Kapitel 5

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Kai Pov

Sie möchte von mir, dass ich sie töte.

Der Tod ist besser als die Gefangenschaft hat sie gesagt.

Sie hat Angst vor Folterungen, viel mehr, als davor, getötet zu werden.

So jung und doch innerlich so zerbrochen, trotzdem leuchtend wie ein Stern.

Faszinierend, wie jung sie eigentlich noch ist.

Im Schlaf sieht sie so unschuldig aus.

Ich weiß nicht, ob ich ihre Hintergrundgeschichte wissen möchte oder es besser ist, dies nicht zu tun.

Diese Faszination auf mich ist gefährlich, ich muss einen Krieg gewinnen.

Andererseits weiß ich, dass ich sie nicht töten kann.

Irgendetwas hindert mich daran, ich weiß nicht, was.

Meine Wunde ist inzwischen komplett verheilt.

Florian holt Elias ab und stellt ihn zu ihrem Schutz auf.

Auf meinem Arm ist sie eingeschlafen, oder ins Koma gefallen, ich bin mir nicht sicher.

In der Krankenstation angekommen lege ich sie auf eines der Betten, der Arzt kommt sofort und untersucht sie, verbindet ihre Platzwunde am Kopf und prüft Puls und Atmung.

"Vielleicht eine Gehirnerschütterung, bei Glück eine leichte, bei Pech weiß ich nicht, ob ich sie retten kann."

"Ich möchte, dass sie alles tun, um sie zu retten."

"Wieso eure Majestät?"

"Sie ist einer der Weißen.

  Mit ein wenig Folterung wird man alles aus ihr herausbekommen.

Außerdem ist sie eine gute Geisel und sie ist attraktiv, oder?"

"Ihr wollt das Recht der ersten Nacht einfordern?"

"Ich will alles einfordern, was sie mir geben kann.

Danach werden wir sie töten."

"Majestät, warum sie dann nicht jetzt schon leiden lassen?"

"Ich will sie in Sicherheit wiegen, bis es soweit ist."

Meine Lippen verziehen sich zu einem Lächeln, grausam, eiskalt.

"Sie ist unsere Chance, den Clan der Weißen zu vernichten."

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