n i n e

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„Warum hast du das gemacht?"

Fragt er.

„Weil ich diese Angst nicht ablegen kann. Ich bekomme Angst, dann fühle ich mich unwohl und dann mache ich zu, komplett."

Sage ich.

„Hast du es ihm erzählt?"

Fragt er.

„Ja und daraufhin war ich mir so sicher, dass ich ihm vertrauen kann, denn ich wusste, ich kann es ihm anvertrauen. Aber dann musste ich wieder an diesen Typen denken und dann war die Blockade wieder da."

Erzähle ich.

„Ich bin stolz auf dich."

Sagt er.

Er nimmt mich in den Arm und mir kullert eine Träne runter. Ich habe gerade so ein schlechtes Gewissen Martinus gegenüber.

„Was willst du jetzt machen?"

Fragt er.

„Ihm aus dem Weg gehen."

Meine ich.

„Lisa du kannst deinen Problemen nicht aus den Weg gehen. Rede mit ihm und erkläre ihm die ganze Sache noch. Vielleicht schaffst du es ja dann doch ihm komplett zu öffnen und ihm zu vertrauen."

Sagt er.

„Kann ich bei dir schlafen?"

Frage ich.

„Natürlich, immer."

Meint er.

Er legt sich hin und ich lege mich in seinem Arm. Ich bin so froh, dass ich ihn kennengelernt habe, ich hatte noch nie einen Freund wie ihn.

m a r t i n u s
Ich rufe ihr noch hinterher, aber sie ist weg. Toll erst schläft sie mit mir, dann sagt sie mir, dass sie das nicht kann und jetzt flüchtet sie auch noch. Was mache ich denn nur falsch? Das erstmal, dass ich ein Mädchen mag und ich versaue es sofort. Ich ziehe mir auch wieder was an und gehe ihr hinter. Eigentlich dachte ich, dass sie wieder zu ihren Eltern ist, aber da ist sie nicht. Also wollte ich eigentlich zu Marcus und mit ihm darüber reden. Allerdings hab ich nicht erwartet was ich da sehe. Sie liegt mit in seinem Bett, in seinem Arm und sie schlafen beide. Es liegt nicht an mir, es liegt an Marcus. Warum schläft sie dann mit mir, wenn sie offensichtlich was für ihn empfindet. Ich lege mich also wieder in mein Bett und versuche zu schlafen, aber ich kann nicht. Da ist ein stechender Schmerz in meiner Brust und mir laufen ein paar Tränen die Wange runter. So bin ich dann auch eingeschlafen.
Es ist der nächste Morgen und ich werde langsam wach. Ich mache mich auf den Weg ins Bad und wollte gerade die Tür aufmachen, da macht Lisa sie auf. Sie kommt gerade aus dem Bad und wir schweigen uns einen Moment an. Sie wollte eigentlich an mir vorbei gehen, aber ich halte sie raus.

„Ist er der Grund?"

Frage ich.

„Wer?"

Fragt sie.

„Tu nich so. Ich habe gesehen, dass du bei Marcus geschlafen hast. Warum schläfst du mit mir, wenn du eigentlich was von Marcus willst."

Sage ich.

„Was nein. Ich will doch nichts von Marcus. Er ist mir gerade einfach ein richtig guter Freund. Ich hab dir erzählt, was mir damals passiert ist und deswegen bin ich weggerannt. Ich hab das einfach nich nicht hinter mir gelassen und deswegen kann ich dir auch noch nicht vertrauen. Ich hab zu große Angst."

Meint sie.

„Du meinst du empfindest das gleiche?"

Frage ich.

„Ja aber noch geht das nicht."

Meint sie.

Mir fällt gerade ein Stein vom Herzen, denn das tat mir echt weh, die Vorstellung, dass sie auf meinen Bruder steht. Ich verstehe nur nicht, warum sie mir nicht vertrauen kann. Egal, ich werde ihr zeigen, dass sie keine Angst haben muss und ich weiß auch schon, wie ich damit anfange.

l i s a
Martinus dachte wirklich, dass ich in Marcus verliebt bin. Warum sollte ich dann aber mit ihm schlafen, wenn ich Gefühle für seinen Bruder hätte? Er weiß jetzt wenigstens wie ich empfinde und ich hoffe, dass er akzeptiert, dass ich Zeit brauche. Ich will ihm wirklich vertrauen, doch das kann ich jetzt noch nicht. Immerhin kenne ich ihn seid nicht mal vier Tagen.
Er kommt mir wieder näher und legt anschließend seine Lippen auf meine. Ich erwidere natürlich, denn seinem Kuss könnte ich niemals widerstehen.

„Nimm dir alle Zeit der Welt."

Flüstert er.

Anschließend küsst er mich wieder.

„Was zum?"

Ertönt Emmas Stimme.

Wir lösen uns sofort und gucken sie beide an. Wo kommt sie denn jetzt her? Er drückt mir noch einen Kuss auf die Lippen und dann geht er. Toll jetzt darf ich ihr das erklären oder wie?

„Hat er dich gerade geküsst?"

Fragt sie geschockt.

„Pscht nicht so laut."

Sage ich.

Ich ziehe sie in ihr Zimmer und muss ihr das jetzt wohl doch erklären. Sie guckt mich erwartungsvoll an.

„Ja er hat mich geküsst."

Sage ich.

„Ja und? Wie kam es dazu?"

Fragt sie.

Eigentlich will ich der 12 jährigen ungern erklären, dass ich mit ihrem Bruder geschlafen habe.

„Das war nicht das erste Mal und auch nicht das einzige was passiert ist."

Sage ich.

„Omg dann wart ihr das heute Nacht?"

Fragt sie.

„Man hat uns gehört?"

Frage ich panisch.

„Ja naja also Martinus auf jeden Fall."

Meint sie.

„Ich habe ihm gesagt er soll leider sein."

Sage ich eher zu mir selbst.

„Das heißt ihr hattet wirklich Sex?"

Frage ich.

Ich nicke nur darauf.

„Ihh ich hab meinem Bruder dabei zugehört wie er Sex hat."

Brüllt sie.

„Emma!"

Ermahne ich sie.

„Sorry. Seid ihr dann jetzt zusammen?"

Fragt sie.

„Nein, das ist kompliziert."

Meine ich.

Ich hab ihr die Geschichte nun auch erzählt, denn vielleicht komme ich so darüber hinweg. Ich meine ich hab sogar mit ihm geschlafen, warum kann ich dann nicht mit ihm zusammen sein. Mein Leben würde sich schlagartig ändern und davor hab ich genauso Angst.

„Du liebst ihn aber."

Sagt sie.

„Ja."

Meine ich.

„Und er liebt dich."

Sagt sie.

„Ja das tut er."

Sage ich.

„Ihr findet schon zueinander, dass weiß ich."

Meint sie.

Sie nimmt mich in den Arm und ich muss schmunzeln. Wow selbst sie geht damit erwachsener um als ich und sie ist 12. Aber sie hat recht, er liebt mich und ich liebe ihn, ich muss es nur noch zulassen.

A Christmas Prince || Martinus Gunnarsen FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt