Levi's Sicht:
Nachdem Aiden wieder er selbst war, ritten wir zurück zum Hauptquartier. Wir trieben die Pferde zum äußersten an. Wir wollten unbedingt zu ihr. 'Da soll nochmal jemand sagen, dass ich komplett kalt bin!'
Nach einer Stunde kamen wir endlich an. Wir sprangen von den Pferden und "Kümmert euch gefälligst um die Pferde" schrie ich zwei Kadetten an, die gerade aus der großen Eingangstür kamen.
Aiden lief wie von der Tarantel gestochen vor. Ich zwang mich relativ langsam zu gehen, damit die Kadetten nichts hinterfragten. Dabei wollte ich doch mindestens genauso schnell zu ihr wie Aiden, wenn nicht noch schneller.
Als ich im Krankenflügel ankam, sah ich ein Trauerspiel. Isabel, sie kauerte auf dem Boden, vergrub ihr Gesicht zwischen ihren Beinen und man hörte sie wimmern. Furlan kämpfte mit Aiden, der unbedingt in das Zimmer wollte. "Jetzt beruhige dich Aiden! Du kannst da jetzt nicht rein!" schrie Furlan ihn an. Es tat mir in der Seele weh, doch ich musste stark sein.
"Was ist hier los?" ich konzentrierte mich darauf, so monoton wie immer zu klingen, auch wenn es schwer war.
"Was hier los ist? Ist das dein ernst? Meine Schwester ist da drin und keiner sagt mir was los ist ! Das ist los!" schrie Aiden mich an. Verständlich.
"Sie lassen uns nicht zu ihr Levi." äußerte sich nun Furlan kleinlaut. Dabei deutet er mir, dass er mich alleine sprechen wolle.
Nachdem ich mich versichert hatte, dass Aiden bei Isabel warten würde, folgte ich Furlan.
Ich ging mit ihm zu meinem Büro, da uns dort keiner belauschen würde. Es war nur zwei Gänge entfernt. Als wir dort ankamen nahm ich auf meinem Stuhl Platz. Ich rieb mir die Schläfen und wartete darauf, dass Furlan mir sagte was los war.
Er schien noch nach den richtigen Worten zu suchen. Bis er sie fand dauerte es etwas, doch dann :" Levi... ihre Verletzungen scheinen schlimm zu sein. Seit wir mit ihr zurück gekommen sind kam nur eine Krankenschwester raus. Sie sagte uns, wir sollen uns ausruhen gehen. Sie würde sich melde, wenn sie was wüsste. Aber ihr Gesicht. Es sagte alles. Sie sah so bedrückt aus, als würde sie uns etwas verschweigen."
Ich hörte ihm zu, ich wusste auch was er meint. Aber ich wollte es nicht glauben. 'Sie würde nicht sterben, nicht jetzt wo sie endlich bei uns war.'
Da ich nicht wusste, was ich sagen sollte nickte ich einfach nur kurz. Ich starrte einfach vor mir an die Wand.
"Levi, was wenn sie es ni.." und wieder unterbrach ich ihn. "Sie wird nicht sterben! Sie hat es 8 Jahre lang dort unten alleine geschafft! Unter anderem in der Gewalt dieses dreckigen Bastards! Sie ist stark. Sie schafft das!" versuchte ich Furlan gut zu zureden. Aber eigentlich versuchte ich mir das nur selber ein zureden.
Ich schaute Furlan an. In seinen Augen spiegelte sich Schmerz. Diese Art von Schmerz hatte ich bisher nur zwei mal bei ihm gesehen. Das erste mal, als vor unseren Augen seine damalige Freundin niedergestochen wurde. (Ja, wir waren mal mit 6 Leuten). Und das zweite mal, als wir (Y/N) dort unten zurück ließen. 'Er ist doch nicht etwa? Nein! Das hätte er doch gesagt!'
"Ich gehe zurück. Kommst du mit?" ich überlegte nicht lange. Ich wollte sie sehen. Sehen, dass es ihr wieder besser gehen wird.
Also gingen wir zurück. Aiden hielt Isa im Arm. Sie weinte mitnerweile bitterlich. "Sie war nochmal hier." sprach Aiden, ohne uns anzugucken. Er vergrub sein Gesicht tief in Isabels Haaren.
