2.Kapitel

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P.O.V Draco

Der erste Tag war langweilig wie immer. Aufstehen, Frühstück, Unterricht, Pause und Quidditsch. An diesem Morgen (dritter Tag) wollte ich eigentlich nicht aus dem Bett, aber ich musste natürlich. Die Sonne schien durch die Kerkerfenster direkt in mein Gesicht. Ich fluchte und drehte mich auf die andere Seite. Doch irgendwie war heute nicht mein Tag, denn auf der anderen Seite war mein bester Freund gerade im Bad und hatte die Tür aufgelassen, sodass das grelle Licht auch direkt in mein Gesicht fiel. Ich stöhnte auf. Ich wollte doch nur ausschlafen!

„Auch schon wach?", scherzte Blaise aus dem Bad. „Klappe, Zabini!", schnappte ich und drehte mich wieder auf die andere Seite, nur um im nächsten Augenblick mich wieder umzudrehen.

„Ich hasse die Sonne!", fluchte ich und setzte mich auf. Blaise kam grade frisch angezogen aus dem Bad und lachte. „Klappe!", zischte ich.

Ich machte mich fertig und ging mit Blaise Richtung Unterricht, Verwandlung bei Professor McGonagall.

„Wie findest du eigentlich die Neue?", fragte Blaise auf einmal. Ich grinste.

„Warum? Stehst du auf sie?"

Blaise schlug mir leicht gegen den Arm. „Natürlich nicht!"

Ich grinste immer noch. „Sie ist nett und hat sich sofort neben dich gesetzt. Ich glaub sie hat eher Interesse an dir!", meinte ich. Blaise sah mich an. „Das stimmt nicht, sie hat sich neben dich gesetzt!"

„Nein!"

„Doch!"

„Nein!!"

Wir waren am Klassenraum angekommen und es standen schon viele Ravenclaws vor dem Raum und warteten. Streber. „Solche Streber", meinte ich verächtlich. Ein paar viertklässler sahen mich vernichtend an und jemand sagte hinter mir: „Wenigstens lernen sie, im Gegensatz zu dir!" Ich wusste genau zu wem diese Stimme gehörte. Ich würde sie zwischen hunderten erkennen. Potter! Ich drehte mich um und sah ihn abschätzig an.

„Ah, Potter, Weaslbee und das Schlammblut..." Weiter kam ich nicht den auf einmal ging Potter auf mich los und drückte mich gegen die Wand. Ich sah noch wie alle anderen Schüler erschrocken guckten und wie mein Rücken gegen die harte Steinmauer prallte. Der kleine Gryffindor starrte mir böse in die Augen und ich sah zurück. Dieses Grün! Wer hatte so grüne Augen? Ich konnte mich nicht losreißen und so starrten wir uns sekundenlang einfach nur in die Augen, bis Potter mit bedrohlicher Stimme sagte: „Wenn du Hermine noch einmal Schlammblut nennst, dann passiert was!"

Ich sah ihn provozierend an. „Du verteidigst sie so, is da jemand verknallt?"

Potter wurde kurz rot und ich grinste, doch dann wurde er wieder ernst.

„Ich mein es ernst, Malfoy!"

„Ich auch."

Potter starrte mich verwirrt an und ich starrte zurück. Verflixt, warum konnte ich mich nicht losreißen? Was war hier los?

„Richtiger Slytherin move wäre das, Potter", sagte ich noch, grinste und riss mich los. Potter blieb noch stehen, dann drehte er sich um ging mit einem vernichtenden Blick an mir vorbei. Ich atmete aus. Was war das eben gewesen? Warum konnten mich Potters Augen so fesseln? Ich verstand es nicht. Blaise tippte mich an. „Draco, wir haben Unterricht! Kommst du?"

„Ja, klar!" Ich schüttelte den Kopf und lief ihm hinterher.

Nach dem Vormittagsunterricht hatten wir Mittagessen und das neue Mädchen setzte sich schon wieder neben mich, was ich langsam echt komisch fand.

„Warum setzt du dich immer neben mich?", fragte ich sie und nahm mir einen grünen Apfel als Nachtisch. Sie sah mich kurz an. „Warum nicht?"

Blaise sah mich von der anderen Seite bedeutend an und ich verdrehte die Augen.

„Ich finde es nur etwas komisch, weil wir uns kaum kennen."

„Das können wir ja ändern", meint sie nur mit einem zwinkern in meine Richtung. Mein bester Freund neben mir prustete und hielt sich den Mund vor lachen. Ich musste auch grinsen, aber schlug ihn leicht gegen den Arm. Er musste immer zweideutig denken!

