My New World || Levi x Reader

51 (alternatives Ende)

Als du wieder aufwachst, spürst du einen extremen Schmerz in deinem rechten Bein. Vorsichtig richtest du dich auf und erkennst, dass ein großer Balken der zerstörten Häuser dich erwischt hat. Erschöpft lässt du dich zurück auf den Boden fallen. Annie hat dich tatsächlich erwischt. Verdammt, du dachtest, du würdest es schaffen. Beim Gedanken daran, dass du eventuell nie wieder laufen könntest, wird dir ganz schlecht.

Es dauert nicht lange, bis dich jemand findet. Der Schmerz ist so extrem, dass du schon nach wenigen Minuten angefangen hast, ihn auszublenden, solange du dich nicht bewegst. Die Person begutachtet deine Lage kurz und holst schnell etwas Verstärkung, darunter auch Eren, um den Balken von deinem Bein zu tragen. Erleichtert siehst du deinen Freund und rufst ihn zu dir.

"Es geht dir gut", freust du dich und schließt ihn in die Arme. "Habt ihr sie gefasst?", fragst du sofort, als ihr euch wieder voneinander löst. "Das erzähle ich dir nachher, erstmal müssen wir dich hier rausholen", antwortet er und möchte aufstehen, um den drei anderen Soldaten zu helfen, doch du hältst ihn fest. "Ich werd dich hier brauchen", meinst du leise und hältst dich an seinem Arm fest.

Tatsächlich tut es höllisch weh, dich aus deiner misslichen Lage zu befreien. Obwohl Eren versucht, nicht zu meckern, sieht man ihm an, dass du seinen Arm ganz schön zerquetscht hast. Nachdem man dich vorsichtig zu einem der Pferdewagen getragen hat, richtest du dich auf und stellst fest, dass es dir glücklicherweise bis auf das Bein ganz gut geht. Du hast lediglich ein paar Schürfwunden abbekommen. Dafür sieht allerdings das, was von deinem Bein noch übrig ist, überhaupt nicht gut aus.

Entmutigt lehnst du dich an der Wand des Wagens an und bedeckst deine Augen mit dem Arm, in der Hoffnung, dass niemand sieht, dass du den Tränen nahe bist. Plötzlich schiebt sich ein Schatten vor dein Sichtfeld. Du nimmst den Arm weg, um dir deinen Besucher anzuschauen. Es ist Levi.

Sprachlos starrst du ihn an, er jedoch wendet den Blick nicht von deinem Bein ab. Du rechnest schon mit einem Spruch wie 'Ich hab's dir doch gesagt', stattdessen beugt er sich zu dir runter und nimmt dich vorsichtig in den Arm. "Ich bin so froh, dass es dir gut geht", murmelt er, woraufhin du lächeln musst. Da er den Spruch nicht gesagt hat, hast du auch kein Problem damit, deinen Fehler zuzugeben. "Du hattest von Anfang an Recht", meinst du, ziehst ihn eng an dich und vergräbst das Gesicht in seinen Haaren.

"Wir reden nachher darüber", antwortet er, als er sich wieder aufrichtet. Es klang nicht böse, vermutlich hat er gerade einfach nur viel zu tun. Er gibt dem Wagen ein Zeichen, dass er losfahren soll und ihr bewegt euch langsam auf das Hauptquartier zu. Den gesamten Weg über machst du dir Vorwürfe. Du hättest besser aufpassen sollen. Wie konntest du so töricht sein? Du hast alle enttäuscht. Vor allem Levi. Was wird jetzt aus dir?

Als ihr wieder am Hauptquartier ankommt, bringt man dich sofort ins Krankenzimmer, wo du untersucht wirst. Dir wird erzählt, dass dein Bein zum Glück nicht amputiert werden muss, jedoch kann es sein, dass die Knochen trotz Unterstützung nicht richtig zusammenwachsen. So oder so wirst du nie wieder richtig laufen können, eventuell nicht Mal ohne Hilfe. Dafür wurde dein Körper zu schwer beschädigt.

Einige Minuten bleibst du noch im Krankenzimmer liegen, während du die Informationen verarbeitest, bevor du dich mithilfe von Krücken zu deinem Zimmer fortbewegst. Glücklicherweise ist dir niemand auf dem Weg begegnet, du hättest nicht gewusst, wie du reagieren solltest. Angekommen legst du dich auf dein Bett und starrst die Decke an. Im Gegensatz zu eben scheint dein Kopf völlig leer.

Du vergisst die Zeit und liegst einfach nur still da. Plötzlich klopft es an der Tür und dir fällt wieder ein, dass Levi mit dir reden wollte. Du rufst: "Herein", da du es aus bekannten Gründen nicht einsiehst, aufzustehen und die Tür zu öffnen. Wie erwartet tritt Levi ein, schließt die Tür hinter sich und setzt sich zu dir auf das Bett. Ihr beide sagt kein Wort, du starrst an ihm vorbei auf den Boden, während er auf dein kaputtes Bein schaut.

Nach einigen Minuten wird es dir zu blöd und du fragst: "Warum bist du hier?". Kurz zögert er mit seiner Antwort, dann sagt er: "Ich wollte mit dir reden". Genervt verdrehst du die Augen. "Ich dachte mir schon, dass das noch kommt. Ich weiß, du hast es mir gesagt und ich hab einen Fehler ge-", fängst du an dich zu beschweren, doch er zieht dich an sich und küsst dich liebevoll. Zuerst bist du etwas versteift, da du es nicht erwartet hast, legst dann allerdings doch deine Arme um seinen Körper.

Viel zu schnell löst ihr euch wieder voneinander. Er streicht dir eine Strähne deines (H/F) Haares aus dem Gesicht und meint: "Ich bin einfach froh, dass du noch lebst". Sofort schießen dir die Tränen in die Augen.

Nachdem du endlich aufgehört hast, wie ein Schlosshund zu heulen, erzählst du ihm von all deinen Sorgen. Die ganze Zeit über streichelt er dir behutsam über den Rücken, hin und wieder wischt er dir eine Träne weg. Leider sagt er allerdings kein einziges Wort, wodurch du dir bald doof vorkommst, da du nur am meckern bist. Wie er schon sagte, du solltest froh sein, dass du noch am Leben bist.

Nachdem du ebenfalls ein paar Minuten lang geschwiegen hast, fragt er: "Soll ich heute Nacht bei dir schlafen?", woraufhin du blitzschnell nickst. Mit der Zeit ist es Dunkel geworden, sodass ihr euch beide bettfertig macht und euch in deine Kissen kuschelt. Noch einmal küsst ihr euch, bevor du deinen Kopf auf seiner Brust platzierst.

Durch dein kaputtes Bein ist es schwierig, eine angenehme Schlafposition zu finden, weshalb du noch einige Minuten lang über den Tag nachdenkst. Bald siehst du allerdings ein, dass es dir nichts bringt, deine Entscheidung länger zu bereuen. Leise hörst du Levi etwas nuscheln, er scheint wohl tatsächlich eingeschlafen zu sein. Glücklich darüber, dass er endlich eine Mütze Schlaf bekommt, schließt du ebenfalls deine Augen.

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Das ist das erste Kapitel des alternativen Endes. Im zweiten werde ich ein kleines Detail aus der zweiten Staffel mit einfließen lassen, es ist kein wirklicher Spoiler, aber ich wollte euch trotzdem lieber warnen.

Und danke für all eure lieben Kommentare, ich sage es viel zu selten, aber es motiviert mich wirklich sehr 🤧💕
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[ ÜBERARBEITET - 30.09.2022 ]