5 - Aufgelauert

65 4 2
                                    

POV. Cassy

Sozusagen fast zufrieden pfeifend balancierte ich an der Dachkante eines Hochhauses in der Innenstadt entlang.

Eigentlich hatte ich vor gehabt gleich nach meinem Auftrag nach Hause zu gehen, jedoch hatte ich schon nach zehn Minuten bemerkt, dass ich von irgend so nem Vollpfosten verfolgt wurde.

Doch da ich nicht vor hatte meinen Verfolger direkt in mein Versteck zu lotsen wanderte ich schon eine geraume Zeit planlos über die Dächer in der New Yorker Innenstadt.

Nach weiteren 20 Minuten wurde mir das dann jedoch doch etwas zu blöd. Also wirbelte ich herum und sah in die schweigende Dunkelheit.

"Komm raus, komm raus wo immer du bist!" flötete ich in die Dunkelheit, welche mich wie ein Mantel umhüllte.

Eigentlich war mir nicht nach so einem sing-sang zu mute, ich wollte endlich nach Hause, aber das ging nicht, solange ich von diesem übergewichtigen Schlumpf auf Crack verfolgt wurde.

Endlich trat ein groß gewachsener Mann, vielleicht 29, aus der Dunkelheit.

Bei der Körpergröße war mir der Typ sofort so sympathisch wie Fußpilz...

"Was wollen sie?" kahm ich direkt auf den Punkt.

"Liegt das nicht auf der Hand?" fragte es mit hochgezogenen Augenbrauen. "Du hast gerade mir nichts, dir nichts acht FBI Agenten erschossen. Eigentlich sollte ich dich sofort verhaften!"

"Aha... Und was wenn ich dich vorher töte?" fragte ich desinteressiert und leis dabei meine Hand unauffällig unter meinen Mantel gleiten, um mein Messer zu ziehen.

"Denkst du echt das würdest du schaffen? Ich war mal so wie du, also unterschätz mich nicht" sagte der Fußpilz-Typ mit drohendem Unterton in der Stimme.

"Tja, und du solltest dich vielleicht nicht überschätzen" knurrte ich genauso drohend zurück.

Für wen hielt der sich bitte?!

"Willst du unbedingt kämpfen? Ich bin eigentlich hier um dir ein Angebot zu machen..." sagte er etwas entspannter als zuvor.

"Du willst also mit mir, einer gesuchten Mörderin reden?" fragte ich belustigt.

"Ähhmmmm... Ja?" sagte er etwas verwirrte.

"Schön... Ich aber nicht mit dir. Also, egal was dein Angebot ist ich nehme es nicht an," mit diesen Worten wollte ich mich umdrehen und verschwinden, jedoch hielt er mich am Arm zurück.

"Du wirst mit zuhören, egal ob du willst oder nicht!", knurrte er schon fast. Jegliche Verwirrung war aus seiner Stimme verschwunden.

"Na dann, fang an zu reden. Mein Schlafrhythmus ist zwar eh längst im Arsch, aber ich hab noch was zu tun. Du weißt schon... Leute killen und so nen Kram..." sagte ich so beiläufig wie möglich.

Dabei sah ich ihm in seine Haselnuss braunen Augen... Vielleicht etwas zu tief...

"Sag mal, hast du nicht manchmal das Bedürfnis umarmt zu werden? Bei deiner Vergangenheit... Ich weiß alles über dich Shadow. Oder sollte ich Cassy McLaren sagen? Wie schon gesagt ich war wie du... Vor sehr, sehr langer Zeit. Also mach nicht die selben Fehler wie ich und nimm mein Angebot an," sagte er schon fast flehend.

Ich sah wie Schmerz in seinen Augen aufflammte, eine Art von schmerz die ich nur zu gut kannte.

"Fuck, ich werde schon wieder sentimental..." murmelte ich.

Wieder etwas gefasster zog ich kurze Zeit später meine Augenbrauen hoch und sagte mit monotoner Stimme: "Und was ist das Angebot?"

(504 Worte)

Shades - I see youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt