Prolog

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Alice POV

"Beeil dich, Al!" "Ja...", murrte ich meiner äußerst auf Zeit bedachten, mir manchmal ZU ordentlichen, nervigen aber unglaublich liebenswerter beste Freundin zu, mit der ich seit ihrem 18. Geburtstag in einer Wohnung wohnte. Wir hatten unser Journalistenstudium letztes Jahr zusammen auf der LSJ abgeschlossen. Nun arbeiteten wir bei dem selben Magazin das sich "The Sun" nennt. Wir hatten dort vor ca. drei Monaten angefangen und würden heute, nachdem wir unsere letzten Beiträge nach den Worten unserer Vorgesetzten "Mit sehr viel Motivation und Begeisterung" für unsere Arbeiten einen neuen, äußerst wichtigen Beitrag bekommen. Brooklyn, wobei ihr Spitzname Brooke war, war deswegen schon seit gestern Abend unausstehlich aufgeregt gewesen. Ich schnappte mir meine Tasche und schmiss die Wohnungstür hinter mir zu. Brooke saß schon auf dem Fahrersitz unseres kleinen superalten, roten Cabrios. Bernhard, so wie wir es nannten, gehörte schon Brooke's Mum und sie hatte ihn uns bei unserem Umzug nach London geschenkt. Ursprünglich kamen wir aus Berlin, sind aber zweisprachig aufgewachsen, da unsere Eltern darauf großen Wert gelegt hatten. Wofür wir ihnen jetzt unglaublich dankbar sind, da Englisch nun mal die Weltsprachen ist und wir ohne unseren bereits vorhandenen Kenntnisse nicht dazu in der Lage wären hier in London zu arbeiten und leben. Als ich in Bernhard, der schon relativ nieder ist, einsteigen wollte, stieß ich mir den Kopf an dem Gestell für das jetzt schon geöffnete Dach unseres Cabrios an. Mit einem einem lautem Schnaufer und einem bösen Blick auf meinen Übeltäter über mir vernahm ich wie Brook, sich vergeblich versuchte das Lachen zu verdrücken. Sie hob abwehrend ihre Hände und sagte: "Ich kann doch gar nichts dafür, wenn dir das jeden einzelnen Tag passiert, indem du in dieses Auto steigst!" Ich quittierte ihre Aussage mit einem unglücklichem Brummen, doch als sie fortfuhr:" Egal wo wir hingehen, du schüttest dich an, fällst auf die Schnauze oder haust dir den Schädel an, das ist zum todlach-" Ich fuhr herum und gab ihr einen leichten Klaps auf den Hinterkopf und zwinkerte  ihr zu:" Konzentrier dich lieber auf die Straßen. Ich würde gerne unversehrt im Büro von Missi ankommen." Missi war unsere Vorgesetzte, aber eigentlich hieß sie Miss Williams, doch sie war immer leicht reizbar, (was uns schon fast einmal den Job gekostet hätte) deswegen nannten wir sie so. Sie brummte irgendetwas, was ich als ihre Zustimmung hinnahm und lenkte ihre Konzentration wieder der Straße zu. Zufrieden lächelte ich in mich hinein. 

Nach nicht einmal zehn Minuten waren wir aber schon beim Hochsicherheitstrakt (so nenne  ich es immer, das das Gebäude von "The Sun" ironischerweise ein Hochhaus war und sich manchmal so anfühlte, als säße man im Gefängnis) ankamen, merkte ich, als wir in den Lift stiegen, wie Brooks Hand zitterten. Ich kannte sie nun schon gut genug, um zu wissen, dass es vor lauter Aufregung war. Ohne Nachzudenken nahm ich ihr Hand in meine, was komisch war, denn ihre Hand war nun doch schon ein bisschen größer als meine. Generell war ich um mindestens 10cm kleiner als sie, doch damit hatte ich mich schon abgefunden. Ich war schon als Kind immer kleiner als sie gewesen. Ich wurde von diesem typischen "Bling" Geräusch aus meinen Gedanken gerissen, als wir im 10. Stockwerk angekommen waren. Ich nickte meiner besten Freundin zu und schritt voran. 

One of us is lovingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt