Johanna Mason- Die Rache (Hungergames FF)

Kapitel 9

Heute war der entscheidene Tag. Der Tag, an dem wir alle in eine Arena gesperrt wurden. Der Tag an dem wahrscheinlich die Hälfte von uns getötet werden würde. Ich hoffte, dass weder ich noch Katniss unter dieser Hälfte sein würden. Ich mochte Katniss zwar nicht, aber ich musste mit ihr zusammenarbeiten, um unseren Plan der Rebellion zu unterstützen. Nur so konnte ich meine Rache bekommen. Außerdem litt auch sie unter Snow, was uns indirekt verband. Am Ende des Tages saßen wir immernoch im selben Boot.

Ich trat gemeinsam mit Blight aus unserer Wohnung. Wir stiegen in den Aufzug und fuhren nach unten. Von unserem Team, das hieß Melinda, Richard, Jill und Chris, der Stylist von Blight wurden wir zum Hovercraft geführt und alle stiegen ein. Wir hoben ab und auf dem Flug wurden Blight und mir Aufspürer injiziert. Dieser war ziemlich groß, aber der Schmerz war auszuhalten.
Da die Scheiben des Hovercrafts im hinteren Teil, wo wir saßen, getönt waren, konnte ich nicht erkennen wohin wir flogen. Auch wenn es mir nichts bringen würde interessierte es mich irgendwie. Ich spürte, dass der Pilot die Landung einleitete. Wir hielten uns fest, denn diese Hovercrafts waren nun mal keine Passagierflugzeuge, sodass die Landungen so wie der gesamte Flug eventuell etwas holprig werden könnte.

Wenig später hatten wir wieder festen Boden unter den Füßen und Blight und ich wurden voneinander getrennt und von unseren jeweiligen Stylisten durch eine Schleuse geführt. Wir gelangten in den Vorbereitungsraum, in dem die Kleidung für die Arena angelegt wurde. Jeder Tribut musste den gleichen Anzug tragen, sodass niemand einen Vorteil hatte. Ich schlüpfte in einen eng anliegenden, dünnen Neopren-Einteiler, Jill Frieks schloss den Reißverschluss am Rücken und schnallte mir einen sehr breiten gummiartigen Gürtel um. Das Outfit war nicht besonders stylisch, sah aber immernoch besser aus als die Kostüme von meiner Stylistin, obwohl es nicht für einen vornehmen Anlass, sondern zum Überleben gedacht war.

Als ich fertig angezogen war, legte mein Gegenüber mir die Hände auf die Schultern, blickte an mir herunter und umarmte mich schließlich. Sie drückte mich fest an sich und schluchzte. Auch wenn sie wusste, dass ich sie nie gemocht hatte, war ich ihre einzige Siegerin, die sie noch dazu nun schon lange kannte. Sie flüsterte mir etwas ins Ohr und steckte daraufhin unauffällig einen zerknitterten Schnipsel Papier unter meinen Gürtel. Der Timer an der Wand leuchtete in diesem Moment rot auf und ich merkte, dass ich nur noch eine Minute Zeit hatte. Ich lehnte mich vorwärts gegen eine Wand und las so unauffällig wie möglich die Nachricht auf dem Zettel.

„Bleib am Leben, wir sprengen Arena mit Blitz, gehorch Minus, beschütze D12, wir holen euch nach D13, werd die Aufspürer los, vertrau D1 D2 nicht, kein Wort zu niemandem ~H.A."

Als Jill sah, dass ich fertig war, steckte sie schnell einen goldenen Ring an meinen Finger. „Dein Zeichen für Katniss",nuschelte sie. Anschließend begleitete sie mich zu der Plattform, die in eine Glassäule eingefasst war, die sobald der Timer bei 00:00 angekommen war aus dem Boden hervortreten würde, um zu verhindern, dass ich im letzten Moment von der Platte stieg. Dann würde die Plattform langsam nach oben fahren und mich in die Arena bringen.

Die Plattform setzte sich in Bewegung. Ich blickte nach oben und sah, dass ich nur nochc ungefähr einen Meter unter der Arena war. Ich wurde langam höher und höher befördert , bis die Platte einrastete und ich in der Arena stand.
Ich blickte mich um. Überall um mich herum war Wasser. Das Füllhorn lag auf einer steinernen Insel in der Mitte der Arena. Von dieser Insel aus verliefen 12 Steinmauern. Zwischen ihnen war immer ein gleich großer Abstand, in dem sich jeweils zwei Tribute auf Metallsockeln befanden. Um zum Füllhorn zu gelangen musste ich als zur Steinmauer neben mir schwimmen. Es waren ungefähr 8 Meter, die ich bis dorthin müsste.

Auf dem zweiten Sockel in dem Zwölftel wo ich mich befand stand Gloss aus Distrikt 1. Er musste zu einer anderen Mauer als ich, weshalb er in diesem Moment keine Gefahr darstellte. Ungefähr 20 Meter hinter mir begann der Strand, in dem die Steinmauern endeten. An den Strand grenzte ein Urwald. Mein Plan war, zusammen mit Finnick zum Füllhorn zu gehen und dort zu kämpfen. Wahrscheinlich würde ich mich dort auch mit vielen Verbündeten treffen können.

Die riesige digitale Uhr über dem Füllhorn zeigte 00:17 an. Das hieß ich hatte noch 17 sec um mich hier umzusehen. Finnick entdeckte ich mir gegenüber auf der anderen Seite der Arena. Der zweite Tribut, der zu meiner Mauer musste war Cecelia aus Distrikt 8. Sie stellte keine Gefahr dar.

Ich machte mich langsam bereit zu starten. Ich konzentrierte mich darauf, eine Sprunghaltung in Richtung der Mauer einzunehmen. Ich beugte mein vorderes Knie, bückte mich etwas hinunter, nahm beide Arme über meinen Kopf, bereit um mit einem Kopfsprung ins Wasser zu starten. Mein Herz klopfte. Adrenalin stieg in mir hoch. Ich blickte kurz auf und sah wie auch die anderen sich vorbereiteten.

00:03
Ich atmete tief durch.

00:02
Ich schluckte.

00:01
Ich beugte mich noch weiter nach vorne.

00:00
Ich sprang.