Song Empfehlung:
Seven Nation Army von
The White StripesJake
Wütend schlage ich auf mein Lenkrad ein und fahre durch die mittlerweile dunkeln Straßen, Richtung Schule. Am liebsten würde ich zu diesem Jace nach Hause fahren und ihn mal so ordentlich in die Fresse schlagen. Was denkt sich dieser dämliche Knirps eigentlich? Denkt er wirklich er kommt damit ungeschoren davon?
Ich rase viel zu schnell und komme mit quietschenden Reifen vor der Schule an. Mr. Willkins wartet bereits auf mich. Er war schon der Hausmeister der Schule, als ich selbst noch hier war.
„Mr. Hale.", begrüßt er mich förmlich, als ich aus dem Auto springe. Ich nicke ihm nur zu und renne dann schon fast zur Schule. Es war wirklich extrem schwer an seine Nummer ran zu kommen. Glücklicherweise hat er sich dazu bereiterklärt mir die Schule zu öffnen.
Als er genau dies tut und die Tür nur einen Spat öffnet, rieche ich schon den alles einnehmenden Duft von Reese.
Ohne zu zögern dränge ich mich an ihm vorbei und renne seinem Duft hinterher, der mich Richtung Toiletten führt.
Mein Herz schlägt schnell und kraftvoll, mein Atem kommt nur stoßweise und meine Muskeln sind bis zum Zerreißen gespannt.
Kraftvoll reiße ich die Tür auf und sehe einen verdreckten Arm unter einer Toilettenkabine hervorlugen. Vor Wut zitternd trete ich die Tür auf und sehe Reese auf dem Boden liegen. Er ist von oben bis unten mit Schlamm bedeckt und unter seiner Nase sowie an seinem Hinterkopf klebt getrocknetes Blut. Erschrocken reiße ich die Augen auf, als ich seine abgeschorenen Haare sehe. Schnell nehme ich seinen Kopf in meine Hände und versuche ihn durch leichtes schütteln wieder zu mir zu holen. Sein Herz schlägt stetig, wenn auch sehr leise.
„Hey... Reese.", rufe ich und tätschle seine Wange, in der Hoffnung, dass er dadurch seine Augen öffnet. Langsam fangen seine Lieder an zu flattern und seine haselnussbraunen Augen kommen zum Vorschein. „Jake?", krächzt er.
Ohne zu überlegen hebe ich ihn auf meine Arme und trage ihn aus der Schule. Angespannt und mit dem Blick geradeaus lauf ich an Mr. Willkins vorbei.
„Danke.", sage ich schlicht und er sieht mich und meinen Bruder mit großen Augen an, ehe er verstehend nickt.
Reese hat seine Augen wieder geschlossen und lehnt seinen Kopf an meine Schulter. Ich koche und in mir wütet ein unglaublicher Wille zu töten. So etwas habe ich noch nie gespürt.
Sachte lege ich ihn auf die Beifahrerseite und steige in mein Auto.
Fest umklammere ich das Lenkrad und drücke aufs Gas. Meine Kieferknochen malmen aufeinander und meine Augenbrauen sind wütend zusammengezogen. Nur stoßweise entlasse ich die Luft aus meiner Nase.Quer auf der Straße parke ich vor einem mir nur allzu bekannten Haus.
Aggressiv reiße ich meine Autotür auf und laufe erregt Richtung Tür. Rasend trete ich die Haustür auf und ein geschockter Henry steht vor mir, den ich aber kaum beachte. Tobsüchtig laufe ich ins Wohnzimmer und sehe ihn dasitzen. Diese widerwärtige Ratte, wie sie zu irgendwas im Fernsehen lacht.
Meine gesamte Wut fokussiert sich nur auf eins und ich gehe ohne zu stoppen auf ihn zu und schlage ihn mitten in sein Gesicht. Sofort höre ich seine Nase brechen und er sieht mich überrascht an, als sich die Erkenntnis über sein Gesicht ausbreitet und meine Faust wieder sein Gesicht findet.
Meine Hand greif um seinen Hals und ich hebe ihn ohne Schwierigkeiten hoch. Röchelnd zappelt er mit den Beinen und versucht sich aus meinem Griff zu befreien. Ich weiß genau, dass meine Augen dunkelrot leuchten und meine Krallen hervortreten, die sich in sein Fleisch fressen.
„Verdammt Jake! Lass meinen Bruder runter!", brüllt Henry und mein Blick zuckt ruckartig zu ihm.
Sofort macht er ein Schritt zurück.
„Er war es, die ganze Zeit!", knurre ich. „Was war er?", fragt mich Henry und klingt leicht eingeschüchtert von mir.
„Er hat das Reese angetan. Dein verdammter Bruder!", brülle ich nun. „Nein! Das kann nicht sein! Jace würde das nie tun! Lass ihn verdammt nochmal runter!"
„Er wird leiden. So wie er Reese leiden lassen hat.", murmle ich und blicke wieder zu dem Bastard vor mir. Ich drücke ein bisschen fester zu und grinse leicht, denn es gibt mir eine ungemeine Befriedigung. „Bitte Jake!", fleht nun Henry.
„Jake!", brüllt plötzlich jemand von der Tür aus. Reese steht dort, sieht entsetzt zu mir und kommt bedacht auf mich zu. „Lass ihn runter.", fordert er ruhig und hebt beschwichtigend seine Hände.
„Er hat dir wehgetan.", knurre ich und drücke noch fester zu. Nur noch ein bisschen und ich könnte sein Genick brechen. Das wars dann!
„Das tust du ihm gerade auch!", verwirrt sehe ich zu ihm. Wieso beschützt er ihn? „Niemand darf dir wehtun, Reese!", brülle ich. „Ich weiß...", murmelt er und ist mir mit einem Mal so nah. Gefangen in seinen haselnussbrauen Augen lockere ich den Griff etwas. Doch als Jace anfängt leise zu keuchen, richtet sich mein Blick sofort wieder zu ihm und ich drücke wieder fester zu. Panisch sieht er zu Reese und dann wieder zu mir.
„Jake! Sieh mich an!", fordert Reese und legt mir eine Hand auf die Wange. Wiederwillig lasse ich meinen Kopf wieder zu ihm gleiten.
„Lass ihn gehen.", flüstert er und streicht beruhigend über mein Kinn. Absolut in Trance von Reese's Anblick, lasse ich Jace fallen, der sich laut keuchend den blutenden Hals hält.
„Wir gehen jetzt, klar?!", bestimmt er langsam. Meine Augen werden wieder normal und ich lasse meine Krallen einfahren. Reese gibt Henry noch einen vielsagenden Blick und zieht mich dann an meiner Hand raus. Ich fühle mich wie in Watte verpackt und folge diesen wunderschönen Augen.
Als wir vor dem Auto stehen, gibt mir Reese einen Kuss auf den Mundwinkel, der mich langsam aus meiner Trance weckt.
„Du fährst uns jetzt ohne zu zögern nach Hause, ja?!"
Gehorchend nicke ich und steige ins Auto. Was war nur gerade in mich gefahren??
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RomantizmMein Leben als erbärmlich zu beschreiben, ist wohl die Untertreibung des Jahres. Jedes Leben hat mal seine Höhen und Tiefen, doch momentan stecke ich irgendwo zwischen Erde und Unterwelt. Da sind meine Mobber, die mir jeden Tag versüßen, das Leben a...