Alkohol und Familie

1 0 0
                                    

Nachdem Laura und ich offiziell zusammengekommen waren, hatte sich für mich alles in meinem Leben geändert. Nicht alles, manche Dinge waren gleichgeblieben, aber die Art damit umzugehen, hatte sich geändert. Beispielsweise schlief ich nachts immer noch alleine ein, aber sie war am Telefon und legte erst Stunden, nachdem ich eingeschlafen war auf, weil sie es genoss mir im Schlaf zuzuhören.

Morgens wartete eine Nachricht auf mich und wenn ich mich alleine fühlte, konnte ich mit ihr reden. Ich liebte dieses neue wunderbare Leben mit ihm.

Manche Dinge waren schwerer geworden. Beispielsweise hatte mein Onkel ein gewaltiges Problem mit homosexuellen Beziehungen. Dabei wusste er ja noch gar nicht, dass ich wirklich eine feste Freundin hatte. Meine Eltern hatten kein Problem damit, aber sie hatten sowieso mit nichts ein Problem. Zumindest fühlte es sich so an. Manchmal wünschte ich mir, dass sie mehr Probleme mit mir hätten, dann würden sie sich vielleicht nicht jeden Tag wünschen, dass ich endlich ausziehen könnte.

Die Tage vergingen und wir gingen in die Schule, aber ich konnte jeden Tag einfach nur an eines denken, nämlich wie es wäre endlich wieder bei Laura zu sein. Ich konnte es wirklich kaum noch erwarten. Und ich musste immer noch mit Sam darüber reden, dass sie kommen durfte.

Eigentlich wollte ich Sam sofort anrufen, aber es gab noch wichtigere Dinge zu klären. Zum Beispiel, dass meine Mutter wieder besoffen gewesen war. Ja, Sam war nicht die einzige Mutter, die Drogenprobleme hatte. Bei meiner beschränkte es sich zum Glück nur auf Alkohol, aber das reichte mir.

Manchmal gab es einfach Tage wie heute, an denen ich mir wünschte, dass es mich nicht gäbe. Oder dass ich zumindest in einer anderen Familie aufgewachsen worden wäre. Ich kam nachhause und meine Mutter lag besoffen auf der Couch und hielt in der Hand noch die Weinflasche. Sie schlief noch nicht und ich rief meinen Vater an.

„Dad, Mum ist schon wieder besoffen", teilte ich ihm mit.

„Dann bring sie dazu, dass sie einschläft."

„Wie soll ich das anstellen?", fragte ich genervt. „Ich kann sie doch nicht zwingen."

„Dann gib ihr Schlaftabletten."

„Damit sie nie wieder aufwacht, oder was?", fragte ich. „Wenn du sie töten willst, dann wirf sie doch gleich vom Balkon."

Mein Vater schnaubte und legte auf. Wow, das Gespräch war gut gelaufen. Ich ging zu meiner Mum, kippte den Wein weg und gab ihr eine Decke. Sie war zum Glück schon so betrunken, dass sie sofort einschlief. Ich wusste manchmal nicht mehr, wie ich damit umgehen sollte.

Aber es war an der Zeit noch etwas anderes zu klären. Ich musste noch abklären, wie wir das mit Laura am Freitag machten. Ich wollte sie unbedingt bei Sam dabeihaben.

„Hey, Sam", begrüßte ich ihn.

„Hey, Ciara", antwortete er. Er klang ziemlich müde, vermutlich hatte ich ihn gerade aufgeweckt.

„Ich hoffe, ich habe deinen heiligen Mittagsschlaf nicht gestört. Aber ich muss noch etwas mit dir bereden", murmelte ich am Telefon. „Es ist wirklich wichtig."

„Worum geht es denn", brachte er verschlafen heraus.

„Um Freitag. Du hast ja gesagt, es wird ein reiner Männerabend mit deinen Jungs", brachte ich stotternd heraus.

„Ja, es wird ein reiner Männerabend mit Robin. Wir hatten geplant eine Kastenchallenge zu machen. Du kennst es ja, das übliche Prozedere."

„Ja", antwortete ich. „Aber wie schlimm wäre es, wenn da ein Mädchen dabei wäre? Oder vielleicht auch zwei Mädchen."

Love Stories Of An AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt