Das Orakel von Tartarus [malexmale] (Übersetzung)

Kapitel 3

Ich seufzte erleichtert auf und legte mein Gesicht in meine Handflächen, die Ellbogen auf den Schreibtisch, als ich endlich mit dem letzten Gefangenenprotokoll des Tages fertig wurde.

Und es war bereits Mittag.

Die Dienerin war erst vor wenigen Augenblicken bei mir im Büro gewesen, um mir zu versichern, dass Noe sich von seinem Kater erholt hatte und gerade eine gesunde Mahlzeit genoss, die seinen Magen beruhigen sollte. Sie informierte mich auch darüber, dass er jetzt wieder der alte ist. Normalerweise würde ich ihn bei meinen Runden durch Tartarus mitnehmen, aber da die Titanen auf der Suche nach einem Orakel waren, war jetzt nicht die Zeit, ihn auf eine Exkursion mitzunehmen.

Das bedeutete natürlich nicht, dass ich nicht nach ihm sehen konnte, bevor ich ging.

Ich stand von meinem Schreibtisch auf, steckte meine Akten in die Schreibtischschublade und schloss die Schlösser, bevor ich in den Korridor ging. Sogar von hier aus konnte ich den warmen Duft des Mittagessens riechen. Es roch nach Hühnchen und Knödel, aber es gab nur einen Weg, das herauszufinden.

Ich ging langsam und vorsichtig den Korridor entlang, um mir genug Zeit zum Nachdenken zu geben, bevor ich ins Esszimmer ankam, um mich mit Noe zu treffen. Ich hatte das Gefühl, das er es nicht schätzen würde, wenn ich die letzte Nacht erwähnen würde, also beschloss ich das auf jeden Fall für mich zu behalten. Es gab mir ein Gefühl von Zufriedenheit und gleichzeitig bereitete es tief in mir drinnen, Schuldgefühle.

Aber alle verhielten sich doch lächerlich, wenn sie betrunken waren. Man hatte einfach keine Kontrolle mehr über sich selbst und der bloße Versuch, könnte weh tun. Die Tatsache, dass Noe sich überhaupt betrunken hatte, machte mir jedoch Sorgen. Hannibal muss etwas gesagt haben, das in ihm was ausgelöst hat und obwohl die beiden wie Hund und Katze miteinander auskamen, lies sich Noe auf Hannibals Verspottung normalerweise nicht ein. Hannibal hatte also etwas gesagt, das Noe dazu gebracht hatte mehr zu trinken, als gut für ihn war und ich würde Hannibal auf keinen Fall damit davonkommen lassen. Ich nahm mir vor, mit Kain darüber zu sprechen, damit er Hannibal bestrafen konnte und so wie ich Kain kannte, würde er es direkt vor meinen Augen tun, um sicherzustellen, dass ich zufrieden war.

Nicht, dass es mich freuen würde dabei zuzusehen, wie jemand bestraft wurde. Ich mag der Aufseher von Tartarus sein, aber ich war kein Sadist.

Ich musste mich auch wegen eines weiteren Treffens mit Malachi in Verbindung setzen, um den aktuellen Status der Titanen zu besprechen.

Ich hatte den Arbeitsaufwand an Gefangenenprotokolle für eine ganze Woche innerhalb einer Nacht fertiggestellt und doch gab es noch so viel Arbeit und so viel zu tun. Der Gedanke bereitete mir schon fast Kopfschmerzen, den ich jedoch nicht nachgab. Als ich in die Küche kam, verbeugte sich jeder Diener, an den ich vorbeikam, respektvoll, bis ich an der Hintertür des Esszimmers ankam. Ich öffnete die Tür zu einem großen und hohen Raum, in dessen Mitte sich jedoch nur ein ziemlich kleiner und niedriger Tisch, unter einem glitzernden Kronleuchter befand.

An jeder Kante des Tischs waren hellviolette Kissen angebracht und auf dem Tisch befand sich eine für mich zubereitet Mahlzeit, obwohl ich gerade keinen Appetit verspürte.

Noe saß bereit auf seinem Kissen und aß seine Hühnchen-Knödel Suppe mit lauten Schlürfgeräuschen, bis er mich näherkommen sah und die Schüssel schnell abstellte, wobei ihm ein Tropfen Suppe das Kinn runterlief. Bei seinem Anblick zog ich eine Augenbraue hoch und er errötete, wischte sie schnell übers Kinn und räusperte sich.

"G-Guten Morgen." begrüßte er mich. Ich schmunzelte leicht darüber. Es war ihm peinlich. Er wurde nur noch niedlicher, wenn er sich so verhielt. Ich nickte ihm zu, nahm Platz und griff nach meinem Besteck. Noe räusperte sich und rutschte ein wenig hin und her, bevor er nach seiner Kehle griff und ich runzelte die Stirn.