Kapitel 3

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Pov.-(Y/N)

Die Atmosphäre in Krankenhäusern war beunruhigend und jagte mir jedes mal aufs neue einen Schauder über meinen Rücken.
Vor einer Zimmertür blieben wir stehen und ich musste schlucken als Bokuto seine Hand auf die Klinke legte.

Er hielt mir die Tür auf und mit bedächtigen Schritten betrat ich den Raum.
Der Anblick allerdings trieb mir nun doch Tränen in die Augen. Vorher konnte ich nicht weinen, da ich zu sehr unter Schock stand, aber jetzt kamen sie hoch.

Akaashi lag seelenruhig, wie als würde er nur schlafen, in einem Krankenhausbett mit einem Kopfverband und einem Gipsarm.
"Die Ärzte meinten er hat eine Gehirnerschütterung, einen gebrochenen Arm und geprellte Rippen.", erklärte mir Bokuto leise.

"Woher wusstest du von seinem Unfall?", fragte ich ihn während ich meinen Blick kein einziges mal von meinem Freund abwendete.
"Seine Eltern haben mich angerufen. Sie dachten wohl es wäre besser wenn ich Bescheid weiß.", murmelte er mit gesenkter Stimme.

"Weißt du wie das passiert ist?", hakte ich weiter nach während ich mir mit meiner Hand meine Tränen wegwischte.
"Ein Auto hat ihn erwischt.", beantwortete der Angesprochene meine Frage und vorsichtig ging ich auf Akaashi zu.

Ich zog mir einen Stuhl neben sein Bett heran und nahm seine gesunde Hand in meine. Mit meinem Daumen strich ich über seinen Handrücken.
"Er lebt das ist die Hauptsache.", meinte ich nach einiger Zeit der Stille und Bokuto stimmte mir voll und ganz zu.

Mein Begleiter nahm sich ebenfalls einen Stuhl und setzte sich zu mir.
"Was meinst du wann er wohl wieder aufwacht?", fragte ich Bokuto und ließ meine Augen über Akaashis Oberkörper schweifen.

"Laut den Ärzten in ein bis zwei Tagen.", erwiderte er und langsam nickte ich verstehend.
"Danke das du mich angerufen hast.", entgegnete ich ihm und versuchte ein kleines Lächeln aufzusetzen.

"Ich dachte mir es ist wohl das beste wenn ich dir die Nachricht ebenfalls überbringe. Nicht das du dir noch Sorgen machst.", meinte Bokuto und legte eine Hand unsicher in seinen Nacken.
Er hatte recht mit seiner Aussage, allerdings machte ich mir in diesem Moment noch mehr Sorgen, als wenn er mir einfach nur nicht zurück schreiben würde.

Ich ließ meinen Kopf auf Akaashis Bettdecke sinken und atmete einmal tief durch.
Die Aufregung hat mich müde gemacht und doch wollte ich nicht von seiner Seite weichen.

Eine Hand legte sich auf meinen Rücken und strich über diesen.
"Wir sollten langsam nachhause gehen. Die Besuchszeit ist sowieso gleich vorbei.", schlug Bokuto leise vor als könnte er Angst haben Keiji aufzuwecken.

Ich war zwar nicht wirklich begeistert davon richtete mich aber dennoch wieder auf und nickte vorsichtig.
Als ich aufstand legte ich Keijis Hand sanft neben seinem Körper ab. Fast schon als würde sie aus hauchdünnem Glas bestehen.

Sanft strich ich durch seine schwarzen Haare und gab ihm einen Kuss auf die Wange ehe ich mit Bokuto zur Tür ging.
Mit Tränen in den Augen sah ich nochmal zurück bevor die Tür geschlossen wurde.

An einem Automaten holten wir uns noch einen heißen Tee bevor wir das Krankenhaus verließen.
Ich hielt meinen Becher in beiden Händen wodurch sie angenehm gewärmt wurden und beobachtete den aufsteigenden Dampf der heißen Flüssigkeit.

"Wenn es dir nichts ausmacht würde ich dich gerne nachhause bringen.", kam es plötzlich nach einiger Zeit des Schweigens von Koutarou.
"Das wäre lieb.", erwiderte ich mit einem leichten Lächeln und richtete dann meinen Blick wieder auf die Straße.

Es war schon dunkel und ich war froh nicht alleine laufen zu müssen.
Man weiß ja nie wer nachts sein Unwesen auf den Straßen treibt.
Vorsichtig nahm ich einen Schluck von meinem Getränk und genoss das Gefühl als die Flüssigkeit meinen Hals hinab lief.

Nach einer Weile in der wir still nebeneinander her liefen kamen wir an meinem Zuhause an.
"Lass uns morgen wieder gemeinsam hingehen.", meinte Bokuto und ich stimmte zu.

Wir verabschiedeten uns mit einer kurzen Umarmung voneinander ehe ich das Innere meines Zuhauses betrat.
Doch nichtmal eine Sekunde bevor sich die Tür schloss brach ich in Tränen aus.

Ich ließ mich an der Tür zu Boden gleiten und salzige Tränen rannten unkontrollierbar über meine Wangen. Im Krankenhaus hab ich mich nicht getraut meine Gefühle zu hundert Prozent herauszulassen.
Allerdings überkam mich jetzt alles angestaute.

Warum musste dir das passieren Akaashi? Hätte ich dich doch bloß aufgehalten. Vielleicht hätte ich dich ein paar Minuten länger beschäftigen sollen bevor sich unsere Wege trennten. Möglicherweise wäre es dann...nie passiert.
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Kapitel 3 ist draußen!

(Y/N)= Dein Name

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~Huschi/Ems

Memories ~ Akaashi x Reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt