Erzähler Sicht
,,Ich hoffe, dass dir das gefällt. Der Laden war nicht so groß und ich wollte auch nicht so viel Zeit verschwenden." Verena stand in Prinz Zukos Zimmer. Leicht angespannt musterte sie den Prinzen, seine Reaktion abwartend.
,,Keine Sorge, die Kleider sehen gut aus." Sachte legte er den Überwurf auf sein Bett und drehte sich dann zu seinem Besuch um. So, als wolle er etwas von ihr. Abwartend hielt sie seinem Blick stand. Überlegte er gerade, wie er seine Missgunst gegenüber einem Stück ausdrücken sollte? ,,Ähm, ich würde mich gerne umziehen, also wenn du kurz raus könntest, dann wäre das ganz gut. Aber, ähm, wenn du nicht draußen warten möchtest, dann kannst du auch kurz die Augen schließen oder dich umdrehen." Zuko hatte sich noch nie in einer Situation wiedergefunden, wo er jemanden sagen musste, dass er sich umzog.
Normalerweise brachten ihm die Leute die Kleidung und gingen danach wieder. Oder sie verstanden wenigstens, dass sich der Prinz umziehen wollte. Er wollte allerdings nicht ihre Gefühle verletzen, das letzte Mal, als er es getan hatte, verlief nicht sehr gut. Ja, er hatte leicht Angst vor ihr.
,,Achso, upsi. Natürlich. Zieh du dich um und ich bringe Iroh seine Kleidung. Wir treffen uns dann in etwa 15 Minuten auf Deck." Erklärte sie fröhlich, ehe sie Anstalten machte, das Zimmer zu verlassen. ,,Ich hole dich außerdem ab, um deine Haare zu haben, auch wenn ich keine Ahnung habe, was ich mit dieser einzelnen Strähne machen kann." Machte sie sich dann doch leicht über ihn lustig. Wo Zuko versuchte, ihre Gefühle nicht zu verletzen, fand sie Platz, um ihn aufzuziehen.
,,Das ist nicht nur eine Strähne!"
,,Wir können ja die Haare zählen. Klappt bestimmt mit Pai Sho Steinen."
,,Verlass mein Zimmer!" Er warf ein Feuerstrahl auf das arme Mädchen, welches aber zum Glück noch rechtzeitig zur Seite springen konnte.
,,Da ist heute ja jemand feurig drauf. Zum Glück ist es heute draußen ja etwas kühl. Wir sehen uns in sieben Minuten." Mit einem leichten Kichern verschwand sie hinter der Tür. Der gerade noch grimmig blickende junge Mann schüttelte seinen Kopf, während sich ein Lächeln auf seinen Lippen schlich.
Dieses Mädchen hatte echt Leben auf diesem Schiff erweckt. Die Crew lachte mehr, sie konnten alle von der Gegenwart flüchten, wobei Zuko am meisten davon profitierte. Seine Crew betrank sich gerne. Sei es mit Alkohol oder Liebeslieder. Zuko wiederum lenkte sich mit Meditation ab oder mit Training, wobei erstes nicht mehr zu funktionieren schien.
Der neue Wind, den Verena mitgebracht hatte, traf Zuko ganz anders, als die anderen. Er lächelte mehr und hin und wieder entwich ihm auch ein Lachen. Aber nur wenn sie alleine waren. Es war etwas an ihrer Art, was Zuko mochte. Er fühlte sich verstanden und angenommen.
Sie war dafür bereit, ihren Stolz und ihre Sturheit zur Seite zu legen, um ihn kennen zu lernen, um ihn zu verstehen. Auch wenn er ihr noch nichts wirkliches über sich erzählt hatte, zwang sie ihn nicht dazu. Doch er wusste, dass wenn er bereit wäre, sie ein offenes Ohr war.
Egal, ob er nicht auf ihre Frage einging oder einfach so ins Zimmer platzte, Verena würde sich Zeit nehmen. Sie würde ihn sprechen lassen, ihn verstehen und sich selbst bei ihm ausweinen.
Das brauchten beide. Jemanden als Stütze. Einen Freund. Beide fingen an, den jeweils anderen als Freund zu akzeptieren. Sie waren keine Feinde mehr, sie verspürten auch keinen Hass mehr. Beide kamen zu der Erkenntnis, dass sie doch nicht so verschieden waren, wie sie zu Anfang dachten. Was für eine schöne Freundschaft.
Eine Freundschaft, welche Sitara akzeptierte, aber nicht mehr daraus entstehen lassen wollte. Iroh gegenüber hatte sie nichts über ihrer Gefühlslage berichtet. Sie wollte es weitestgehend für sich behalten, sodass ihr niemand in die Quere kam.
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When worlds collide
Fiksi PenggemarVerena, eine Wasserbändigerin, welche seit ihrer Geburt von der Feuernation verfolgt wird. Von ihren Eltern allein gelassen, versuchen Verena und ihre vier Jahre jüngere Schwester, Sitara, eine Nichtbändigerin, zu überleben. Ihr gesamtes Leben hab...