19. Liebst du mich?

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Pov Hermine

"Was willst du?", presste er gequält hervor und ich sah leichte Tränenspuren auf seinen blassen Wangen. "Merlin, Draco. Was. ist. los?", zischte ich bedrohlich, doch als ich nur Kälte in seinen Augen sah, brach mein Herz zum wiederholten Mal und Tränen liefen über mein Gesicht. "Draco!", schluchzte ich und wünschte mir irgendeine Regung unter seiner Maske, "Sag mir, was los ist! Waren deine Worte ernst gemeint?"

"Du hast mich benutzt", krächzte Draco wütend, doch ich konnte Schmerz in seiner Stimme hören. "Wieso sollte ich?", flehte ich verzweifelt um eine Antwort, "Bist du wütend, weil ich nicht geantwortet habe?" "Du hast es doch mit mir nicht ernst gemeint. Mir ist wieder klar geworden, dass du vergeben bist! Du bist doch mit Weasley zusammen oder etwa nicht?! Deshalb hast du mir nicht auf meine Frage geantwortet, was mit dir und Ron ist. Du wolltest es mir verschweigen, hast gehofft, dass ich es nicht mitbekommen hätte. Ich habe jedes Wort ernst gemeint, doch du hast mir mein Herz gebrochen. Verdammt, Hermine, ich liebe dich wirklich, aber so kann ich nicht leben!", Dracos Gesicht verzerrte sich gequält und er blickte mich an; Wärme schimmerte durch seinen Tränenschleier.

"Was?", brachte ich nur hervor und mein Herz zog sich zusammen. "Draco, ... du...kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich in dich verliebt habe! Ich und Ron sind schon seit letztem Jahr nicht mehr zusammen. Er hat bereits seit den Sommerferien eine neue Freundin! Er war auch ein Grund wegen meiner Trauer...", und ich schüttete ihm unter Tränen mein Herz aus. Berichtete ihm von meinen Eltern, von meiner Trennung, von meiner schrecklichen Einsamkeit und meinen Schuldgefühlen. Schilderte, wie schrecklich es mir die letzten Monate und Anfang des Jahres ergangen war und seine Augen wurden immer größer. Ich klagte, wie sehr ich unter dem Trauma von Bellatrix und vom Krieg litt, wie sehr ich all die Toten vermisste. Schließlich umarmte er mich stürmisch und drückte mich verzweifelt an seine Brust, als hätte er Angst, ich würde plötzlich verschwinden.

"Ich liebe dich so sehr, Hermine! Du bist das Beste, was mir je passiert ist! Es tut mir so furchtbar Leid! Du machst mein graues Leben wieder lebenswert und färbst es mit schönsten Farben. Du bist das wundervollste und klügste Mädchen, dem ich je begegnet bin!", flüsterte er in meine Locken und seine Augen glänzten glücklich. Ich versank mal wieder in diesem silbernen Schimmer, seine Augen füllten sich mit Wärme und Liebe und ich strich ihm sanft durch sein weißliches Haar. Mein Herz schlug wie verrückt und mein ganzer Körper kribbelte. "Ich liebe dich auch - so sehr!", lächelte ich verträumt und drückte ihm abschließend einen leichten Kuss auf seine weichen Lippen. Draco zog mich noch näher an sich, dann rieb er seine kalte Nase an meine Wange und murmelte dabei hoffnungsvoll in mein Ohr: "Darf ich dich jetzt meine feste Freundin nennen?"

Ich quietschte innerlich vor Freude. "Ja, unbedingt!", hauchte ich und besiegelte meine Antwort mit einem kleinen Kuss auf seine Nasenspitze. Draco lächelte mich überglücklich an, packte mich an meiner Taille und wirbelte mich voller Euphorie durch die Luft. Ich jauchzte ausgelassen und alle meine Sorgen waren vergessen. Alles, was zählte, war er.
Draco - mein fester Freund.

Wir machten einen romantischen Spaziergang am Wasser, unsere Finger fest verschränkt. Sie kribbelten leicht und ich war glücklich, wie noch nie. Verträumt betrachtete ich Dracos schönes Profil und ich lächelte sanft. Endlich waren wir zusammen und die Qualen hatten ein Ende. Ich hätte nie gedacht, dass ich Draco jemals so innig lieben würde, doch es war so und ich fühlte mich großartig. Wir genossen die letzten Sonnenstrahlen und wanderten durch das saftige Gras. Es war noch immer etwas kühl und ich kuschelte mich näher an Draco heran. Dann setzten wir uns wieder auf die morsche Bank am See und er sich hinter mich, um mich von hinten zu umarmen und sein Kinn auf meine Schulter zu legen.

Wir schwiegen einfach und versanken in unseren Gedanken, während wir die Sonne bei ihrem Untergang beobachteten. Alles wurde in rötliches, warmes Licht getaucht und ich drehte langsam den Kopf zu meinem Slytherin. "Ich liebe dich!"

Bloody mistletoe - DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt