Kapitel 4

330 7 0
                                    

Sicht Ben:
Es ist schon komisch, hier zu sitzen und der Übergabe zuzuhören, mit dem Wissen, das ich nicht mehr hier Arbeite. Mein Vater schaut die ganze zeit über zu mir, während meine Mutter mit dem Rücken zu mir Sitz. "Ok. Wissen alle was zu tun ist? Gut. Dann lassen Sie uns wieder leben retten." Mit diesen Worten beendet mein Vater immer die Besprechung. Alle Kollegen stehen auf. "Stop!" ist das einzige was ich raus bringe, bevor alle den Raum verlassen wollen. Sie drehen sich wieder zu mir und schauen mich an, meine Mutter und mein Vater auch. Ich atme einmal tief durch. "Viele wissen es schon, dem Rest sag ich es jetzt. Ich verlasse heute die Klinik und Wechsel ans JTK nach Erfurt. Ich hatte eine tolle Zeit hier und werde euch auch vermissen, aber es ist Zeit für mich, einen Tapetenwechsel vorzunehmen." Ich schau in die Runde und sehe einige verdutzte Gesichter von denen, die es jetzt erst hören. "Du wirst uns fehlen" höre ich von mehreren Kollegen, die mich kurz umarmen und dann an die Arbeit gehen. Zuletzt stehe nur noch ich mit meinen Eltern im Raum. Ich schaue zu ihnen. "Ja. Dann eh tschau." rückt es mir raus und ich verlasse den Raum, mit der kleinen Hoffnung, dass meine Mutter oder mein Vater hinterher kommen. Draußen bei Bährchen und meinem Motorrad angekommen, drehe ich mich nochmal um, sehe meine Mutter am Fenster, die traurig aussieht. "Ben? Alles okay?" frag mich Elias, nachdem er seine Hand auf meine Schulter gelegt hat. "Jaja. Komm . Lass uns fahren." antworte ich ihm, drehe mich zu ihm und drücke ihm den Helm in die Hand.

Sicht Elias:
Nach dem ich mich eine Zeitlang in der Cafeteria aufgehalten hatte, bin ich rausgegangen um sie Sonne zu genießen. Als ich sehe das Ben betrübt zum Motorad kommt, sich und geht und zur Klinik schaut, lege ich meine Hand auf seine Schulter. "Ben? Alles okay?" frag ich ihn. Er dreht sich Wieder zu mir um und drückt mir den Helm in die Hand und kurz danach sind wir auch schon auf dem Rückweg.

Sicht Leyla:
Ich sitze gerade in meinem neuen Büro, was ich gestern bekommen habe, da ich die stellvertretende Chefärtzin geworden bin und stelle die letzten Bilder auf. Auf meinem Schreibtisch strahlt mich eins von Zoe an. Zoe. Mein Sonnenschein. Obwohl sie zurzeit eher auf stur gestellt ist und sich an kaum eine Verabredung hält. Aber ich lieb sie trotzdem. Sie ist meine Tochter. Seit der Scheidung von Navid geht es mir besser. Ich will nicht sagen, das Navid und ich keine schöne Zeit hatten. Nein Nein. Wir hatten eine schöne Zeit, doch ist diese schöne Zeit in den letzten 1 1/2 Jahren unserer Ehe zerbrochen und wir haben uns auseinander gelebt. Zudem warf er mir ja andauernd vor, ich wäre für unsere Familie nicht da und nurnoch in der Klinik. Klar als Oberärztin und Leiterin der Notaufnahme hab ich viel zu tuhn, aber ich war da, wenn die beiden mich brauchten. Jetzt, 4 Jahre später, ist Navid nach England gezogen, lebt dort mit seiner neuen Freundin, deren gemeinsamen Sohn und ist scheinbar glücklich. Ich bin's auch. Zwar Single aber glücklich. Ich habe Zoe und meinen besten Freund Niklas. Was will ich mehr. Eigentlich habe ich dienstschluss, aber ich bin leider während meines Dienstes nich dazu gekommen, mein Büro einzurichten. Und Zoe ist sowieso über die dritte und vierte Woche der Sommerferien bei ihrem Vater. Also kein Drang nach Hause zu kommen. Und außerdem gehen Niklas, Matteo und ich nachher was trinken. Passt also alles.

Beyla StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt