49

5.2K 152 95
                                        

Sofort stoppt er in seiner Bewegung und starrt mich entgeistert an. "Was hast du gesagt?", fragt er nach. Obwohl du dir sicher bist, dass es eine rhetorische Frage ist, antwortest du: "Ich sagte, ich werde auf die Mission mitkommen". Noch immer scheint er schockiert zu sein. Allerdings ist da noch etwas anderes. Verdammt, er ist wütend.

"Hör zu, ich-", versuchst du ihn zu beruhigen, doch er denkt gar nicht erst daran, dir zuzuhören. "Auf gar keinen Fall wirst du mitkommen, vergiss es!", schreit er dich an. Ein wenig eingeschüchtert ziehst du deine Schultern etwas hoch, jedoch wirst du dir dein Vorhaben nicht ausreden lassen. "Levi, bitte sei nicht wütend...", gibst du weiter dein Bestes, auf ihn einzureden.

Er scheint sich ein wenig beruhigt zu haben, denn er kommt auf dich zu und nimmt dich in den Arm. Erleichtert erwiderst du die Umarmung. Plötzlich flüstert er: "Ich lasse das nicht zu. Und wenn ich dich morgen an dein Bett ketten muss". Nun bist du diejenige, die schockiert ist. Vorsichtig drückst du ihn von dir. "Soweit würdest du also gehen?", fragst du. "Sie wird auch dich umbringen!", meint Levi und wird wieder lauter.

Frust macht sich in dir breit. Er denkt nur an sich selbst... Obwohl du helfen könntest, möchte er dich nicht mitkommen lassen, aus Angst, dass etwas passieren könnte.

"Danke für dein Vertrauen. Wir sehen uns morgen", sagst du enttäuscht und verlässt das Zimmer. Bevor du aus der Tür treten kannst, hält er dich noch am Handgelenk fest, lässt jedoch kurze Zeit später wieder los, da er wohl selbst einsieht, dass es nichts bringt. Traurig gehst du zurück in dein Zimmer. Den ganzen Abend verbringst du damit, die Tränen zu unterdrücken und deine Gefühle zu ordnen.

Als alles droht, dich zu erdrücken, beschließt du, Eren und die anderen suchen zu gehen. Da du sie weder im Speisesaal, noch außerhalb des Gebäudes finden kannst, gehst du zu Erens Zimmer. Zögernd klopfst du an der Tür. Anders als Levi ruft Eren sich nicht herein. Du hörst Schritte auf die Tür zukommen, bevor er sie aufreißt und vor dir steht.

"(V/N), was machst du denn hier?", fragt er, doch du antwortest nicht. Du fällst ihm einfach um den Hals, legst deinen Kopf auf seine Schulter und fängst an zu weinen. Er scheint sofort zu verstehen, dass du gerade einfach eine Umarmung brauchst. Schnell schließt er die Tür und schlingt danach die Arme um dich. Du bist ihm einfach nur unendlich dankbar. Nach einigen Minuten, du hast längst sämtliches Zeitgefühl verloren, sinken dir langsam die Beine weg, weshalb Eren dich zu seinem Bett trägt.

Du fühlst dich noch immer nicht danach, darüber zu reden, weshalb ihr mit Armin, der alles still beobachtet hat, ein Gespräch anfangt. Hin und wieder macht Eren ein paar Witze, schnell legt sich deine schlechte Laune. Natürlich fühlst du dich noch immer nicht viel besser und könntest jede Minute wieder weinen, jedoch tut dir die Ablenkung wirklich gut. Obwohl ihr am nächsten Tag früh aufstehen müsst, verbringt ihr Stunden damit, euch zu unterhalten, bevor du letztendlich in Erens Bett einschläfst.

Am nächsten morgen wachst du vor den beiden auf, weshalb du dich leise aus dem Zimmer schleichst und zurück zu deinem gehst. Dort angekommen bleibst du kurz vor Levi's Tür stehen. Solltest du klopfen? Nein. Ihr würdet nur wieder streiten. Du wirst nachher zu ihm gehen, wenn die Mission vorbei ist. Schnell gehst du in dein Zimmer und machst dich frisch, bevor du zum Speisesaal gehst um zu frühstücken.

Dort angekommen siehst du Levi nicht an eurem üblichen Platz sitzen. Niedergeschlagen nimmst du dir dein Frühstück und setzt dich zu Eren, der es diesmal jedoch leider nicht schafft, dich aufzumuntern. Auch die anderen merken schnell, dass etwas nicht stimmt, jedoch haben sie schon Erens verzweifelte Versuche mitbekommen und lassen dich deshalb lieber in Ruhe.

Die Zeit bis zum Aufbruch vergeht schleppend. Ihr besprecht noch ein paar letzte Details und rüstet euch aus, bevor ihr das Hauptquartier verlasst. Da es eine verdeckte Mission ist bewegt ihr euch unauffällig in den Gassen der Stadt fort.

Gedanklich bist du völlig abwesend, weshalb euer Gruppenleiter dich mehrmals ermahnen muss. Tatsächlich ist es dir ziemlich peinlich, dass du so oft zurechtgewiesen wirst, da du dem Kommandanten versprochen hast, dass du nützlich sein wirst.

Endlich kommt ihr am geplanten Ort an. Schnell gehen alle auf ihre Positionen. Nun beginnt der schwerste Teil für dich: warten. Es fühlt sich an, wie die Ruhe vor dem Sturm. Du weißt nicht, wo Levi ist und was er gerade wohl denkt. Ob er wohl sehr wütend auf dich ist?

Du musst nachdem das alles hier vorüber ist unbedingt mit ihm reden. Das schiebst du schon seit gestern Abend vor dir her. Vermutlich ist es besser, dass ihr direkt vor der Mission nicht nochmal gestritten habt, trotzdem würdest du dich wohler fühlen, wenn du wüsstest, dass er nicht mehr sauer ist.

Plötzlich ertönt ein lauter Knall und ein gelber Blitz schlägt ein. Jemand hat sich in einen Titanen verwandelt. Alles geht sehr schnell, nach wenigen Sekunden sieht man den sich aufrichtenden weiblichen Titanen. Es scheint ein Kampf an der Stelle, wo sie sich verwandelt hat, stattzufinden, bis sie kurze Zeit später von der Stelle weg und genau auf dich zu läuft, dicht gefolgt von einigen Soldaten. Deine Aufgabe ist einfach: warten, bis sie in eure Falle tappt und sie sichern, sodass sie nicht entkommt.

Schnell nähert sie sich. Der gewaltige Körper kommt immer näher. Annie Leonhardt. Die Mörderin deiner besten Freunde. Sofort löst sich die Starre, die sich gebildet hat, als du sie auf dich zukommen sahst und weicht Zorn. Sobald sie an dir vorbeigerannt kommt, wirst du dich vom Dach abstoßen und-

__________________________________
Ratet mal, wer gerade eine Freistunde hat und die Zeit genutzt hat, um endlich die Fanfic zuende zu schreiben :3

Genauuuuu, ich :D
__________________________________

[ ÜBERARBEITET - 29.09.2022 ]

My New World || Levi x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt