2 - Cassy McLaren

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POV. Cassy

Mit einem erleichterten Seufzen löste ich die Maske aus meinem Gesicht.

Ich schälte mich aus meinem schwarzen Kampfanzug und stellte mich unter die Dusche.

Ich lies das warme Wasser über meinen Rücken laufen und wusch das, inzwischen angetrocknete, Blut von meiner blassen Haut.

Ich grinste in mich hinein.
Ein erfolgreicher Abend...

Andere, Menschen, deren Psyche nicht vollkommen um Arsch war, würden sich nach dem, was ich heute Abend getan hatte vermutlich Schmutzig oder Herzlos fühlen...
Vielleicht auch beides.

Vielleicht fühlte ich genauso, tief tief drin in meiner schwarzen Seele.

Bevor ich zu diesem kalten, ignoranten Monster wurde war ich schließlich auch nur ein schwacher, kleiner Mensch.
Nur ein Kind, mit Emotionen und allem drum herum.

Doch diese Emotionen waren zusammen mit meinen Eltern, vor guten acht Jahren gestorben.

Zurück blieb eine leere, Herzlose Hülle voller Hass, Mordlust und Ignoranz.

Ich stellte das Wasser der Dusche aus um Shampoo in meinen Haaren zu verteilen und es schließlich wieder auszuwaschen.

Nach einer guten viertel Stunde verließ ich die Dusche wieder und wickelte mich in ein Handtuch. Ein weiteres wickelte ich um meine Haare.

Meinen Blut verkrusteten Kampfanzug stopfte ich in die Wäsche und meine heiß geliebte Maske ließ sich unauffällig im Raum hinter der Wand im Keller verschwinden.

Dann tapste ich in die Kellertreppe wieder nach oben, in Richtung Kleiderschrank um mir einen zu großen Pulli von einem meiner Älteren Opfer, und eine bequeme Hose raus zu suchen.

Nachdem ich mich umgezogen hatte holte ich noch eine Flasche Cola und eine angefangene Packung Nudeln aus der Küche und setzt mich damit auf die Couch, vor dem Fernseher.

Vielleicht wurde die Leiche schon gefunden. Dann hätte ich heute Abend auf jeden Fall noch was zu lachen.

Ich begann zu essen und schalte nebenbei die Nachrichten ein.

Es wurde über Gott und die Welt gelabert aber nicht Uber meine Leiche.

Schade...

Ich hatte meine Nudeln aufgegessen und war kurz davor einzuschlafen, als doch noch eine Sondermeldung kam:

"... sie würde im East River in der Nähe von Manhattan, vor gerade einer halben Stunde gefunden. Das Verletzungsbild des Mannes deutet auf mehr Stündige Folter hin. FBI und CIA vermuten, dass erneut Shadow hinter dem Mord steckt."

Ich grinste. Ich liebte dieses Gefühl der absoluten Macht.

Angst war Macht.
Größe Macht.
Mehr als die meisten Leute dachten und es macht mich glücklich so viel Macht über die Menschen zu haben.

Die Menschen hatten es verdient.

Sie sagten ich sei ein kaltes Monster doch sie haben nie in sich selbst hinein geschaut.

Sie betrügen sich, sie lügen und sie stehlen.

Ich töte, was ist daran nun so viel schlimmer?
Ich befreie die Menschen aus diesem Gefängnis was sich Welt nennt, auch wenn ich dabei manchmal etwas zu gewaltsam vorgehen.

Ich wollte dabei ja auch meinen Spaß haben.

Streng genommen war ich ja gar nicht die böse. Ich war nur die die, die Aufträge ausführt für die, die sich die Hände nicht schmutzig machen wollten.

Sie wahren die wahren Mörder, nicht ich.

Nachdem ich noch eine halbe Stunde lustlos durch die Programme getippt hatte schlief ich schließlich doch vorm Fernseher ein und ich träumte nicht von Blumen und Einhörnern...

(524 Worte)

Shades - I see youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt