14 - Mädels Abend

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POV. Cassy

Ich war gerade dabei meinen, nach einem erledigten Job, blutbesudelten, Kampfanzug in die Waschmaschine zu stopfen, als es an meiner Haustür klingelte.

Wer wollte denn jetzt was von mir?

Ein unzufriedener Kunde? Nein, kommt nicht in frage, die kennen meine Adresse nicht.

Schnell hüpfte ich zum nächstbesten Waschbecken und wusch mir, so schnell wie möglich, das Blut von den Händen.

Ich war die Treppe runter gehechtet und dabei fast über einen Stapel Bücher geflogen, als es erneut klingelte.

"Ich komme ja schon", rief ich genervt und überwand die letzte Distanz zur Tür.

Ich öffnete die Tür und konnte nicht wirklich fassen wer da vor mir stand: Es waren Ron und Aron, beide mit je einer Reisetasche über der Schulter.

Eigentlich hatte ich heute vor, wie immer nach meinen Jobs, einen entspannten Abend zu machen. Zu duschen und die Sünde von meinem Körper zu spülen und danach im Fernsehen nach zu sehen, ob es etwas über Shadow zu hören gab. Doch wenn ich mir die beiden Männer vor der Tür so anschaute konnte ich das wohl knicken...

Ich legte die Stirn in falten und sah sie fragend an.

"Was wollt ihr denn hier?! Sagt bloß nicht ihr wollt jetzt wirklich bei mir pennen?!", entsetzen schwang in meiner Stimme mit, während ich die beiden weiter anstarrte.

"Doch, genau deswegen sind wir hier. Der Boss hat einen Auftrag erteilt, wir führen ihn aus. Nur ohne das Haare Flechten, wenn es dir recht ist", antwortete Ron und drängelte sich, an mir vorbei, durch die Tür.

"Frag nicht, er hat mich gezwungen", sagte Aron nur Schulter zuckend, während er sich ebenfalls an mir vorbei, ins haus schob.

"Nette Villa übrigens", rief er mir noch über die Schulter zu, während er Ron ins Wohnzimmer folgte.

"Danke, schätz ich", erwiderte ich, immer noch in der offenen Tür stehend, leicht verwirrt, leicht ironisch und vor allem von der Situation ziemlich verstört.

Ich Atmete noch einmal tief durch die Nase ein und ließ die Luft durch den Mund entweichen. Dann schlug ich die Tür zu.

Dass konnte ja nur schief gehen...

"Gibt's hier in dieser riesen Villa auch ein oder zwei Gästezimmer, oder müssen wir auf dem Boden schlafen?", fragte mich Aron, als ich hinter den beiden das Wohnzimmer betrat.

"Die Treppe hoch, den ersten Gang links lang, die letzten beiden Zimmer hinten rechts. Hat lange niemand mehr benutzt, könnte etwas staubig sein" erklärte ich, während ich mir einen Weg, durch meine Unordnung, in Richtung Kühlschrak bahnte.

"Schonmal darüber nachgedacht hier etwas aufzuräumen?", fragte mich Ron, während er und Aron sich, versuchten, auf den Weg zur Treppe zu machten.

"Nicht wirklich, nein", war meine plumpe Antwort.

"Ahh", das war alles was er von sich gab, bevor er, mit Aron im Schlepptau, die Treppe nach oben stiefelte.

Nachdem ich im Kühlschrank nur gähnende Leere vorgefunden hatte und darauf hin deprimiert die Kühlschranktür wieder zu geschmissen hatte ließ ich mich auf die Couch fallen.

Ich holte mein Handy unter einem Stapel von Zeitschriften und Notizzetteln hervor, nur um fest zu stellen, dass der Akku des Mistteils schon wieder leer war.

"Wen man es einmal bracht", knurrte ich und machte mich auf den Weg, um ein Ladekabel zu suchen.

Eigentlich war der leere Akku meines Handys kein wunder, da ich das Teil vor drei Wochen das letzte mal geladen hatte und es sehr, sehr selten verwendete, geschweige denn überhaupt anschaltete.

Meine Kontoüberwachung betrieb ich von einem Zweithandy und meine Arbeitsgeher hatte alle ein mehr-oder-weniger eigenes Einweghandy.

Ich hatte nicht mal Nummern in diesem Ding hier eingespeichert, aber vielleicht würde sich das ja, zusammen mit meinem neuen Job, bald ändern.

"Cassy, warum ist auf der halben oberen Etage eine Spur aus Bluttropfen verteilt?", fragte Ron misstrauisch, mit nach oben gezogenen Augenbrauen, als er und Aron wieder die Treppe runter kamen.

"Was denn?! Ich hatte gerade meinen Job beendet als ihr zwei Nasenbären hier aufgetaucht seit. Hatte noch nicht mal Zeit zum Duschen", versuchte ich mich heraus zu reden.

"Ich dachte ihr Auftragsmörder setzt euch auf das Dach gegenüber, zielt, kriegt euer Geld, tötet und verschwindet dann wieder", kahm er von Aron, der sich gerade auf meine Couch fallen ließ.

"Manchmal ja, manchmal nein. Heute habe ich das Adrenalin zu sehr genossen", erklärte ich ihm knapp, während ich weiter ein Ladekabel suchte...

"Sag mal, was suchst du denn da eigentlich?", fragte Ron mich nach einer Weile, in der er und Aron mich beim suchen von der Couch aus stalkte.

"Ein Ladekabel für mein Handy", erklärte ich, kurz angebunden, während ich unter den Couchen im Untergeschoss nachschaute.

"Was hast du für ein Handy? Vielleicht kannst du ja meines benutzen", bot Ron mir an und zog ein Handyladekabel aus seiner Manteltasche.

"IPhone", antwortete ich fragend, während ich nach Rons Kabel griff.

Tatsachlich war es ein IPhone Kabel, weshalb ich mich bei ihm bedankte und mich auf den Weg zur nächst gelegenen Steckdose machte.

"Habt ihr was dagegen wenn ich Duschen gehe und wir danach essen gehen? Ich hab nichts mehr im Kühlschrak", sagte ich, nachdem ich mich wieder zu den beiden an die Couch gesellt hatte.

"Aron könnte kochen. Der zaubert sogar ein Menü aus nem Alten Schuh", antwortete Ron, spöttisch lachend.

"Ach, halt doch die Klappe", kahm es darauf nur von Aron, welcher eingeschnappt die Arme vor der Brust verschränkte.

"Macht doch was ihr wollt. Ich bin duschen", sagte ich nur und machte mich auf den Weg zur Treppe, da dort das Bad, wie auch mein Schlafzimmer samt Kleiderschrank waren.

"Achso", ich drehte mich am Kellerabsatz noch einmal um. "Der Keller ist Tabu!"

Ich schaute noch einmal zwischen den beiden hin und her, bevor ich die Treppe nach oben hüpfte.

Dort holte ich mir frische Kleidung, mit der ich mich dann auf den weg ins Bad machte, um dort ausgiebig zu Duschen.

(963 Worte)

Shades - I see youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt