P.o.v. Jan
Benommen wachte ich auf und rieb über meine Wange, welche kitzelte; vermutlich durch Haare. Als ich meine Hand wegzog und sie dort hinlegen wollte, wo sie sich vorher befand, stieß ich gegen etwas Hartes. Verwirrt öffnete ich meine Augen, konnte jedoch im ersten Moment nichts erkennen, da es ziemlich dunkel war. Erst jetzt fiel mir der regelmäßige Luftzug gegen meinen Hals auf, weshalb ich mich aufrichtete. Sogleich kniff ich meine Augen zusammen und hielt meinen Kopf, in welchem ich das Blut rauschen und einen leicht pochenden Schmerz spürte. Ich musste also entweder einen epileptischen Anfall oder eine Panikattacke gehabt haben, da ich mich auch nicht erinnern konnte, wie ich hierhergekommen war.
Ich bemerkte, wie sich neben mir etwas bewegte und hörte ein leises Murren. Kurz war ich der festen Überzeugung, Tim würde neben mir liegen, doch dann hörte ich Ryans müde Stimme. „Is everything okay?" Da mein Kopf sich langsam wieder beruhigte, öffnete ich meine Augen erneut und nickte langsam. „You can't imagine how much you scared me", murmelte er, während er mich ohne Vorwarnung an sich drückte. Dadurch verlor ich mein Gleichgewicht, wodurch ich mit ihm gemeinsam wieder in einer liegenden Position landete.
„What happened?", fragte ich, während ich mich von seinem Oberkörper, auf welchem ich nun lag, erhob und wieder etwas Distanz zwischen uns brachte. Weit weg kam ich jedoch nicht, da mich eine Lehne direkt hinter mir aufhielt. Wir schienen uns also auf der Couch zu befinden. „I don't know, you just fainted, so I brought you somewhere you could lie. You didn't wake up and I didn't want to let you alone, so I stayed. I hope that's okay."
Ohne auf seine Aussage richtig einzugehen, sah ich aus dem Fenster, um eventuell irgendwie abschätzen zu können, wie spät es gerade war. Da ich mir jedoch keinen Reim aus der Helligkeit und der damit verbundenen Uhrzeit machen konnte, fragte ich Ryan, ob er wusste, wo mein Handy war. „Eh... yeah, wait. It has to be...", begann er erst verwirrt klingend und tastete dann neben sich zu meinem Couchtisch. Triumphierend hielt er kurze Zeit später mein Telefon in die Höhe, ehe er es mir überreichte. Ich bedankte mich und wollte es entsperren, doch es tat sich nichts. Noch etwas verschlafen drückte ich mehrmals den Standby-Knopf, ehe mir der Gedanke kam, dass vermutlich der Akku leer war. Frustriert seufzte ich. Jetzt wusste ich erstrecht nicht wie spät es war.
Ryan war währenddessen aufgestanden und hatte das Licht im Wohnzimmer angeschalten. Zwar war dies meiner Meinung nach nicht unbedingt nötig gewesen, da ich mittlerweile keine Probleme mehr hatte, alles zu erkennen, aber mit elektrischem Licht war dies doch einfacher. „I need to charge my phone", grummelte ich und wollte mich ebenfalls erheben, doch schneller als ich gucken konnte wurde ich wieder gegen die Lehne gedrückt. „You really should take your pills before you forget it once again and something even worse happens", meinte Ryan und verschwand daraufhin sofort in der Küche.
Mit zusammengezogenen Augenbrauen sah ich ihm nach, während sich langsam die ersten stärkeren motorischen Tics bemerkbar machen. ‚Guten Morgen Gisela', dachte ich mehr oder weniger erfreut und wurde mit einem Pfeifen zurückgegrüßt. Zumindest bildete ich mir das ein, da dies definitiv einer meiner liebsten Tics war. Vielleicht war sie mir heute mal positiv gestimmt. Hoffen konnte man ja.
Mit einem Glas Wasser, den Tablettenpackungen und einem Kabel beladen kam Ryan wieder zurück und stellte alles auf dem kleinen Tisch ab. „I found this one in your kitchen. Is it for your mobile phone?", fragte er und hielt mir besagtes Ladekabel entgegen. Verwundert musterte ich es. Seit wann hatte ich ein solches in der Küche? Ich konnte mich nicht daran erinnern, mein Handy jemals dort aufgeladen zu haben. Und ich hatte auch noch nie ein schwarzes besessen. Der einzige, der mir einfiel, dem so eines gehörte, war Tim.
Auf einmal fühlte ich mich gedanklich komplett zu unserem letzten gemeinsamen Dreh zurückversetzt, welcher chaotischer und verplanter nicht hätte gewesen sein können. Tims Handy, auf welchem sich das Rezept, das wir nachgekocht hatten, befand, war mittendrin leer geworden, weshalb wir improvisieren mussten. Scheinbar hatte er nach allem, was danach passiert war, nicht mehr an sein Ladekabel gedacht.
Wehmütig nickte ich als Bestätigung auf Ryans Frage, welche ich ohne seinen starr auf mich gerichteten Blick schon wieder vergessen hätte. Er nahm mir daraufhin mein Handy aus der Hand, steckte das Kabel in eine Steckdose und schließlich in das Telefon, da er scheinbar wieder bemerkt hatte, wie wenig mit mir morgens anzufangen war. Dankbar lächelte ich ihm schwach zu, doch mein Tourette war wohl anderer Meinung. „Bist du mein N***a oder was?" Mein Helfer sog daraufhin scharf die Luft ein. „Did you just say.." „I'm sorry", unterbrach ich ihn direkt, „it was just a tic, I wouldn't say that by myself." Damit schien er sich zufrieden zu geben, was mich erleichtert aufatmen ließ. Ich wollte absolut nicht noch mehr Stress verursachen.
Um es nicht tatsächlich noch zu vergessen, nahm ich mir schnell die kleinen Schachteln und holte aus diesen meine vorgeschriebenen Medikamente, welche ich daraufhin einnahm. Das Gesicht verziehend nahm ich war, wie die Tabletten meine Speiseröhre hinunterrutschten, es sich dabei aber mehrmals so anfühlte, als würde etwas stecken bleiben. Als ich mir sicher war, dass alle von ihnen dort angekommen waren, wo sie hingehörten, da ich nichts mehr spürte, stand ich endlich auf und ging zu meinem Handy, welches mittlerweile 2 % geladen hatte. Vorfreudig schaltete ich es an und wartete ab, wobei ich merkte, wie Ryan mich beobachtete. „Uhm... Are you sure you wanna be on your phone right now? We... could watch a movie", schlug er nervös vor. "I just want to know the time", erklärte ich und drehte mich neugierig zu ihm um, „but why are you asking? Is there something with my phone?"
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I'm back, helloww! <3 Es tut mir echt leid, dass so lange nichts kam, die letzten Wochen waren echt bisschen schwierig für mich. Leider werden das die nächsten (wie ich fürchte) genauso wenig, da für mich wieder distance learning angesagt ist und ich fürchte, dass ich das kein zweites Mal überstehe :/
Aber eine gute Sache hat es: Ich muss nach dem, was in Wien passiert ist, nicht mehr raus gehen und keine Angst haben, dass ich ebenfalls irgendwie Opfer von soetwas werde.An alle (mit mir) Leidenden schicke ich ganz viel Kraft und Liebe, ich bin der festen Überzeugung, dass wir das alle gemeinsam überstehen können. Meine Privatnachrichten sind offen, falls jemand reden möchte und ich versuche jederzeit gerne zu helfen. Habt noch einen wunderschönen Tag und/oder eine gute Nacht! <3
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(Do) I love you!? | Gewitter im Kopf Fanfiction
Fanfic~ Dies ist die Fortsetzung meiner Fanfiction „When Gisela knows better..."! ~ Dank Jans Tourette Gisela scheinen er und Tim endlich zueinander gefunden zu haben. Doch die aufkommenden Zweifel, ob das denn tatsächlich Liebe wäre, machen es den beiden...