Alices Deal (Williams POV)

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Seit ich erfahren hatte, dass Kate und Sam Streit hatten, war ich besorgt. Ich musste schließlich die richtigen Bedingungen für meinen Plan schaffen. Und da gehörte Sam leider hinein. Auch wenn ich noch nicht sagen konnte, dass ich ihn wirklich mochte. Allerdings hatte ich noch mein eigenes Leben. Zumindest redete ich mir das gerne ein.

Ich würde diese Woche mein Haus einrichten, nahm ich mir vor. Es war grausam in einem Haus zu wohnen, dass einem nicht mal selber gehörte. Alles darin stank nach Engeln. Engel waren öfter auf der Erde unterwegs als Menschen dachten. Und deshalb hatten die Engel begonnen Immobilien auf der Erde zu kaufen. Denn wann immer ein Engel auf die Erde musste, wurde er in einem der privatisierten Immobilien untergebracht. Es war notwendig, weil Engel ihre Spuren hinterließen. Jeder hatte seine persönliche Spur und manche waren nicht mit dem Leben von Menschen kompatibel. Ich war zum Glück ein recht kompatibler Engel, Michael auf der anderen Seite hatte in seiner Zeit auf der Erde eine Spur der emotionalen Verwüstung hinterlassen und als Uriel das letzte Mal auf der Erde gewesen war, war 9/11 passiert. Nach Michael und Uriel hatten wir beschlossen die Engel auf der Erde wegzuschließen.

Eigentlich wollte ich gerade anfangen meine Wände zu streichen und einige Bilder aufzuhängen, als mein Handy anfing zu klingeln. Ich war extrem entnervt. Ich wollte einfach nur meine Bilder aufhängen!

„Was!", murmelte ich entnervt in den Hörer und probierte mich nicht an den Nägeln zu verschlucken.

„Hier ist Kate. Das Mädchen aus dem Club."

Kate. Als ob sie hätte erwähnen müssen, dass sie das Mädchen aus dem Club war. Als ob ich sie vergessen könnte. Vor allem nachdem sie mir in den Schritt gekotzt hatte. Sie wollte sich treffen, um sich bei mir dafür zu entschuldigen. Als ob sie sich entschuldigen müsste. Ich würde ihr immer hinterherrennen nur um wieder in den Himmel zurückzukommen. Ich schlug das Café Lichtenstein vor. Es war toll, um mit anderen Menschen zu reden. Und um den Schein zu wahren, dass ich etwas von ihr wollen würde.

Sie hatte ein Motorrad, aber ich wette darauf, dass sie mit dem Bus zum Café kommen würde. Sie wollte nicht zu stark rüberkommen und sie wollte einfach so rüberkommen, als ob sie hilfsbedürftig wäre.

Ich beamte mich dorthin. Es war die beste Idee, die ich haben konnte. Ich musste vor ihr da sein und ich musste ein Buch mitnehmen. Sie schrieb selber Bücher, es würde für sie heiß rüberkommen. Als ob ich wusste, worum es in diesem Buch ging. Natürlich wusste ich es, ich habe diesem Autor ja damals die dämliche Idee ins Gehirn gesetzt. Ich hatte es nur nie gelesen. Aber ich wettete, dass sie das Buch gelesen hatte.

Sie kam herein und ich machte einen auf Gentleman. Wie sich im Nachhinein herausstellte vielleicht ein bisschen zu sehr auf Gentleman. Ich bestellte für sie, machte den Kellner blöd an und probierte so höflich wie nötig zu ihr zu sein.

Sie empfand es anscheinend als ziemlich unangenehm, weswegen sich unser kleines Treffen zu dem entwickelte, zu dem es sich irgendwie immer entwickelte. Sie war sauer auf mich und erzählte mir, dass sie einen Freund habe.

Warum dachte sie eigentlich ständig, dass ich etwas von ihr wollen würde. Nur weil ich sie das ein oder andere Mal angemacht hatte. Und dann passierte etwas, das ich nie im Leben erwartet hatte. Sie erzählte, dass sie schlecht in Mathe war.

Tatsächlich war es das Beste, dass sie jemals hätte sagen können. Wenn sie schlecht in Mathe war, bedeutete das, dass ich ihr helfen könnte. Und dann würde ich Zeit mit ihr verbringen und dann würde sie mir irgendwann vertrauen.

Also bot ich ihr die Nachhilfe an. Und sie überlegte zumindest, ob sie annehmen sollte. Aber dafür wollte sie erst mit Alice darüber reden. Alice war mein Todesurteil. Ich hätte sie nicht abblitzen lassen sollen.

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