Love to Hate

T H R E E

Schon kurze Zeit später, standen alle Camper mit Rüstung, Helm und Waffen, am Rande des Waldes. Es hatten sich zwei Gruppen gebildet. Da ich mit Apollo in einem Team war, stand ich direkt neben Will und hörte seiner Strategie zu. Naja nicht wirklich. Viel mehr konzentrierte ich mich auf das komische Gefühl in meinem Bauch, was ich seit gestern hatte. Gestern Nacht lag ich lange wach und habe darüber nachgedacht. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass er mich einfach nur so extrem nervt, dass ich jedes mal so ein komisches Gefühl bekomme. Logisch oder? "Das haben jetzt hoffentlich alle verstanden, oder?" Shit, ich hatte kein einziges Wort unserer Strategie mitbekommen. Trotzdem nickte ich. Das Muschelhorn ertönte und alle liefen in den Wald. Da ich nicht wusste zu welcher Gruppe ich gehörte, stand ich einfach nur unschlüssig da. Will kam aus dem Wald wieder rausgerannt und zog mich rennend, am Handgelenk hinter sich her. "Ich wusste gar nicht, dass du schwerhörig bist, di Angelo." "Bin ich auch nicht!" fauchte ich und riss mich von seinem Handgelenk los. Will blieb nicht stehen und rannte nur noch schneller durch den Wald. Um den Anschluss nicht zu verlieren, rannte ich, so schnell es ging im hinter her. Man wie weit denn noch? "Solace!" rief ich ausser Atem und blieb stehen. Will tat es mir gleich. Er kam auf mich zu. "Was? Wenn wir uns an den Plan halten, wollen, müssen wir uns beeilen" schnaufte er, da auch er ausser Atem war. Genervt schnaufte ich. Was zum Hades, soll das bitte für ein Plan sein? Will sah mich auffordernd an. Nein. Ich schüttelte meinen Kopf. "Ich renne jetzt nicht noch eine halbe Stunde, durch diesen beschissenen Wald, für irgendeinen Plan, von dem ich überhaupt keine Ahnung hab!" Mist. "WAS? ICH HAB DEN PLAN DOCH ZWEI MAL ERKLÄRT!" Kurz hielt ich mir die Ohren zu. Dann schrie ich zurück: "DU BRACHST NICHT SO ZU SCHREIEN! ICH VERSTEHE DICH AUCH WENN DU NORMAL REDEST." Er sah mir wütend in die Augen. "Warum haben alle den Plan verstanden, nur du nicht? Und standest genau neben mir:" sagte nun deutlich leiser, aber immer nich sehr aufgebracht. Was ist denn sein Problem? Plötzlich hörte man Camper, etwas weiter von uns schreien. Will lies die schultern hängen. Fragend sah ich ihn an. "Och man wir haben unseren Einsatz verpasst..." sagte er bedrückt. Irgendwie fand ich ihn...süß? "Aber ist doch nicht so schlimm , die anderen schaffen das auch ohne uns. Ich meine wir haben die Areskinder in unserem Team..." Versuchte ich ihn aufzumuntern. "Nein! Du verstehst das nicht. Ich hatte den perfekten Plan und hättest du auch nur ansatzweise zugehört, wüsstest du, dass unser Einsatz von großer Wichtigkeit ist!" Wow er war wirklich aufgebracht. "Aber du musstest ja alles versauen!" Ich sah wie sich seine Enttäuschung in Wut umwandelte. Dann sah er auf und schubste mich auf den Boden. Unsanft landete ich auf meinem Hintern. "Warum musst du immer alles kaputt machen?" fragte er mich. Mindestens genauso wütend stand ich nun auch wieder auf. "ICH? MACHE NIE ETWAS KAPUTT, DU BIST DER JENIGE, DER SICH PLÖTZLICH VON MENSCHEN ABWENDET! DAS HAT ÜBERHAUPT NICHTS MIT MIR ZU TUN!" Wieder hörte man einige Camper im Hintergrund schreien, dazu einige Kampfgeräusche. Will ignorierte das. "NATÜRLICH HATTE DAS WAS MIT DIR ZU TUN, ODER WARUM DENKST DU HATTE-" Will hörte auf mit reden, da soeben, dass Muschelhorn zu hören war. Das Spiel war vorbei. Verwirrt sah ich zu meinem Gegenüber, der auch äusserst überrascht wirkte. "Schon so früh? Das Spiel hat doch gerade erst begonnen." sagte er. Plötzlich hörte man wieder Camper aufschreien und weitere Kampfgeräusche. Warum kämpfen sie noch? "Shit! Ich glaube da stimmt irgendwas nicht." sprach ich meine, und wahrscheinlich auch Wills Gedanken, aus. "Wow, di Angelo. Das hast du mal wieder echt gut festgestellt!" Götter! Hatte er sich immer noch nicht von seinem gescheiterten Plan erholt? Ich wollte gerade etwas, nicht wirklich schlichtendes, erwidern, da wurden wir plötzlich angegriffen. Ich lag nun auf dem Waldboden und sah mich um. Ich hatte schnell verstanden was los ist. Monster. Ich wollte aufstehen um zu kämpfen, da zog sich ein stechender schmerz, durch mein Bein. Ich sah nach unten und bemerkte, dass mein Oberschenkel eine Fleischwunde hatte, die schlimm blutete. Ein kehliger schrei ertönte und mein Kopf schoss in Richtung Will. Sein Arm ist verletzt und blutete mindestens genauso stark, wie mein Bein. Schnell kam ich zu dem Punkt, dass wir beide in der Verfassung nicht kämpfen, können. Wir mussten also rennen. Ohne uns auf den Plan abzustimmen, rannten wir beide los. Mein Bein schmerzte bei jedem schritt höllisch, aber das war egal. Endwerder rennen und versuchen hier raus zu kommen, oder gleich sterben. Ich hörte, wie das Monster uns immer näher kam. Ich sah zu Will, der etwas schneller war als ich. Er sah nun auch zu mir und in dem Moment wussten wir beide, dass wir es nicht schaffen würden. Nicht wenn wir rennen. Er sah mich verzweifelt an und schüttelte seien Kopf, als ich ihm zu verstehen gab, dass er zu mir kommen sollte. Erhalte verstanden worauf ich hinaus wollte und er wollte diese Lösung nicht. Doch auch im selben Augenblick, merkte ich, dass das Monster noch näher kam. Es musste sein und zwar genau jetzt. Ob es ihm gefällt oder nicht. Ich lasse ihn doch hier nicht einfach sterben. Nur noch ein paar Meter und das Monster hatte erreicht. Will und ich standen leider ziemlich auseinander. Ich nahm die letzte kraft zusammen, die noch in meinen Beinen steckte und sprang auf Will, um schon im nächsten Moment, mit ihm in den Schatten zu verschwinden.