"Ich kann hier nicht weg, Wedge", murmelte Han zum wiederholten Mal, während er beinahe schuldbewusst auf seine Hände schaute. "Es geht einfach nicht. Versteh das doch!"
"Aber wir brauchen dich! Die Galaxis braucht dich! Han, du kannst dich nicht einfach in einem muffigen Casino verkriechen und denken, du würdest vergessen werden!"
"Ich habe, bei der Macht, schon genug für die Galaxie geopfert!", knurrte er. "Ich habe mein Leben der Freiheit gewidmet und was habe ich dafür bekommen? Ein Leben voller Schmerz. Meine Frau wurde ermordet, meine Kindern umgebracht, mein Name durch den Dreck gezogen. Und ihr sagt mir, ich solle zurückkommen? Um auch noch mein eigenes Leben zu verlieren? Vielleicht wäre das mittlerweile die bessere Lösung!"
"Han!"
"Nicht so laut. Es könnte dich noch jemand hören." Der alte Mann sah sich unsicher um, dann führte er Wedge in einen abgetrennten, verlassenen Raum. Ein privates Jhabacc-Zimmer. Für die richtig grossen Fische. Als er die schwere Türe hinter ihnen schloss, entspannte er sich sichtlich. Trotzdem wirkte er immer noch, als erwartete er, dass Wedge ihm jede Sekunde an die Kehle springen würde. Wedge setzte sich ohne zu zögern auf einen der luxuriösen Stühle und drehte ihn zu Han um. Der atmete tief durch, dann setzte er sich Wedge gegenüber. "Du hättest nicht herkommen sollen, alter Freund."
Wedge versuchte verzweifelt, sich von den Worten seines Gegenübers nicht entmutigen zu lassen. "Han, du hast keine Ahnung, wie es um uns steht! Wir können nicht so weitermachen! Wir brauchen dich! Wir brauchen..."
"Ihr braucht General Solo. Und das bin ich seit Jahren nicht mehr, Wedge. Und das weisst du auch. Ich werde der Rebellion nicht noch einmal beitreten. Mon Mothma weiss doch sowieso alles besser. Ist sie immer noch der Meinung, in jedem einzelnen Aspekt... Leia das Wasser zu reichen?"
Wedge starrte Han an. Er hatte noch viel weniger mitbekommen, als er eigentlich gedacht hatte. "Ich will nicht, dass du der Rebellion beitrittst, Han. Und ich suche auch nicht nach General Solo. Ich will Han Solo. Den ehemaligen Schmuggler mit den cleveren Ideen und den waghalsigen Plänen. Den Gauner in Rente, nicht den korrekten General. Wir brauchen Leute, die bereit sind, über die Regeln hinaus zu handeln. Wir brauchen Leute, die... gewöhnungsbedürftige Ideen haben und sich in der Galaxie auskennen. In der ganzen Galaxie."
Jetzt war es an Han, sprachlos zu starren. "Das ist nicht die Rebellion, an die ich mich erinnere", murmelte er schliesslich. "Was ist aus eurer zwanghaften politischen Korrektheit geworden?"
"Die ist bei Mon Mothma bei der Rebellion zurückgeblieben, Han", stellte Wedge fest. "Wie gesagt: Ich bin nicht im Auftrag der Rebellion hier. Dieses Angebot kommt von der Allianz."
Han lehnte sich zurück. "Ach ja? Erzähl mir mehr."
Wedge konnte das schmale Lächeln auf seinem Gesicht nicht unterdrücken, als er sich vorlehnte und die Hände auf den Tisch legte. Er hatte die Aufmerksamkeit seines alten Freundes. "Kurz nachdem du verschwunden bist, als klar wurde, dass jemand Leia vergiftet hatte, gab es einen grossen Streit in der Rebellion. Ich und einige Andere haben gegen Mon Mothma rebelliert, aber die hat nichts dergleichen getan und uns keinesfalls angehört. Stattdessen hat sie uns als Feinde der Rebellion erklärt und wollte uns erschiessen lassen. Wir sind kurzerhand abgehauen. Zusammen mit allen, die unserer Meinung war. Wir haben unsere Schiffe mitgenommen, alles, was uns gehörte, und Mon Mothma mit ihren treuen Anhängern zurückgelassen. Seitdem operieren wir als Untergrundorganisation von der niemand etwas weiss. Wir sind mittlerweile etwa 500 Leute, trotz der Tatsache, dass jeder einzelne von uns seit Jahren ununterbrochen schuftet, um das Imperium zu sabotieren. Ab und zu stossen neue Leute hinzu, aber wir prüfen jeden unserer Neuzugänge sorgfältig, bevor wir ihn zulassen. Wir haben seit Jahren nach dir Aussicht gehalten. Du würdest perfekt zu uns passen: Eine Truppe chaotischer Leute, die mit allen Mitteln versuchen, die Überhand über das Imperium zu bekommen." Wedge deutete den Ausdruck in Hans Augen richtig. "Wie die Rebellion damals. Nur ein wenig... schlechter unterstützt und mit einigen Leuten weniger."
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Star Wars: Symbols of the past
FanfictionAls sie wider Willen von den Rebellen aus einem imperialen Gefängnis gerettet wird, begreift die geheimniskrämerischen Schmugglerin Hannah Catallan, dass ihr Leben im Schatten ein für alle Mal zu Ende ist. Zusammen mit dem Imperialen Sergeant Thaer...