Tag 15 - Castles

3 1 0
                                    

(Dracula AU)

Der Wind pfiff durch die alten Gemäuer des Schlosses. Von den Wäldern hörte man das Heulen der Wölfe und nur das helle Mondlicht erleuchtete schwach die Gänge. Schloss Bran wirkte so kalt und verlassen.

"Und du willst tatsächlich hier übernachten?" Gen stolperte hinter seiner Schwester hinterher, die zielstrebig sich durch die Eingangshalle ging und aufgeregt die Umgebung musterte. Sie war Feuer und Flamme.

"Natürlich! Wenn wir hier für Bilder sind, können wir auch gleich hier schlafen!" Voller Energie schnappte sie sich ihre Kamera und begann damit, unzählige Bilder der Eingangshalle zu machen. Selbst die kleinsten und unwichtigsten Gegenstände wurden festgehalten. Wann bekommt man denn nochmal die Chance, das alte Schloss zu besuchen.

Gen seufzte, hatte aber jedoch ein Lächeln im Gesicht. Der Urlaub in Rumänien war seine Idee gewesen. Er wollte seiner Schwester eine Freude machen. Und das hatte er auch.

Es verging einige Zeit und die beiden waren nun weiter in das Schloss vorgedrungen. Sie wanderten durch einen langen Flur, der vom Mondlicht beleuchtet wurde. Schatten zogen sich an den Wänden entlang und für den Blonden war es so, als hätte er ein paar leuchtend rote Augen erkannt. Dies schüttelte er jedoch als reine Einbildung ab.

„Nur noch die Bibliothek und dann können wir uns Zimmer suchen gehen, wo wir schlafen können." Lilithian öffnete die großen hölzernen Doppeltüren. Ein Knarzen erklang.

„Sag mal, ist es hier nicht zu sauber?" Gen nahm seinen Rucksack von seinem Rücken und stellte ihn an ein Regal.

„Stimmt. Aber hält es mich davon ab, dass ich hier bleibe? Nein." Sie knipste die letzten Bilder. Ein jedes aus einem anderen Winkel, um alle Eindrücke gut fest zu halten. „Zudem gibt es nichts, was uns erschrecken könnte."

Als diese Worte ihren Mund verlassen haben, begannen die Bücherregale zu wackeln und der Boden bebte. Schreie waren zu hören. Als würden Frauen gefoltert werden.

Es ließ die Dunkelhaarige kalt. Sie grinste ihren Bruder an. „Das ist nur eine kleine Begrüßung." Sie drehte sich zu den Schatten um, die die beiden gefolgt waren, als sie diese alten Gemäuer betreten haben.

Zwei rot glühende Augen waren zu erkennen und ein Mund mit unnatürlich spitzen Eckzähnen. Er formte ein groteskes Grinsen.

„Onkel Vlad!" Lilithian lieg auf den Mann zu, der aus der Dunkelheit kam. Blasse Haut, dunkle Haare und ein Aussehen, als wäre er noch immer 30.

Er schloss seine Arme um die junge Frau. „Lilithian! Und Gentrificius ist auch da! Ich habe euch schon so lange nicht mehr gesehen. Über ein ein Jahrhundert!"

Gen schüttelte mit dem Kopf. Seine Familie war seltsam.

Shot-ventskalender 2020Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt