Kate (Kates POV)

6 0 0
                                    

Mein Wecker klingelte um 6:00Uhr um mir zu sagen, dass ich jetzt in die Schule gehen sollte. Ein toller Wecker, ich hasste ihn. Heute war Montag und der erste Tag nach den Weihnachtsferien. Das bedeutete entweder neue Klassenkameraden oder einfach nur einen weiteren nervigen Montag mit Mathe, Bio und Deutsch.

Das einzig Schöne daran war, dass ich meinen Freund wiedersehen würde. Selbst nach einem Jahr hatte ich immer noch dieses Kribbeln im Bauch, wenn ich ihn als „meinen Freund" bezeichnete. Hoffentlich würde sich das nie ändern.

Ich ging ins Bad, putzte meine Zähne, wusch mich und zog mich an. Ganz normal so wie jeden Tag. Ich ging in die Küche, machte mir Frühstück und setzte mich an den Tisch. Ein paar Minuten später kamen meine Eltern herein und setzten sich zu mir.

„Gut geschlafen?", fragte mein Vater.

Ich nickte und schüttelte innerlich den Kopf. Ich hatte einen merkwürdigen Traum gehabt. Ich hatte geträumt, dass mein Vater nicht mein Vater gewesen war und meine Mutter starb und mich ein wunderschöner Mann entführen würde und ich der glücklichste Mensch auf dieser Welt sein würde. Es war verstörend gewesen.

Ich sollte lieber daran denken, dass ich in die Schule gehen würde und meinen Freund zu sehen. Und im Deutschunterricht zu sitzen und in Bio. Ich stöhnte innerlich auf. Ich hasste Deutsch, ich hasste unseren Biologiekurs und ich liebte Mathe. Ungewöhnliche Kombination, vor allem für ein Mädchen.

Während ich frühstückte, griff ich nach meinem Handy und probierte neben dem Frühstück noch mit meinem Freund zu schreiben, bis mein Vater mir das Handy aus der Hand nahm. „Du kannst auch noch mit Sam schreiben, wenn das Frühstück vorbei ist und du keine Zeit mehr mit deiner Familie verbringen musst."

„Dad, gib mir bitte mein Handy zurück", bat ich ihn genervt. Ja, ich hatte ein Handyproblem, aber das gab ihm noch lange kein Recht dazu mir mein Handy wegzunehmen. Ich hatte schließlich auch ein Sozialleben.

„Kathy ...", wollte mein Vater ansetzen.

„Nein, Dad. Handy zurück", motzte ich spaßhaft.

„Kate, du bist ein viel beschäftigtes Mädchen. Viele Freunde und Schule. Und nebenbei eine Beziehung. Mir ist klar, dass du gerne mehr Zeit mit deinen Freunden verbringen würdest, was du dadurch löst, dass du mit deinen Freunden chattest. Aber neben deinen ganzen Aktivitäten hast du auch noch eine Familie, die gerne Zeit mit dir verbringen würde. Und wenn du die ganze Zeit mit deinem Handy deine Freunde kontaktierst, hast du keine Zeit mehr für deine Familie. Also gib uns doch bitte diese zehn Minuten Frühstück am Tag ohne Handy."

Ich hörte aus seiner Stimme heraus, wie schwer es ihm fiel ernst zu bleiben. Wir brachen beide schließlich in schallendes Gelächter aus, als meine Mutter fragend zu uns herübersah.

„Was ist denn bei euch schon wieder los?"

„Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte. Ich war einfach gerade nur unglaublich glücklich. Ich liebte meine Familie und auch wenn wir nicht viel Zeit zusammen hatten, war ich dankbar für jede Sekunde mit ihnen.

„Soll ich dich heute von der Schule abholen?", fragte meine Mum mich.

„Denkst du nicht, dass sie mit fast achtzehn langsam alleine in der Lage ist nachhause zu laufen?", fragte mein Dad zurück.

„Es ist wirklich total lieb, dass du fragst, aber ich habe Alice und Sarah schon zugesagt, dass ich mich heute mit ihnen zum Shoppen treffe", erfand ich eine Notlüge.

Meine Mutter sah meinen Vater an und zog eine Augenbraue hoch. Dann zeigte sie auf die Uhr und sagte: „Ich fahre dich aber am besten zur Schule, oder?"

Love Stories Of An AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt