Gedankenverloren starrte ich aus dem Fenster hinaus auf die Bäume, die sich durch den Wind hin und her bewegten. Es war ein verregneter, stürmischer Tag und die grauen Wolken hingen tief über dem Tal. Ich schlürfte an meinem Tee und stellte ihn sogleich auch wieder beiseite. Ich mochte Tee, er beruhigte mich und schenkte mir an Tagen wie diesen Wärme und Geborgenheit. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es langsam Zeit wurde mich fertig zu machen, also entfernte ich meinen Blick etwas widerwillig von der beruhigenden Ansicht nach draußen und beschloss mich meinem Schicksal zu ergeben. Ich zog mir einen schwarz-weiß-karierten Rock an und darüber eine weiße Bluse und eine schwarze Krawatte. Dazu weiße knöchelhohe Socken und schwarze Schuhe mit einem kleinen Absatz, um wenigstens etwas elegant zu wirken. Meine schulterlangen braunen Haare drehte ich zu kleinen Locken anschließend folgte noch ein bisschen Make-up, sodass man mir nicht ansah, dass ich seit mehreren Tagen nicht mehr richtig geschlafen hatte. Doch das schlimmste kam noch, ein schwarzer Umhang, den ich um meine Schultern legte. Ein Umhang... ernsthaft? Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als meine Mutter mich nach unten rief, also setzte ich mein wie immer gelangweiltes Gesicht auf und schritt unsere große Treppe nach unten, wo meine Eltern bereits auf mich warteten. Vor ihnen blieb ich stehen und starrte sie an. >Ihr könnt nicht ernsthaft von mir verlangen, dass ich so das Haus verlasse. Das sieht ja furchtbar aus!<, begann ich mich zu beschweren und verschränkte die Hände vor der Brust. Meine Mutter lächelte mich entschuldigend an, während mein Vater sich das Lachen verkneifen musste. Ich liebte meine Eltern, aber den Umzug nach England würde ich ihnen wahrscheinlich nie verzeihen. >Wir wissen, wie schwer das alles für dich ist, aber Hogwarts wird dir sicher genau so gut gefallen wie Ilvermorny.<, versuchte meine Mutter mich zu besänftigen, mit eher mäßigem Erfolg. Ich verdrehte nur die Augen. Meine Eltern arbeiteten beide im Ministerium und mein Vater hatte einen neuen Job im Zauberei-Ministerium in London angenommen, weshalb wir von Massachusetts nach Winchester gezogen sind. Mit Sicherheit keine schlechte Wohngegend und da wir nicht gerade unter ärmlichen Verhältnissen lebten, haben meine Eltern ein wunderschönes Anwesen mit jeder Menge Land gekauft. Unser Haus war zwar riesig groß, mit mehr Zimmern als wir jemals brauchen würden, und trotzdem strahlte es Flair und Charme aus. Von außen mit der grauen Backstein-Fassade und von Innen mit den Holzmöbeln und den geschwungenen Treppen, den vielen kleinen Gängen und versteckten Zimmern, sowie den Gemälden an der Wand. Dazu der überwältigende Garten, mit einem Gewächshaus aus Glas, einem Teich über den eine kleine Brücke führte und einem kleinen Labyrinth, dessen Ausgang ich mittlerweile im Schlaf finden würde. Dazu die wunderschönen Bäume, die den Garten im Frühling in herrliche Farben tauchen würde. Doch gerade war Herbst und es regnete mehr, als dass bunte Farben unser Anwesen erleuchteten. Es war sowieso egal, denn in wenigen Minuten würde unser Hauself mich nach Schottland apparieren, denn dort befand sich meine neue Schule. Die Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei. Weder war ich aufgeregt, noch hatte ich Angst davor. Meine Eltern hatten mich von Anfang an zu Selbstständigkeit erzogen, weshalb ich auch gut allein klarkam. Meine Freunde aus Ilvermorny würde ich trotzdem vermissen, beziehungsweise tat ich das schon längst. >Ist Miss Monroe bereit Ihr neues zu Hause zu besuchen?<, fragte Ivy, unsere Hauselfin. Ivy, die sich rührend um mich und meinen Bruder gekümmert hat, als wir noch klein waren. Sie hat immer ein offenes Ohr und gibt einem Ratschläge für jede Lebenslage. Sie war ein vollständiges Familienmitglied und wurde auch dementsprechend behandelt. Ich verabschiedete mich von meinen Eltern und schlich anschließend zu Ivy, um ihre Hand zu nehmen. Ich konnte auch alleine apparieren, aber innerhalb Hogwarts war das normalen Schülern leider nicht möglich. Hauselfen dagegen kannten weniger Grenzen, weshalb sie nicht nur eine vorzügliche Haushaltskraft, sondern auch ein angenehmes Transportmittel waren. Also nahm ich Ivy's Hand und einen Augenblick später befand ich mich in einem steinernen Gang, dessen Wände mit Fackeln beleuchtet waren. Ivy ließ meine Hand los und sah mich zaghaft an. >Den Rest muss Miss Monroe leider alleine machen. Ivy darf nicht mitkommen.<, erklärte sie mir dann und ich nickte verständnisvoll. Dann war sie auch schon verschwunden und ich war allein. Somit hatte ich einen kurzen Moment Zeit mich ein wenig umzusehen, doch viel mehr außer diesen endlos scheinenden Gang sah ich nicht. Hinter mir hörte ich das Klackern von Absatzschuhen, weshalb ich mich umdrehte und einer älteren Frau, mit grünem Gewand und grünen Hexenhut gegenüberstand. Sie hatte strenge Gesichtszüge, lächelte mich aber dennoch an. >Sie sind dann wohl Miss Monroe.<, stellte sie fest und legte ihren Kopf etwas schief. Ich nickte nur und versuchte ihrem Blick standzuhalten. >Dann folgen Sie mir bitte. Sie werden gleich in die große Halle gehen, dort werden sie in ihr Haus eigeteilt. Es gibt Gryffindor, Hufflepuff, Ravenclaw und Slytherin. Ihr Haus wird hier auch Ihre Familie sein.<, beendete die Hexe Ihren Vortrag und blieb vor einer großen Flügeltür stehen. Das mit den Häusern war mir nicht fremd, schließlich gab es das in Ilvermorny auch. Jetzt war es wohl soweit und ich würde im meiner neuen Schule aufgenommen werden, also atmete ich tief durch und die Flügeltür schwang auf.
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Love Affair
FanfictionAriana Monroe kommt neu auf die Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei, unwissend, welche Bekanntschaften und Geheimnisse hier auf sie warten würden... TW: sexuelle Inhalte Ich hab versucht die Geschichte so realistisch wie möglich zu halten und h...