Tag 21 - Famiglia

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(I'm Don(e) - Teil 1 der Don-Saga, Zusammenschnitt des ersten Kapitels)

Es war still in der Eingangshalle. Nur die große Standuhr schlug sechsmal. Sonnenlicht schien durch die großen Fenster und verkündete den Anbruch des Tages.

Vereinzelt sah man eifrige Dienstmädchen durch die vielen Gänge huschen. Sie eilten in die verschiedensten Räume und versuchten geschwind ihre Pflichten zu erfüllen.

Eine war das Wecken der drei Herren des Hauses. Dieses fand eigentlich zur späteren Stunde statt, aber durch die heutigen Termine musste das Aufstehen hervorgezogen werden.

Im Esssaal war das Frühstück angerichtet worden. Feinste Gebäcke zusammen mit Früchten und Kaffee deckten den langen Tisch. Einige Bedienstete standen an den Rändern und warteten stumm auf das Ankommen der Drei.

Mit Schlag zur halben Stunde kam der erste. Groß, etwas dürr, und recht munter schwang Teto die Doppeltüren auf und grüßte jeden der Angestellten mit einem Grinsen und einem „Buongiorno!"

Auch wenn er streng aussah mit seinem schwarzen Anzug und den zurück gegelten schwarzen Haaren, so war er doch stets freundlich und eher kindlich. Ernst sein konnte er nicht. Jedoch spielte er gerne Streiche. Zum Missfallen seiner Familie.

Der rote Polsterstuhl kratzte leicht über die weißen Fliesen des Saales, als Teto ihn vom Tisch abzog und sich auf die Sitzfläche fallen ließ.

„Buongiorno, Master Teto. Ich hoffe, Ihr habt gut geschlafen." Der Oberbutler, Giuseppe, gesellte sich neben den jungen Mann. Dieser nickte nur. Seine Augen waren gierig auf die Croissants vor ihm gerichtet. „Beginnen Sie ruhig zu essen, Master Teto. Um Punkt Acht Uhr werden sie abgeholt." Ohne sich länger zurück zu halten, griff der Schwarzhaarige nach einigen Gebäcken.

Während sich Teto den Teller füllte, öffneten sich die Türen erneut. Lachen erklang, als ein weiterer Mann eintrat.

Gentrio war das Gegenteil seines älteren Bruders. Kleiner, etwas fülliger und der einzige Blonde. Er war ruhig und sehr gefasst. Bevor er handelte, dachte der 18 Jährige nach.

„Du scheinst ja wieder großen Hunger zu haben, Bruder." Gentrio nahm neben den Älteren Platz. Bevor er sich jedoch setzte, strich er seinen ebenfalls schwarzen Anzug glatt. Die Haare, wie sein Bruder nach hinten.

„Bevor wir heute nichts mehr bekommen. Schlage ich mir den Bauch richtig voll!" Grinsend biss er von einem Stück Torrone ab, welches meist morgens immer mit serviert wurde. Dies fiel dem Blonden direkt ins Auge und er seufzte auf. Er wusste, was nachher passieren würde. „Du weißt schon, dass die Torrone jemanden gehört. Viel Glück beim laufen."

Die Süßigkeit gehörte dem mittleren Sprössling der Familie. Jedoch schien dieser meist das Frühstück zu verschlafen. „Wer zuerst kommt, mahlt zu erst."

Aber als die Türen mit Gewalt aufgeschlagen wurden, da schluckte Teto, als er in müde, jedoch wütende, Augen sah.

Gionell erschränkte ihre Arme. „Ciao, Bruder." Im schwachen Kronleuchterlicht erkannte man ihr verzogenes Gesicht.

„Buongiorno! Schwester! Gut geschlafen?" Ein fettes Grinsen zierte das Gesicht von Teto. Er liebte es, wenn er die Schwarzhaarige ärgerte.

Diese hingegen war alles andere als begeistert. Gereizt stapfte sie auf den Älteren zu.

Gentrio musste mit einem Schmunzeln ansehen, wie die beiden begannen, durch den Saal zu hetzen. Ein typischer Morgen im Haus der Cantuccini.

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