«Darf ich jetzt endlich erfahren, wieso zwei imperiale Spione hinter dir her waren?», fragte der Schiffbesitzer, während er an seinem Getränk nippte. Wir waren in einer nahegelegenen Bar gelandet, nachdem ich ihm klargemacht hatte, dass es auch für ihn nicht gut war, sollte er zusammen mit mir gesehen oder sogar aufgegriffen werden. Nachdem er meine beiden Verfolger gesehen hatte, bestätigte er meine Behauptung, dass es sich um Imperiale handelte und half mir, mich vor ihnen zu verstecken. Deshalb hatte ich auch Maschinenöl im Gesicht, seine Jacke an und meinen langen Zopf unter einem einfachen Tuch versteckt.
Ich seufzte. «Das weiss ich leider auch nicht. Vielleicht mochten sie mich nicht.»
«Das ist keine Antwort.»
«Ich weiss.» Ich nahm ihm ungerührt sein Glas aus der Hand und versuchte einen Schluck. Ich verzog das Gesicht. «Bier? Wirklich? Ich hätte vermutet, du hättest einen besseren Geschmack.»
Grinsend fuhr er sich durch die ergrauenden Haare und nahm mir das Glas aus der Hand. «Du bist ja nicht gezwungen, es zu trinken, weisst du?»
Ich zuckte die Schultern. «Du hättest mir auch eins bestellen können.»
«Ein Bier? Obwohl du die scheinbar nicht magst?»
«Es ist doch unausgesprochenes Gesetz, der Dame in Begleitung auch ein Getränk zu bestellen! Sogar der Barkeeper hat dich schräg angesehen.»
«Du kannst dir selbst eins bestellen», schnaubte er lachend.
Ich seufzte. «Kann ich nicht. Die Credits, die ich noch hatte, waren in meiner Brieftasche. Und meine Brieftasche ist...», ich überlegte kurz, "auf einem unbekannten Planeten irgendwo am anderen Ende dieser Galaxie liegengeblieben."
«Hast du dir noch kein Imperiales Konto einrichten lassen? Sie werben doch damit, dass man mit einem Handabdruck zahlen kann!», hakte er nach.
Ich musterte ihn eine Weile, dann schüttelte ich den Kopf. «Hast du nicht bemerkt, dass ich kein Fan der Imperialen bin?»
Er lehnte sich zufrieden zurück und mir wurde klar, dass ich gerade einen Test bestanden hatte. «Doch, dass war unübersehbar. Allerdings würde ich dich gerne mit Namen ansprechen können.»
Ich überlegte kurz, ihm die Hand zu reichen, denn irgendwie kam er mir wie jemand vor, bei dem diese alte Tradition angemessen war. Seine Sachen waren gepflegt und er strahlte mehr Autorität und Selbstbewusstsein aus als ein Durchschnittsbürger. Vielleicht war er einmal in einer hohen militärischen Position gewesen, allerdings wirkte er nicht wie ein Truppler. Dafür war er viel zu wenig steif. «Hannah. Catallan.»
Er strich sich nachdenklich über das glattrasierte Kinn. «Wedge Antilles. Habe ich deinen Namen schon irgendwo gehört? Oder gesehen? Vielleicht auf einem Gesucht-Plakat?»
Ich starrte ihn vollkommen überrascht an. Wedge Antilles? Hatte das nicht auf dem Helm in der Rebellion gestanden? Gab es so einen Zufall überhaupt? Ich musste, ohne es verhindern zu können, an einen Satz denken, den ich schon so oft gehört hatte: die Wege der Macht sind unergründlich. Ich schüttelte den Gedanken ab. «Wedge Antilles?»
Er legte den Kopf schief. «Kennen wir uns irgendwoher oder warum bist du so überrascht?»
«Ich... habe deinen Helm gefunden.»
«Meinen Helm? Klar, den hattest du ja auch auf dem Kopf, als du meinen X-Flüger stehlen wolltest.»
«Den meine ich nicht.» Ich sah mich um und lehnte mich vor. «Ich meine den im Rebellenlager.»
Über sein Gesicht huschte zuerst Unglauben, dann Panik und schlussendlich Unverständnis. «Wie bist du dort hingekommen?» Dann schienen sich die Teile in seinem Kopf zu einem grossen Ganzen zusammenzusetzen, das ihm keinesfalls zu gefallen schien. «Deswegen haben sie dich verfolgt...», stellte er fest. «Du gehörst zur Rebellion.» Sein Gesichtsausdruck wurde hart und ich bemerkte, dass er plötzlich um einiges verschlossener wirkte. «Ich hätte dich nicht für die Art von Mensch gehalten, der sich mit...», er wedelte beinahe abwertend mit den Händen, «ihnen zusammentut.»
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Star Wars: Symbols of the past
FanficAls sie wider Willen von den Rebellen aus einem imperialen Gefängnis gerettet wird, begreift die geheimniskrämerischen Schmugglerin Hannah Catallan, dass ihr Leben im Schatten ein für alle Mal zu Ende ist. Zusammen mit dem Imperialen Sergeant Thaer...