Am nächsten Morgen wurde ich wie immer von Daphne geweckt, die an meiner Schulter ruckelte. Panisch schreckte ich hoch. Ich war gestern im Gemeinschaftsraum eingeschlafen und rechnete schon damit, dass mich gleich ganz Slytherin auslachen würde, doch stattdessen lag ich in meinem Bett. Verwirrt sah ich an mir herunter. Hatte ich nur geträumt, dass ich in den Gemeinschaftsraum gegangen war? Ich schielte zu Daphne und Pansy, doch sie taten alles wie immer, verhielten sich nicht merkwürdig und sprachen mich auch nicht darauf an. Wahrscheinlich war es doch nur ein sehr, wirklich sehr realistischer Traum gewesen, redete ich mir selbst ein. Ich stand auf und machte mich fertig. Heute entschied ich mich für eine enge Hose, in der mein Arsch gut zur Geltung kam. Darüber ein grüner Pulli, der mir etwas zu groß war und der Look war komplett. Ein wenig frustriert über die Ungewissheit von gestern Abend ging ich mit Daphne und Pansy zum frühstück und freute mich schon ein wenig Draco zu sehen, doch er war nicht da. >Wo ist Draco?<, fragte ich Blaise deshalb ganz beiläufig. >Schläft noch.<, nuschelte dieser mit vollem Mund und ich nickte kurz. Wir frühstückten zu Ende und holten unsere Taschen aus den Schlafsälen. Als wir gerade zur ersten Stunde gehen wollte, merkte ich, dass ich mein Buch vergessen hatte. >Geht schon mal vor.<, rief ich Daphne und Pansy zu und ging noch einmal in unseren Schlafsaal zurück. Dort kramte ich mein Buch hervor und stopfte es in meinen Rucksack. Dann drehte ich mich um und wollte aus dem Zimmer stürmen, als jemand in der Tür stand. Erschrocken blieb ich stehen und blickte in das grinsende Gesicht von Draco. >Na, gut geschlafen?<, fragte er lässig, ohne das Grinsen zu verlieren. Da wurde mir klar, dass letzte Nacht kein Traum gewesen war, aber er mich offenbar wieder ins Bett gebracht hatte. Es bedeutete aber auch, dass Draco noch gekommen war. >Sehr gut, danke der Nachfrage.<, antwortete ich und spielte das herunter. Ich würde ihn jetzt garantiert nicht darauf ansprechen, so viel stand fest. Draco schüttelte lachend seinen Kopf. Er betrat unseren Schlafraum und schloss die Tür hinter sich. Automatisch beschleunigte sich mein Herzschlag und die Wärme schoss mir ins Gesicht. Mit langsamen Schritten kam er auf mich zu und ich konnte mich nicht von der Stelle rühren. Vor mir blieb er stehen, nahm mir meine Tasche aus der Hand und schmiss sie neben uns auf den Boden. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und ich roch sein Parfüm, eine Mischung aus Apfel und Minze. Mit seinen Fingern fuhr er über meine Lippen und ich machte mich schon bereit, seine Lippen auf meinen zu spüren. Doch stattdessen drehte er mich ruckartig um, sodass ich mit dem Rücken zu ihm stand. Seine Hand fuhr meinen Nacken entlang und er verteilte kleine Küsse auf meinem Hals. Er stand so nah hinter mir, dass ich seine Wärme spüren konnte. >Du kommst noch zu spät.<, flüsterte er in mein Ohr, was mir eine Gänsehaut bereitete. Er hob meine Tasche auf und reichte sie mir. Dann gingen wir gemeinsam zu Alte Runen. Ich setzte mich wie immer neben Daphne und versuchte mich auf den Unterricht zu konzentrieren. Draco saß hinter mir und ich fühlte mich die ganze Zeit von ihm beobachtet, was mich ein wenig verunsicherte. So ging das den ganzen Tag weiter und die Zeit verging quälend langsam. Nach dem Unterricht brauchte ich Zeit für mich und ging zum See hinunter. Ich betrachtete die blaue Oberfläche, welche sich nur manchmal im Wind bewegte. Von hier oben sah der See so friedlich aus, doch da wir von unserem Gemeinschaftsraum unter die Wasseroberfläche schauen konnten, wussten wir, dass es manchmal anders aussah. Ich nahm einen Stein und warf ihn soweit ich konnte ins Wasser. Komischerweise verschaffte mir das Erleichterung. Langsam ließ ich mich auf den Boden nieder. Dieser war zwar unfassbar kalt, da es gerade einmal Mitte Januar war, doch ich wollte die friedliche Ruhe hier noch ein wenig genießen. So saß ich hier und starrte einfach nur dem Wasserspiel zu. Gelegentlich kam ein Windstoß, der mir meine Haare ins Gesicht wehte. Ich kann nicht sagen wie viel Zeit ich hier verbrachte, aber als ich im Gemeinschaftsraum ankam, war es bereits dunkel draußen. Meine Hände taten schon weh von der Kälte draußen und meine Wangen waren knallrot. >Oh Gott Aria, wie siehst du denn aus?<, rief Pansy aufgebracht, als sie mich sah. Wie konnten die jeden Tag einfach nur hier sitzen und nichts tun? >Mir geht's gut.<, sagte ich kurz und ging in den Schlafsaal. Ich befreite mich von meiner Jacke und dem Schal und beschloss ein warmes Bad zu nehmen. Da in unserem Badezimmer allerdings nur Duschen waren, gestaltete sich das etwas schwierig. So sah ich mich gezwungen, jemanden um Rat zu fragen. >Hey, wo kann ich hier in Ruhe ein Bad nehmen?<, fragte ich Daphne und sah sie neugierig an. Daphne sah kurz in die Runde und alle nickten. War das etwa ein Geheimnis oder was? >Okay, das bleibt unter uns okay?<, stellte sie klar und ich nickte zaghaft. >Geh in das Bad der Vertrauensschüler im fünften Stock.<, flüsterte sie mir zu. >Und wie komme ich dahin?<, wollte ich wissen und flüsterte automatisch auch. >Es ist in der Nähe der Statue von Boris dem Bekloppten.<, erklärte Daphne mir. >Wer?<, fragte ich verwirrt, doch sie ging nicht darauf ein. >Ich zeig's dir.<, schlug sie vor und stand auf. >Außerdem könnte ich jetzt auch ein heißes Bad vertragen.<, gestand sie und streckte sich. Die anderen stimmten ihr zu und ich verdrehte die Augen. Eigentlich wollte ich alleine gehen, aber es würde sich sicherlich noch eine andere Gelegenheit dazu ergeben.
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Love Affair
FanfictionAriana Monroe kommt neu auf die Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei, unwissend, welche Bekanntschaften und Geheimnisse hier auf sie warten würden... TW: sexuelle Inhalte Ich hab versucht die Geschichte so realistisch wie möglich zu halten und h...