallen. „Reese, willst du das wirklich?"
Bitte lass mich diesen Drecksack wegschicken, sonst weiß ich nicht, ob ich mich noch lange zurückhalten kann und ihn einfach qualvoll umbringe. Und das meine ich vollkommen ernst. Wenn ich an diesen Jace denke, spüre ich nichts, als das innige Verlangen ihn zu töten.
„Ja.", flüstert er. Ergeben schließe ich die Augen. Oh bitte Reese, lass mich das nicht bereuen. Doch ganz tief im Herzen weiß ich, dass ich es werde. Ohne sich wirklich zu lösen, steht Reese auf, setzt sich auf meinen Schoß und ich schließe ihn in meine Arme. Und da war es wieder, dieses Verlangen. Dieses Verlangen ihn zu küssen. Angespannt versuche ich an etwas anderes zu denken. Ich brauche so verdammt dringend mal wieder Sex. Heiliger.
„Du solltest etwas essen.", flüstere ich in sein Ohr. Hektisch schüttelt er mit dem Kopf und krallt sich noch fester an mich. Seufzend fahre ich über das kleine Leberfleck an seiner Stirn, was ich schon Jahre nicht mehr gesehen habe. Seit Reese seine Haare länger getragen hat, haben sie es immer verdeckt, doch es ist wirklich süß. Kurz setze ich meine Lippen auf dieses und gebe ihm einen kleinen Kuss, ehe ich mein Kinn auf seinem Kopf platziere.

So toll das auch ist, ist es für mich extrem unbequem auf diesem Holzstuhl. „Reese, soll ich dich ins Bett bringen?", frage ich, als ich seine gleichmäßigen Atemzüge vernehme. „Hm...", brummt er nur. „Kannst du aufstehen?" „Hm...", brummt er wieder und bewegt sich keinen Millimeter. Stöhnend stehe ich auf und packe ihn an seinen Schenkeln. Automatisch schließen sich seine Arme fester um meinen Hals. Leicht grinsend laufe ich nach oben und trage ihn in sein Zimmer. Sachte setze ich ihn aufs Bett und suche seinen Schlafanzug. In der Ecke finde ich sein Superman Shirt und die passende Shorts. Schmunzelnd greife ich danach. „Hier, dein Schlafanzug.", und reiche ihm diesen. Müde versucht er schwankend seine Arme zu heben. „Nein Reese, den ziehst du selbst an.", sage ich streng. Schmollend sieht er zu mir und hebt seine Arme nochmal energischer. „Kleiner, du trägst ein Hemd, dafür musst du deine Arme nicht anheben.", grinse ich und gähnend lässt er sie wieder fallen. Kopfschüttelnd Knöpfe ich sein Hemd auf, immer darauf bedacht meine Gedanken nicht in falsche Bahnen ziehen zu lassen. Als ich endlich am letzten Knopf angelangt bin, ziehe ich es ihm über die Schultern. Mit zitternden Händen öffne ich seinen schwarzen Gürtel und knöpfe die Hose auf, ehe ich seinen Reißverschluss runterziehe. Du hast das schon oft gemacht, Jake. Jetzt stell dich mal nicht so an!
„Stell dich hin.", murmle ich angestrengt. Schwach stellt er sich auf und hält sich an meiner Schulter fest. Augenschließend ziehe ich ihm die Hose runter. Schwankend steigt er aus dem einen Hosenbein und dann aus dem anderen. Tief einatmend öffne ich die Augen und sehe wie Reese Augen schon fast geschlossen sind, so müde ist er. Unbewusst fahren meine Hände über seine Rippen und meine Nase fährt langsam über seinen Bauch. Tief ziehe ich seinen himmlischen Duft in die Nase. Sachte drücke ich ihm ein Kuss neben seinen Bauchnabel. Leise keucht er auf. Fuck, und schon bin ich hart.
Nein! Nein! NEIN! Nicht schon wieder! Aber seine Haut ist so köstlich.
Noch einmal...
Langsam fahre ich mit meiner Zunge über seinen Bauch, hoch zu seiner blassen Brust. Sanft sauge ich an seiner Brustwarze, die sich sogleich aufrichtet. Ich spüre, wie gegen meine Brust seine eigene Erregung drückt, doch noch immer scheint er halb schlaftrunken zu sein.
Oh verdammt...
Meine Hände wandern zu seinem Rücken und drücken ihn leicht gegen mich. Angestrengt lehne ich meine Stirn gegen seinen Bauch. Was ist nur falsch mit mir? Plötzlich spüre ich eine kleine Hand durch mein Haar fahren.
„Es ist okay, Jake."

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