„Was ist so lustig?", fragte Pansy, mir gegenüber und sah das neue Mädchen an. Diese grinste nur leicht und winkte ab.

„Nichts Wichtiges."

Pansy zog sich beleidigt zurück und aß weiter. Während ich meinen Apfel aß, ließ meinen Blick durch die Halle schweifen, bis sie an einem gewissen Tisch hängen blieb. Potter saß zwischen Weaslbee und Granger und lachte. Er sah glücklich aus. Ich war neidisch. Ich wollte auch so glücklich und unbeschwert leben. Stattdessen hatte ich die ganze Zeit Angst, dass mein Vater mein Geheimnis herausfindet, für das ich mich so schämte. Deshalb weiß es niemand außer Blaise, dem ich eigentlich alles erzählte. Ich hatte den Gryffindor wohl etwas zu lange angestarrt denn er sah zu mir rüber und guckte böse, was sogar von weitem echt süß aussah. Ok, nein, er is nicht süß!, ermahne ich mich selbst. Wir sind Feinde, wir hassen uns seit dem ersten Jahr. Ich wandte meinen Blick ab und sah auf die Uhr. Gleich hatten wir Kräuterkunde mit den Hufflepuffs. Ich mochte die Hufflepuffs nicht besonders, sie waren mir zu aufgedreht und außerdem konnten sie nicht besonders gut Quidditsch spielen, sodass immer mein Team gewann. Aber das war sehr gut für uns, weil wir gegen Gryffindor immer verloren hatten und fast letzter waren. Aber gegen Ravenclaw gewannen wir auch immer, denn es waren Streber die lieber lernten, statt zu trainieren. 

Blaise, Pansy und ich standen auf und verließen die große Halle. Wir gingen durch die Gänge und diesmal kam uns nicht Potter entgegen, was mich erleichterte, denn ich musste den Vorfall von heute morgen erst einmal verarbeiten. Warum wurde mir immer warm, wenn ich an Potters Augen dachte? Okay, sie waren echt schön- stopp, nein, das stimmt nicht! Ich seufzte. Ich musste zugeben, es stimmte. Wir drei kamen am Klassenraum an und gingen hinein. 

Unser Lehrer war schon da und ich setzte mich mit Blaise in die vorletzte reihe. Professor Flitwick wünschte uns einen guten Mittag und begann dann mit seinem Unterricht, welcher sehr langweilig war. Ich hätte das Fach abwählen müssen. Ich sah aus dem Fenster und war so in Gedanken, dass ich dem Unterricht nicht folgte und als der Professor mich dran nahm, wusste ich natürlich die Antwort nicht.

„5 Punkte Abzug für Slytherin!"

Blaise und Pansy sahen mich finster an und ich seufzte. Als der Unterricht endlich zu Ende war, floh ich aus dem Raum und ging allein durch die Gänge des riesigen Schlosses. Ich merkte nicht wohin und wie lange ich gelaufen war. Ich dachte nach. Warum dachte ich die ganze Zeit an den Vorfall mit Potter? Da war doch nix passiert! Er wollte mir nur klar machen, dass ich seine Freundin nicht mehr beleidigen sollte, aber es rutschte mir eben so heraus und ich, ein Malfoy, konnte sich unmöglich bei einem Potter oder einer Granger entschuldigen! Das wäre ja peinlich! Alle würden mich damit aufziehen und das wär echt nervig. Also warum dachte ich die ganze Zeit darüber nach? Potters Augen gingen mir nicht mehr aus dem Kopf. Da war kein Hass gewesen. Aber ich wusste nicht, was es war. Ich war frustriert. Warum, zum Teufel, dachte ich darüber nach?

„Pass doch auf, Malfoy!", riss mich eine Stimme aus meinen Gedanken und ich sah hoch. Vor mir stand Potter und hielt sich den Kopf. Er war gegen mich gelaufen!

„Pass selber auf! Brauchst du vielleicht eine neue Brille?", fuhr ich ihn an.

„Halt die Klappe und lass mich durch!"

Ich grinste.

„Wohin will denn der große Potter?"

Er schnaubte. „Geht dich nix an!"

„Ach ja?" Ich sah ihm in die Augen und er erwiderte den Blick. Schon wieder dieses Grün! Ich schüttelte den Kopf und kniff die Augen zu.

„Was hast du Malfoy?" Hörte ich da Besorgnis in seiner Stimme?

„Nix was dich angeht, Potter!"

„Dann lass mich endlich durch!"

Ich trat einen Schritt zur Seite und er schlüpfte schnell an mir vorbei und rannte davon. 

Pottah ||Drarry (Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt