E I G T H

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Da ich heute morgen mein Frühstück nicht aufgegessen hatte, hatte ich nun natürlich wieder hunger. Eigentlich hatte ich versucht es zu ignorieren, doch irgendwann hatte ich so dolle Bauchschmerzen, dass ich zum Mittag ging, in der Hoffnung, es würde noch was geben. Schnell setzte ich mich an den Hadestisch und as was. Als ich eigentlich ganz zufrieden vor mich hin kaute, stand Chiron von seinem Platzt auf. Er wartete bis ruhe war und fing dann an mit reden: „Ich habe eine Ankündigung zu machen! Grover nimmt sich von seinem Umweltschützenprogramm eine Auszeit und verbringt diese in Camp Half-Blood. Ich habe festgestellt, dass ihr alle ein wenig eingerostet seid, was Ausdauer und so angeht, da wir ja das Training, nach den beiden Kriegen, eingestellt hatten. Das will ich nun aber wieder ändern, da es da draußen immer noch Monster gibt. Deswegen werden wieder feste Trainingszeiten eingeführt. Zusätzlich haben wir in den letzten Wochen und Monaten ziemlich viele neue Camper bekommen. Da diese noch nicht wirklich Erfahrung, im Umgang mit Waffen, haben, werden ein paar der Älteren und Erfahreneren Camper Unterricht geben. Die, die das betrifft werde ich später ansprechen. Ausserdem, macht ihr ab morgen früh Frühsport. Das ganze wird Grover leiten." Allgemeines stöhnen ging durchs Pavillon. Grover stand nun auch auf. „Naja, also eigentlich hatte ich mir meinen Urlaub etwas anders Vorgestellt, aber egal. 7.30 Uhr geht's los, Treffpunkt ist am Volleyballplatz, seit pünktlich, sonst lauft ihr einmal um den Kanusee!" Und so wurde mein Mittagessen auch versaut. Na toll!

Nach dem Mittag wurde ich natürlich zu Chiron gerufen. Wahrscheinlich soll eine Klasse übernehmen. „Will, kannst du auch noch kommen, bitte?" Geschockt sah ich Chiron an. Soll ih etwa zusammen mit Will- Positiv denken Nico! Positiv! Denk Posi- „Ihr zwei bekommt eine Gruppe zum Unterrichten." -tiv. Ja oder auch nicht. „Wir brachen noch jemanden bei Schwertkampf und ihr zwei bekommt das sicher super hin." sagte Chiron. Auch Will fand das ganze nicht soo cool. „Warum wir zwei? Ich meine, ich kann noch nicht mal richtig mit dem Schwert kämpfen und mit Nico kann man nicht arbeiten!" Pah, wohl eher kann man mit ihm nicht arbeiten. Doch Chirons Miene zeigte, dass es ihm vollkommen egal war, was wir sagen würden, da es bereits feststand. Er äusserte sich trotzdem: „Ja ich weiß, dass du nicht wirklich mit dem Schwert umgehen kannst, doch dafür hast du ja Nico. Er ist ein hervorragender Schwertkämpfer. Ihr bekommt eine Gruppe mit Kindern, die noch gar keine Erfahrung haben und da gibt es, in der Regel, die meisten Verletzungen. Will ist für die erste Hilfe zuständig und du kannst besser mit Kindern umgehen, als Nico." Pah Kinder sind ja auch dumm! Mit verschränkten Armen sah ich Chiron an, dann Will, dann gab ich auf. Ich seufzte. „Wann geht es los?" fragte ich geschlagen. Das letzte Wort dieses Gesprächs war: „Morgen."

Ich hatte Will erklärt, dass ich mir ausdenke, was wir ihnen Morgen beibringen und er sich bitteschön um den Rest kümmern sollte. Er hatte grimmig dreingeschaut, hatte aber nichts mehr anzumerken. Deswegen saß ich nun schon eine halbe Stunde auf einer Bank, im Freien, und versuchte etwas aufzuschreiben. Sowas wie, wie man das Schwert richtig hielt oder die Grundstellung beim Verteidigen, doch ich tat es nicht, sondern starrte stattdessen Löcher in die Luft. Plötzlich kam Lacy aus der Aphroditehütte vorbei und blieb, nach Luft hechelnd, vor dem Tisch stehen, an dem ich saß. „Nico, gut dass ich dich treffe! Es sind gerade zwei neue Camper angekommen und ich brauche noch jemanden, der ihnen, mit mir zusammen, das Camp zeigt." Sie sah mich fragend an. Ich atmete laut aus und sah sie genervt an. „Such dir jemand anderen!" sagte ich ihr. Sie stemmte die Arme in die Hüfte. „Wie du vielleicht sehen kannst, sind die meisten beschäftigt." Ich sah an ihr vorbei zu den Campern. Sie hatte recht, die meisten waren dabei zu Trainieren, irgendetwas aufzuräumen oder einen neuen Krieg zwischen den Hütten zu beginnen. Ich ergab mich und das heute schon zum zweiten mal. Ich sollte dringend damit aufhören. Ich stand also auf und packte meine Sachen zusammen. Sie grinste mich durch ihre Zahnlücke an und hoppelte auf das blaue Haupthaus zu. Kopfschüttelnd lief ich ihr hinterher. Wie alt war sie? 11? 12? War ich in dem alter auch so? Ich dachte an die Zeit zurück wo ich 11 war. Bilder von mir und Will blitzten auf: wie wir Kanu gefahren sind und wir schrecklich viel gelacht hatten, oder wie er versucht hatte mir Bogenschießen beizubringen, was aber kläglich gescheitert war, oder wie wir heimlich Süßigkeiten gegeßen hatten, bis uns schlecht war und an mich selbst, wie ich weinend in meiner Hütte saß und gehofft hatte er würde wiederkommen und sagen er hätte nur spaß gemacht. Schnell versuchte ich an was anderes zu denken und mein klägliches Ich von vor vier Jahren, zu vergessen.

Ich stand nun also mit Lacy vor dem Haupthaus und sah die zwei neuen Camper an. Der erste hatte hell Blonde, fast weiße Haare, die aber wahrscheinlich gefärbt waren, ein paar Piercings in den Ohren und Kopfhörer um den Nacken liegen. Er sah genervt und gelangweilt aus. Wahrscheinlich wäre er am liebste in eine Ecke gegangen und hätte sich dort verkrochen. Der andere Junge schien nur so vor Leben zu strahlen. Er konnte keine Sekunde stillstehen und war total aufgeregt. Er hatte einen bunten Pullover an und versuchte die ganze Zeit seinen Freund zu Motivieren. Seine Haare hatte er blau gefärbt und sah somit aus, wie ein Farbkasten. Doch es passte irgendwie zu ihm. Die beiden waren so verschieden, dass überrascht wäre, wenn die beiden sich verstehen würden. „Hi, also ich bin Lacy und das hier", sie zeigte auf mich, „ist Nico. Er ist ein bisschen genervt, also wenn er gemein zu euch ist, wundert euch nicht." Ich verdrehte die Augen. Der Blauhaarige nickte nur aufgeregt. „Ach, das kenne ich schon von Neil, der ist auch die ganze Zeit schlecht gelaunt. Ich bin übrigens Henry" Um das Gespräch nicht weiter auszuweiten, sage ich schließlich. „Können wir euch jetzt  das Camp zeigen? Ihr könnt ja später noch über euer Leben reden." Die beiden verstanden offensichtlich, dass ich nicht ganz so viel Lust auf das ganze hatte und so setzten wir uns in Bewegung. Während wir ihnen das ganze Camp zeigten, quetschte Lacy Henry über sein Leben aus. „Hey, sag mal wie alt seid ihr beiden eigentlich?" fragte ich Neil, während die anderen beiden in ein Gespräch vertieft waren. Ich glaube Lacy hat sich verliebt. „Ich bin 14 und Henry ist 13. Er verhält sich aber wie ein 7 jähriger, der zu viel Zucker gegessen hat." Bei diesem Vergleich musste ich leicht grinsen. „Und du und Neil kennt euch?" fragte Lacy aufgeregt. Henry nickte enthusiastisch. „Ja wir sind schon voll lange Freunde, nur Neil mag es nicht vor anderen zu zeigen, dass er auch ein Herz hat. Aber wenn du mit ihm alleine bist, dann merkst du, dass er auch einen Schuss hat." Der Blauhaarige grinste Neil an und schickte ihm einen Luftkuss, bekam aber nur einen Mittelfinger zurück. Dann passierte es. Will kam vorbei. „Hey, sind das die neuen Camper?" Lacy nickte und wollte ihm schon alles mögliche über die beiden erzählen, da nahm ich plötzlich ein helles Licht war. Sofort schaute ich über den Kopf von Henry, der gerade anerkannt wurde. Neil und Henry waren etwas geschockt und wussten nicht was passiert. Ich verdrehte nur die Augen und dachte mir: War ja klar, dass die Grinsebacke ein Kind des Apollo sein muss. Will begann nun auch zu grinsen. „Hey cool. Willkommen in der Familie, Henry!" Der angesprochene sah immer noch verwirrt aus, weswegen ich in aufklärte. „Du wurdest gerade anerkannt. Du bist ein Sohn des Apollo und dieser Vollidiot ist nun dein Halbbruder, mein Beileid." Er sah mich nur fasziniert an und dann zu Will. Henry umarmten ihn einmal und ich dachte ich müsste kotzten. Dann sagte Lacy plötzlich was. „Sorry Nico, aber ich muss kurz zu Piper, aber du kannst ja mit Will die Tour weiter machen..." Bevor ich widersprechen konnte, war sie auch schon weg. Na toll. Will hingegen ging einfach weiter und erklärte ihn etwas anderes. „Also das hier ist unser Kanusee. Wir haben natürlich auch Kanus, um darauf zu fahren. Wenn ihr aber scheiße baut, könnte es auch sein, dass ihr die Kanus putzten müsst... Nicht so cool." „Musstest du das schon mal machen?", fragte der, eindeutig, hyperaktive Apollosohn. Will sah mich kurz an und sagte dann: „Ja einmal, es war aber nicht so schlimm, ich hatte gute Gesellschaft..." Wir hatten zusammen die Kanus geputzt...

Eine Weile liefen wir einfach weiter und Will erklärte alles mögliche. Plötzlich tauchte Henry neben mir auf und sagte zu Neil, der neben mir lief: „Hey, ich hoffe du wirst kein Apollosohn... weil dann kann ich ja gar nicht mehr mit dir zusammen sein..." sagte er und umarmte den Schwarzhaarigen von der Seite. Neil schüttelte ihn ab und sendete ein kurzes Gebet zum Himmel. „Bitte lasst mich ein Apollosohn sein, bitte." Ich lachte kurz. Das selbe hätte ich wahrscheinlich auch gemacht. Henry fing an mit schmollen und sagte noch leise: „Irgendwann, wirst du zugeben, dass du ganz dolle in mich verknallt bist!" „Jaja und jetzt hau ab du Spinner" Und somit hüpfte die Grinsebacke wieder zu Will und wir schauten uns den Rest vom Camp an.

btw Henry und Neil hab ich mir ausgedacht, falls jemand sich wundert.

Love to HateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt