Levi's Sicht:
Mir gefror das Blut in den Adern. Dort war sie. Doch sie hing an den Händen gefesselt, hoch gezogen, an einem Ast von einem nicht so stabil scheinendem Baum über dem Graben. Überall an ihr klebte Blut. An ihren Füßen tropfte es schon runter.
"(Y/N)!" krächzte Aiden nur ganz leise. Isabel liefen die Tränen nur die Wange runter. "Reißt euch zusammen! Wir holen sie da runter. Wir machen uns später Gedanken darüber was passiert ist!" Nach meinen harschen Worten konzentrierten sich die beiden wieder. Doch Furlan schien immer noch wie in Trance.
"Falle!" hörte man ganz schwach. 'Wer hat das gesagt?' Und tatsächlich. (Y/N) hatte ihreAugen geöffnet und sah uns von der Seite leicht an. Sie sah so schwach aus. "Halt!" stoppte ich die anderen. "Schaut sie an!" Ihre Augen weiteten sich, als sie (Y/N) ansahen. "Es ist eine Falle!" Wir überlegten. 'Wer? Wo? Wo könnte der Mistkerl sein?' Im nächsten Moment schoss ein Pfeil an uns vorbei. Aber er zielte nicht auf uns. Er traf (Y/N). Glatter Durchschuss am Unterschenkel. "(Y/N), man verrät doch nicht das Spiel! Das ist schummeln! Und für das schummeln wird man nun mal bestraft!" kam es hinter uns aus den Gebüschen.
Aiden's Sicht:
'Diese Stimme. Nein. Das kann nicht sein. Wie sollte er uns gefunden haben?'
"Hallo, mein Sohn. Lange nicht gesehen. Mich wundert es allerdings schon ein wenig, dass du jetzt so einen auf großen Bruder machst. Wobei du sie dort unten doch zum sterben hast liegen lassen. Bei mir!"
'Ich schwöre, dieses ekelhafte Grinsen wird dir gleich vergehen, du Mistkerl!"
"Hallo Vater!" war das einzige, was ich über die Lippen brachte. So verachtend wie nur irgendwie möglich. Die anderen starrten mich an, als wäre ich ein Geist.
"Euer Vater hat das getan?" fragte Isabel mich, als würde sie es nicht glauben können. Dabei kannten sie doch alle unsere Geschichte.
"Ich kümmere mich um ihn! Ihr holt (Y/N) und verschwindet hier!" befahl ich den anderen schon fast. Aber das war schließlich mein Krieg. Es sollte niemand unschuldiges hier mit reingezogen oder gar verletzt werden.
"Nein Aiden, wir helfen dir!" sprach nun Furlan.
"Furlan, sei nicht dumm! Ich kenne ihn. Ich weiß wozu er fähig ist. Er wird keinen von euch verletzen. Niemals. Das werde ich nicht zulassen! Und jetzt holt (Y/N) und haut ab!"
Keiner von ihnen sagte noch irgendwas. Nun stand ich ihm alleine gegenüber. Dem schrecklichsten Menschen, den ich kannte.
"Nun sag schon Aiden. Was bewegt dich dazu, den großen Bruder zu spielen, nachdem du sie doch sterben lassen wolltest!"
'Er hatte Recht. Wir hatten sie zum sterben zurück gelassen. Aber nur, weil sie uns nicht zurück zu ihr gelassen hatten. Das änderte nie was daran, dass sie uns wichtig war, dass ich ihr großer Bruder war. Dass wir sie liebten!'
"Du scheiß Mistkerl! Hast du ihr sowas all die Jahre angetan? Deiner eigenen Tochter?" ich war wütend. Unheimlich wütend. Es fühlte sich so an, als wäre die Welt um mich herum tausend Grad heiß. Ich wollte seinen Tod, jetzt und hier!
"Ah da ist es ja! Der Grund, wieso man deine Schwester 'das Biest' nennt! Es ist heiß nicht war?" sprach er so ruhig, wie noch nie zu vor. 'Aber woher wusste er das?' "Ihr beiden seit Monster! Genau wie eure dreckige Hure von Mutter!" und mit diesen Worten war es um mich geschehen. Ich schrie so laut ich nur konnte. Diese Hitze tat unheimlich weh. Aber der Drang ihn zu töten. Er war größer wie meine Schmerzen. Ich zog meine Schwerter und ohne über irgendwas nachzudenken griff ich ihn an.
Levi's Sicht:
"Wenn wir sie dort runter geholt haben, dann möchte ich, dass ihr beiden mit ihr zurück reitet. Ihr lasst sie umgehend versorgen! Ich gehe zurück zu Aiden und werde ihm helfen. Habt ihr das verstanden?" sprach ich Furlan und Isabel an. Sie schauten mich skeptisch an. "ich werde euch he..." Ich unterbrach Furlan direkt. "Nein! Ihr werdet beide mit ihr zurück reiten. Das ist ein Befehl!" Ich konnte ihm ansehen, wie ihm dieser Befehl missfiel, aber es war zu ihrem besten. "Ja, Sir." ergab er sich widerwillig.
