Kapitel 12

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Sicht Leyla:
Auf Station gehe ich meinem ganz normalen Ablauf nach. Patienten besuche, OP-Besprechungen. Aber irgendwas habe ich vergessen. Nur will mir nicht einfallen was. Naja. Ich werde es noch herausfinden. Mit neuen Akten in der Hand gehe ich zu den nächsten Patienten, während mein Gehirn weiter darüber grübelt, was ich vergessen haben könnte.
 

Sicht Ben:

Verdammt wo ist sie bloß? Wieso ist das JTK auch so groß, Ich muss doch zu Leyla. Sie soll mich doch einarbeiten. Nur wie soll das gehen, wenn ich sie nicht finde! Ich kann sie auch nicht an piepen, da ich noch kein Telefon bekommen habe, da noch keins für mich freigeschaltet wurde. Mir bleibt echt nur noch eine Möglichkeit. Aber ich finde das echt nicht toll, aber mir bleibt leider nichts anderes über.

 

Sicht Leyla:

Seit einer Stunde grübelt mein Kopf im Hintergrund darüber, was ich vergessen habe. Mir fällt es aber verdammt nochmal nicht ein. Selbst meine Patientin Frau Schmidt hat gerade bemerkt, dass ich irgendwie nicht anwesend bin.

Durchsage: „Frau Dr. Sherbaz bitte zum Counter. Frau Dr. Sherbaz bitte.“

L: „Entschuldigen Sie mich bitte Frau Schmidt.“

Fr. Sch: „Aber natürlich Frau Dr. Sherbaz:“

Mit einem Lächeln verlasse ich das Zimmer. Schnellen Schrittes gehe ich Richtung Counter.

L: „Ich wurde gerufen?“

Schwester: „Ehm ja. Genau Herr…..“

B: „Ich habe nach dir gesucht. Scheinbar hast du mich vergessen.“

In dem Moment fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Ich habe Ben vergessen. VERDAMMT.

L: „Oh Mist. Ben ehm.. Herr Ahlbeck das tut mir total leid.“

 

Sicht Ben:

Am Counter kommt mir die Idee. Ich versteck mich und warte auf  Leyla. Da kommt sie auch schon. Scheinbar grübelt sie über etwas. Sie sieht schon süß dabei aus. STOPP Ben. Hör auf damit. Sie will nichts von dir. So klang es zu mindestens. Leyla bleibt am Counter stehen und spricht mit der Krankenschwester, als ich aus meinem Versteck komme und sie anspreche. Sie entschuldigt sich dafür, mich vergessen zu haben. Dabei wird sie rot. Ist ihr scheinbar unangenehm. Das ist so süß. BEN. Hör auf. Sie ist deine Vorgesetzte, deine Kollegin.
L

: „Ehm. Wollen wir dann Herr Ahlbeck? Frau Schmidt wartet.“
B: „Ehm Natürlich Frau Dr. Sherbaz. Ich folge Ihnen sehr gerne.“
Sie lächelt, dreht sich um und geht voraus. Ich gehe ihr hinterher und erwische mich ab und zu dabei, wie mein Blick ihren Rücken runter gleitet und an einer gewissen stelle liegen bleibt. Ich würde mich am liebsten jedes Mal dafür Ohrfeigen, aber ich kann es einfach nicht lassen. An der Patienten Tür bleibt Leyla stehen, dreht sich um, schaut mich an und räuspert sich.
L: „Ben?“
B: „Ja?“
L: „Hast du mir gerade?“
B: „Ehm nein. Wie, wie kommst du darauf?“
L: „Es sah… ach egal. Wollen wir?“
B: „OK?! Lass uns rein gehen.“
L: „Na dann.“
Sie klopft an die Tür und wir warten auf das „Herein“ von der Patientin, welches aber nicht erklingt. Leyla Klopft erneut und schaut mich an.
Leyla öffnet die Tür.
L: „Frau Schmidt? Ist alles….?“
Frau Schmidt liegt bewusstlos in ihrem Bett. Leyla rennt zu ihr hin und misst ihren Puls, während ich eine Schwester rufe. Sie kommt sofort mit einem Defibrilator an. Wir wenden uns an Leyla, die uns nur anschaut und den Kopf schüttelt.
L: „Den brauchen wir nicht. Sie ist friedlich eingeschlafen. Herr Ahlbeck?“
B: „Zeitpunkt des Todes 15:45 Uhr.“
Ich trage die Uhrzeit in die Akte von Frau Schmidt und verlasse den Raum. Wow. Keinen Tag hier und schon eine Patientin verloren. Toll. Ohne ein weiteres Wort gehe ich raus und nehme nichts mehr um mich herum wahr. Ich lasse mich draußen auf einer Bank fallen und atme durch. Bis sich eine Hand auf meine Schulter legt. Ich schaue auf die Hand, die mir vertraut ist und drehe mich dann zu der dazugehörigen Person um.

Beyla StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt