Kapitel 4

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Mein Kopf brummt, alles tut weh, der Boden auf dem ich liege ist kalt.

Langsam richte ich mich auf, vorsichtig, meinen Muskeln nicht vertrauend.

Zwei Männer stehen vor der Zelle, die aus einer kleinen Pritsche und dem Boden besteht.

Nicht mehr, nicht weniger.

Die Männer reden, niemand hat gemerkt, dass ich wach bin.

"Tötet mich einfach.

Der Tod ist besser als die Gefangenschaft."

Leise huste ich, mit meiner Hand meinen Kopft haltend.

Die Männer schauen zu mir, einer der beiden der, den ich gerettet habe.

"So denkst du mir also deine Rettung?

Der verwirrte Blick des einen trifft den anderen, leise fragt er ihn: "Kennst du sie?"

"Sie hat mir mein Leben gerettet."

"Und jetzt tu mir einen Gefallen und nimm mir meins."

Der Unbekannte mischt sich ein.

"So redet man nicht mit einem König!"

"König?", mein Blick wandert über den Mann den ich gerettet habe.

Unglauben tritt in meinen Blick, gefolgt von Misstrauen, Erkennen und schlussendlich lache ich einfach laut los.

Mein Lachen wird nur von kurzem Husten unterbrochen, mir ist kalt und ich fange langsam an zu zittern.

"Mein Name ist Kai und ich bin der König des schwarzen Clans.

Willkommen bei uns, Luna."

"Also Kai, wirst du so gnädig sein, mich zu töten, oder wirst du mich vorher schmerzhaft foltern?"

Mein Lächeln sieht aus wie in Stein gemeißelt, keine Gefühlsregung ist auf meinem Gesicht zu erkennen.

"Bring sie in ein anderes Zimmer, versorg ihre Wunden, niemand darf wissen, dass sie hier ist, Florian."

Eine kleine Bewegung meiner Augenbrauen ist das einzige Zeichen für meine Verwirrung, auch Florian möchte Fragen stellen, aber ihm wird der Mund verboten.

Also werde ich aus der Zelle geholt, falle jedoch durch das starke Schwindelgefühl direkt wieder um.

Ich wimmere leicht, alles dreht sich um mich herum.

Dann werde ich hochgehoben, eine Hand unter meinen Knien, eine in meinem Rücken.

Reflexartig lege ich meine Arme um den Hals der Person, rieche ihren Duft, irgendwie nach Freiheit und nach Heimat.

Dann höre ich seine Stimme, kalt, vielleicht etwas besorgt, wahrscheinlich trotzdem nur Einbildung.

"Geht es dir gut?"

"Nur meine Kopfwunde."

"Sei ehrlich."

"Schwindel, Kopfschmerzen und mir ist kalt."

"Könnte eine Gehirnerschütterung sein", meldet sich Florian aus dem Hintergrund.

"Krankenstation."

Mein Zittern wird stärker, Kai zieht mich enger an sich, um mich zu wärmen.

"Es wird alles gut werden Luna", flüstert er leise, so, dass Florian ihn nicht hört.

"Kai?", meine Stimme ist leise, schwach.

"Was denn?", seine kalt, einschneidend.

"Ich habe dir deinen Wunsch erfüllt, bitte erfüll du mir den meinen."

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