15 - Ein Koch und ein Filmkritiker

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POV. Cassy

Mit einem Handtuchturban um den Haaren und ACDC's "Highway to hell", machte ich mich auf den Weg in mein Zimmer um meine, noch feuchten, Haare zu glätten, als ich die Männer unten reden hörte.

Grundsätzlich natürlich nichts seltsames, jedoch hörte ich meinen Namen heraus, was mich dann doch stutzig machte.

Ich zog mir das Handtuch vom Kopf und schlich langsam in Richtung Geländer, um vielleicht etwas mehr von ihrem Gespräch mit zu bekommen.

Trotzdem hörte ich nur einzelne fetzen ihres Gespräches heraus, so etwas wie: "Sie... Wahrheit erfahren...", oder "Nils... sie... misstrauisch... nicht hier...", und so weiter.

Da es mir nichts brachte nur diese Wortfetzen mit zu hören, endschied ich mich dann doch zurück in mein Zimmer zu gehen, um mich um meine Haare zu kümmern.

Nachdem ich mein Glätteisen angeschlossen hatte und es dabei war hoch zu heizen, entschied ich mich dazu, die beiden nicht darauf an zu sprechen.

Ich hatte eindeutig den Namen Nils verstanden. Ihn würde ich zur rede stellen, genau in dem Moment, in dem ich ihn das nächste mal zu Gesicht bekomme.

Als ich mit meinen Haaren fertig war und eine bequeme Leggins und einen einfachen grauen Hoodie angezogen hatte, machte ich mich auf den Weg wieder nach unten zu meinen beiden Teammitgliedern. 

"Was riecht hier so gut", fragte ich, als mir auf der Treppe ein verführerischer Duft in die Nase stieg. 

"Ich sag doch, dass Aron kochen kann", rief mir Ron, der immer noch auf dem Sofa saß, mir entgegen, und tatsächlich: In der Küche stand Aron und kochte.

"Ganz im ernst, woraus kochst du denn jetzt was? Ich hatte doch absolut nichts mehr im Schrank", fragte ich, während ich mich auf den Weg zu ihm in die Küche machte und mich an die marmorne Arbeitsplatte lehnte. 

"Beim kochen geht es nicht darum was,, oder woraus du kochst, es geht darum wie es kochst", erklärte mir Aon total tiefgründig.

"Oh, da ist ja jemand voll in seinem Element", sagte ich ironisch und lachte danach auf.

"Tja, früher hab ich Meth gekocht, jetzt koch ich Mexikanisch. Wie sich die Zeiten doch ändern", seine Stimme war eine Mischung aus gekränkt, sarkastisch und fröhlich.

Er lächelte, während er das sagte und ich fand, dass dieses lächeln zu ihm passte.

"Wird man hier bedient, oder ist das mit Selbstbedienung?", fragte Ron, als er gerade die Küche betrat.

"Gut Ding will Weile haben", war Aron plumpe Antwort, während er sich wieder der Herdplatte zu wand. "Bin gleich fertig."

"Hast du hier auch sowas wie Teller?", fragte mich Ron als nächstes.

"Da oben in dem Schrank über der Spüle", deutete ich auf den, eben benannten, Schrank.

Während Ron also begann den Tisch zu decken machte ich mich auf den Weg zu meinem Handy, was nun hoffentlich genug Akku Ladung hatte um wieder an zu gehen. 

Tatsächlich war das Teil wieder an gegangen und ich hätte es jetzt nutzen können, jedoch brauchte ich es nicht, weshalb ich es auf den kleinen Tisch neben der Couch legte und Ron sein Ladekabel zurück gab.

"Essen ist fertig", rief Aron in dem Moment aus der Küche, woraufhin wir alle uns setzten und gemeinsam äßen.

Das Essen verlief schweigend, jeder von uns dreien schien seinen eigenen Gedanken nach zu hängen.

"Ich räum an", erklärte ich mich freiwillig bereit, nachdem wir alle aufgegessen hatten.

Eigentlich war es nicht meine Art, freiwillig solche Aufgaben zu übernehmen, jedoch hatte ich im Moment recht wenig Lust darauf mich dafür Rechtfertigen zu müssen, dass ich ein wenig abgelenkt war. 

Ich pflanzte die Jungs also wieder auf die Couch und machte Netflix an, bevor ich mich in der Küche dem Abwasch widmete. 

"Ach komm schon, dass ist doch sowas von unauthentisch. Das läuft doch überhaupt nicht so", meckerte Ron, als ich gerade wieder, mit einer Schüssel Popcorn beladen, ins Wohnzimmer kam. Aron saß nur Augendrehend neben ihm.

"Was schaut ihr?", fragte ich beiläufig, als ich mich genau zwischen die beiden aufs Sofa fallen ließ.

Grummelnd rutschten die beiden auseinander. Es standen noch freie Sofas im raum, auf die ich mich hätte setzen können, jedoch machte es einfach viel zu viel spaß die zwei zu nerven. 

"Einen total unauthentischen Film über Mafias und Auftragsmörder", nuschelte Ron, während er sich an meinem Popcorn bediente und wieder auf den Film konzentrierte. 

"Das ist paradox", stellte ich trocken fest und starrte ebenfalls auf den Flachbildfernseher, während ich mich am Popcorn bediente. 

"Sowas von", jetzt versenkte auch Arun seine Hand in der Popcornschüssel.

Letzt endlich wurde der Abend doch nicht ganz so schrecklich wie zuerst angenommen.

Wir schauten ein paar Filme und redeten etwas über Gott und die Welt.

Ich erfuhr das kochen und Filme kritisieren tatsächlich ihre Hobbys waren und ich erzählte ihnen, dass ich gerne sang und Gitarre spielte.

Am Ende schliefen wir alle drei im Wohnzimmer ein und erwachten erst gegen Mittag am nächsten Morgen.

Es war die erste Nacht seit langem, die ich wirklich durchschlief...

(856 Worte)

Hallo an alle, ich würde mich mal über etwas Feedback freuen, da ich überhaupt keinen Plan habe wie euch das Buch bis jetzt gefällt. Wie findet ihr die Idee dahinter und was denkt ihr, was noch so passieren wird?
~lulu

Shades - I see youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt