All I want is you...

Kapitel 8

Rose PoV

Da Louis ja bereits mit Eleanor verschwunden ist und von den anderen keine Spur mehr zu finden ist, ruft Niall ein Taxi. Aufgeregt sitze ich neben ihm. Gleich werde ich seine Luxusbude von innen sehen. Als ich letztes mal bei ihm war, konnte ich ihn noch nicht besonders leiden, besser gesagt ich hielt ihn für einen bescheuerten Dickkopf, dabei ist er alles andere.

"Woran denkst du?"; fragt er und reißt mich von meinen Gedanken weg.

"Wie blöd ich dich fand, als ich das erste mal bei deiner Wohnung sind und wie schnell sich meine Meinung geändert hat", die Röte schießt mir augenblicklich ins Gesicht. Eigentlich wollte ich es gar nicht sagen, es ist mir einfach so raus gerutscht.

"Geht mir genauso. Tut mir übrigens nochmal Leid, das ich mich da so blöd verhalten habe", entschuldigt er sich.

"Mir tuts auch Leid und woran denkst du?"

"Ich denke daran, dass es unglaublich ist, dass so eine hübsche Person wie du, sich für mich interessiert" Er schaut mir tief in die Augen und ich kann es nicht glauben, dass ich noch mehr rot anlaufe als sowieso schon. Es ist ein Wunder, dass das überhaupt möglich ist.

Niall beugt sich leicht zu mir herüber unsere Lippen kommen sich näher. Mein Puls verdoppelt sich. Mein Herz rast. Tausend Gedanken schwirren mir durch den Kopf und doch hat er meine volle Aufmerksamkeit.

Aber plötzlich hält der Taxi-Fahrer abrupt an: "Wir sind da", sagt er unhöflich und kassiert sein Geld. Der schöne Moment ist verdorben, wobei das Taxi ja auch nicht gerade der beste Moment für meinen ersten Kuss gewesen wäre.

Niall greift wieder nach meiner Hand. Sofort überkommt mich ein Gefühl von Geborgenheit. Er führt mich zu seinem Haus und führt mich durch alle Zimmer. Im Wohnzimmer steht neben seiner Gitarrensammlung auch ein Klavier.

"Kannst du auch Gitarre oder Klavier spielen?", fragt er als er meinen neugierigen Blick bemerkt.

"Beides" gebe ich zu. Er staunt nicht schlecht.

"Nicht schlecht. Ich hab das Klavier eigentlich nur zur Deko das stand schon hier. Bis auf Liam hat noch nie jemand gespielt. Hast du Lust?" Ich überlege einen Moment, ob mir spontan ein Stück einfällt.

"Okay, aber ich spiel Klavier jetzt noch nicht so lange. Gitarre kann ich besser. Glaub ich zumindest", gebe ich zu und setzte mich an den Hocker.

Nialls PoV

Eine ruhige Melodie beginnt. Rose konzentriert sich komplett auf ihre Finger. Aber es wirkt so leicht. Das Lied habe ich schon mal gehört, aber noch nie hat es jemand so wunderschön gespielt. Sie könnte stundenlang weiter spielen, soll niemals aufhören. Es ist so unglaublich das ein Paar Tasten dieses wunderschöne Lied zustande bringen können.

Als sie fertig ist schaut sie mich erwartungsvoll an. Ich bin nicht imstande zu klatschen oder etwas dergleichen.

"Das war wunderschön", ich bringe bloß ein flüstern zu Stande.

"Danke", murmelt sie und versucht ihre roten Wangen zu verstecken, indem sie auf den Boden schaut. Ich kann nicht anders. Ich trete einen Schritt auf sie zu. Im gleichen Moment schaut sie wieder hoch mit ihren wunderschönen grünen Augen an.

"Ich kann das glaub ich gar nicht", flüstert sie.

"Was denn?", will ich natürlich wissen.

"Also ich hab noch nie jemanden geküsst", gibt sie zu. Wieder schießt ihr die Röte ins Gesicht, wie so oft. Und auch wenn sie praktisch die ganze Zeit rot wird, oder gerade deswegen liebe ich sie so.

"Da gibt es nichts zu können. Mit dem richtigen ist es ganz leicht", versuche ich ihr Mut zu zusprechen. Auch wenn ich selbst unglaublich nervös bin und kaum atmen kann. Genau wie im Taxi kommen sich unsere Lippen langsam näher, nur jetzt kann uns niemand stören.

Mein Herz schlägt bis zum Hals. Ich spüre ihren Atem im Gesicht und endlich auch ihre Lippen auf meinen. Ich lege meine Arm um sie und ziehe sie noch näher zu mir heran. Sie legt ihre Arme um meinen Hals. So verschlungen stehen wir stundenlang da. Nie wieder will ich sie loslassen.

Die Melodie, die sie gespielt hat spielt in meinem Hinterkopf weiter. Aber irgendwann lösen wir unsere Lippen voneinander, bleiben aber dennoch fest umschlungen. Keiner sagt etwas, wir müssen erst wieder zu Atem kommen.

"Ich liebe dich", flüstert sie leise. Ich muss mich zusammen reißen um nicht vor Freude loszuschreien und gleichzeitig zu weinen oder was mir sonst noch so durch den Kopf geht.

"Und ich dich erst. Seit dem Bowling habe ich mir das gewünscht"

"Ehrlich?"

"Definitiv", sie strahlt wie ein Honigkuchen fährt, was unglaublich süß ist und legt dann ihren Kopf an meine Brust.

Später haben wir es uns auf dem Sofa bequem gemacht. Rose Kopf liegt an meiner Brust und ich spiele mit einer Strähne ihrer langen Haare. Es läuft irgendein Krimi.

"Ich wette dieser Lehrer wars", meint Rose.

"Glaub nicht, deren Sohn hat eindeutig das größere Motiv"

"Gar nicht, der Lehrer konnte die Freundin von seinem Sohn nicht leiden und als er sie bestohlen hat, hatte er den passenden Grund sich an ihr, für alle Gemeinheiten zu rechen.", erklärt sie ziemlich überzeugend.

"Was ist eigentlich mit deinem Vater?", frage ich und hoffe das ich keine unschönen Erinnerungen hervor rufe.

"Dm gehts gut. Er wohnt mit seiner Frau in Deutschland, wir telefonieren oft und schreiben Mails und so", erzählt sie unbefangen. "Und was ist mit deinen Eltern?"

"Sind auch getrennt, aber ähnlich wie bei dir hab ich noch super Kontakt mit beiden"

Plötzlich schaut sie auf die Uhr und meint: "Ich glaub ich muss gehen, sonst kriegt meine Mutter nen Anfall" Erst jetzt fällt mir auf, dass schon fast Mitternacht ist.

"Ich bring dich schnell nach Hause", sage ich und springe auf. Sie schlüpft in ihre Schuhe und folgt mir nach draußen zum Taxi, das schon bereit steht. Während der Fahrt reden wir kaum, weil ihr immer wieder die Augen zu fallen und sie immer wieder gähnt.

Als wir vor ihrer Haustür halten muss ich sie an stupsen das sie es überhaupt bemerkt. Sie muss sich ganz schön zwingen, dass sie nicht im stehen einschläft. Ich drücke zum Abschied nochmal meine Lippen auf ihre. Schon zum zweiten mal heute darf ich dieses wundervolle Mädchen küssen.

Dann stolpert sie verschlafen die Treppen hoch und ich verliere sie aus den Augen, als die Tür ins Schloss fällt. Obwohl ich weiß, dass ich sie schon bald wieder sehen werde, fehlt sie mir jetzt schon.