'Meine Güte, Aiden jetzt sag schon!' "Aiden, meine Fresse was haben sie gesagt?" platzte es aus Furlan heraus. Er nahm mir die Frage damit ab.
"Sie wollte mit uns allen sprechen. Ich habe ihr gesagt, dass ihr beiden gleich wieder da sein müsstet. Sie wollte nochmal wieder kommen." und wie aufs Stichwort ging die Türe wieder auf.
"Wenn Sie mir bitte alle folgen würden. Ich würde diese Angelegenheit nur ungern mit Ihnen auf dem Flur besprechen."
So folgten wir ihr nun alle in ein kleines Büro. Sie bat uns an Platz zu nehmen, doch ich bevorzugte es stehen zu bleiben. Man sah auch ihr an, dass sie die richtigen Worte suchte.
"Tch, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit! Jetzt sagen Sie uns schon was mit ihr ist!" platzte es wutentbrannt aus mir heraus. Ich konnte spüren, dass die anderen entsetzt über meine Tonlage waren, doch dass war mir egal. Ich musste es wissen.
"Natürlich, Corporal. Die Ärzte taten gerade noch ihr bestmöglichstes, allerdings steht fest, was sie alles an Verletzungen davon getragen hat. Und bei der Menge an Blut, die sie verloren hat... wundert es uns ehrlich gesagt, dass sie überhaupt noch lebt. Mehrere rippen sind gebrochen, wobei eine durch die Lunge gestochen hat. Stichverletzungen am Bauch. Eine große Platzwunde am Kopf. Der Pfeil, der in ihrem Beim steckte. Der rechte arm ist gebrochen und die linke Schulter ausgekugelt."
Mir blieb das Herz für einen Augenblick stehen. Die Pause, die sie beim reden machte kam mir vor wie eine riesen Unendlichkeit.
"Wie gesagt, wir haben sämtliche Wunden versorgt. Mehrere Stunden operiert. Aber die Aussichten, dass sie es schaffen wird, sind sehr gering. Allerdings kommt es jetzt auch ganz darauf an, wie schnell sie aufwacht."
Keiner sagte etwas. Wir wollten nicht glauben, was uns die Krankenschwester da gerade erzählt hatte. Sie musste es einfach schaffen. Sie darf nicht sterben!
Diese Stille im Raum. Sie war unerträglich. "Wenn sie noch etwas brauchen, sagen sie Bescheid!" und damit verabschiedete sich die Schwester von uns. Sie wollte gerade die Tür hinaus, als : "Können wir sie sehen?" Ich schaute auf. Die Frage, sie kam von Aiden. Er saß noch immer vor mir auf dem Stuhl und starrte zum Fenster hinaus. Die Hand, die auf seinem Schoß lag, sie war zu einer Faust geballt. "Können wir zu ihr und sie sehen?" wiederholte er sich. "Natürlich, aber nur kurz." sprach die Schwester und brachte uns zu ihr. "Sie haben 10 Minuten. Das arme Ding braucht Ruhe, wenn sie es schaffen will.
Da standen wir nun. Vor ihrer Tür. Voller Angst sie zu öffnen.
Als wir dann drinnen vor ihrem Bett standen, sagte keiner etwas. Die ganzen 10 Minuten war es unheimlich still. Sie sah einfach so friedlich aus. Ihre Brust hebt und senkt sich ganz leicht. Es tat weh sie so zu sehen. 'Aber wieso? Wieso tut es so weh sie so zu sehen?'
Die anderen haben den Raum gerade verlassen. Doch ich blieb noch einen Moment. Ich hockte mich neben ihr Bett. Ich nahm ihre Hand und hauchte ihr dort einen kleinen Kuss drauf. Bevor ich los ließ : "Bitte, bitte (Y/N), du darfst nicht sterben!" Danach verließ auch ich den Raum.
'Kann es sein, dass ich nach all den Jahren, die Gefühle die ich für sie hatte.. nie verloren habe? Tut es deswegen so sehr weh, sie so zu sehen?'
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Behind the Wall (Levi x Reader) -pausiert-
FanfictionIn dieser Geschichte handelt es sich um zwei junge Menschen. Levi Ackerman und (Y/N). Junge Liebe die schmerzlich auf die Probe gestellt wird, Gefühlschaos und der Versuch die Mauern einzureißen. Aber nicht die Mauern die uns vor den Titanen beschüt...