Sie hängt voll und ganz über dem Abgrund. Es wird nicht leicht, sie dort runter zu holen.'
Nach einer gefühlten Ewigkeit hatten wir sie dann endlich unten. Sie lag im Gras. Ihre Augen geschlossen. Ihre Haut so weiß wie Porzellan. Man könnte meinen, dass sie tot wäre. Nur ihre schwache Atmung überzeugte uns davon, dass sie noch lebte.
Ich überlegte nicht lange. Schließlich musste ich Aiden helfen. Ich brach die Spitze von dem Pfeil ab, damit sich keiner daran verletzen konnte. "Lasst den Pfeil stecken, bis ihr zurück seit. Solange wird es nicht bluten." Furlan saß schon auf seinem Pferd und deutete mir, ihm (Y/N) hoch zu geben, was ich auch sofort tat. 'Ich werde nie wieder zu lassen, dass dir was passiert. Das habe ich mir geschworen. Und jetzt? Überlebe... bitte!' Flehte ich innerlich. "Beeilt euch! Wir kommen nach, sobald das hier vorbei ist!"
Mit diesen Worten ritten sie los. Das Geschrei von Aiden konnte ich bis hier hören. Ich musste mich beeilen!
Ich kämpfte mir den Weg durch das Gebüsch. Ich folgte den Kampfspuren durch den Wald, bis zu einer kleinen Lichtung, die nicht weit von der Schlucht lag. Ich beobachtete das Geschehen kurz. 'Aiden kann ja doch richtig böse werden. Sonst war er beim kämpfen immer so zurückhaltend.'
Er war fokussiert. Er schien um sich herum Garnichts mit zu bekommen. Es erinnerte mich irgendwie an den Vorfall mit (Y/N) und Erwin.
Jedoch bekam ich alles andere mit. So blieben die anderen beiden, die sich in den Büschen versteckt hielten nicht lange unbemerkt. Ich entschied mich dafür still zu warten, solange Aiden klar kommt. Ich behielt die anderen beiden im Auge. Das stellte sich als richtig heraus. Sie beobachteten Aiden. Es schien wo als würden sie auf einen geeigneten Moment warten um... und da waren sie auch schon.
Blitzschnell reagierte ich, sprang aus meinem Versteck und hielt ihre Klingen mit meinen auf.
"Es ist feige, jemanden hinterrücks angreifen zu wollen ihr scheiß Bastarde!" und stieß sie von mir weg.
"Du musst also Levi Ackerman sein. Corporal des Aufklärungstrupps. Stärkster Soldat und Hoffnung der Menschheit." sprach einer von ihnen mit einem spöttischen Unterton.
'Auch wenn ich mir diesen Titel nicht ausgesucht hatte. Sie hatten recht. Es gab bisher keinen, der mithielt.'
"Und euer Untergang!" erwiderte ich darauf und griff sofort wieder an.
'Sie sind schnell, doch nicht schnell genug!' Mehr wie einen Kratzer konnten sie mir nicht an Schaden zuführen, bevor ich sie erledigt hatte. "Scheiß Dreckskerle!" damit konzentrierte ich mich wieder auf Aiden. Sein Vater starrte an ihm vorbei. Direkt zu mir. Er lachte?
"Dieses mal gebe ich mich geschlagen. Aber ich werde mir zurück holen was mir gehört Levi. Vergiss das nicht!"
Mit diesen Worten verschwand er auch wieder. 'Diese Stimme. Sie... sie kommt mir so unheimlich bekannt vor, aber wer? Wer war dieser Mann?' Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass ich es sehr bald heraus finden würde.
Ich wollte später darüber nachdenken. Nun musste ich mich erstmal um Aiden kümmern. Ich ging auf ihn zu. Er stand immer noch mit dem Rücken zu mir. Ich packte ihm an die Schulter und.... "Fuck, Aiden! Du bist 1000° heiß!" 'Aber auch das, es war genau wie bei (Y/N)!'
Ich musste es wissen. Langsam ging ich um Aiden herum. Ich war geschockt. Seine Augen... Sie leuchten in dem selben wunderschönen Rot, wie die seiner Schwester, als sie versuchte Erwin zu töten.
War es etwa ein Geheimnis der Familie?
Über all diese Sachen würde ich mir später Gedanken machen. Nun musste ich erstmal Aiden zurück bringen. Und zu ihr. Ich musste wissen, wie es ihr geht.
Ich wollte es mir all die Jahre nicht eingestehen. Aber sie war mir doch verdammt wichtig. Das waren sie alle. Jetzt wo sie alle wieder da waren, musste ich sie beschützen. Ich würde keinen von ihnen jemals wieder verlieren!
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Behind the Wall (Levi x Reader) -pausiert-
FanfictionIn dieser Geschichte handelt es sich um zwei junge Menschen. Levi Ackerman und (Y/N). Junge Liebe die schmerzlich auf die Probe gestellt wird, Gefühlschaos und der Versuch die Mauern einzureißen. Aber nicht die Mauern die uns vor den Titanen beschüt...