Kapitel 7: The irony in me

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Mit großen, aufgequollenen, blauen Augen schaute sie mich an und ich musste mich zusammenreißen, dass ich nicht gleich auf sie zustürmte und meine Arme um sie legte. So aufgelöst hatte ich Yvonne noch nie gesehen, und es brach mir mein Herz.
„I'm sorry...", stammelte ich, als ich ihren beschämten Blick sah. Dass sie sich jetzt auch noch schämte, weil sie beim Weinen ertappt wurde, wollte ich ganz und gar nicht erreichen.
„...I heard something inside and was just öhm...", mir fiel keine Ausrede ein. Verdammt.
Etwas unsicher, sah ich von ihr ab und richtete meinen Blick in Richtung Boden. Wow, schlechter hätte das Ganze hier fast nicht mehr laufen können. Wieso konnte ich mich nicht einfach einmal zusammenreißen und für sie da sein?
Mit einem Räuspern schien sie verstecken zu wollen, dass sie gerade geweint hatte, obwohl Yvonne genau wusste, dass ich es gesehen hatte, und nutzte die Zeit, in welcher ich auf den Boden starrte, um sich einmal vorsichtig mit ihrer Hand durch das Gesicht zu wischen. Die Tränenspuren waren trotzdem noch deutlich zu erkennen.
Erneut ein Räuspern und dann ihre Frage, die wegen der Tränen noch immer dünn erklang: „Was ähm..was kann ich für dich tun?", fragte sie und raffte sich auf, um sich in eine halbwegs normale Sitzposition zu begeben.
Alles an ihrer Körpersprache verriet mir, dass sie nicht darüber reden wollte, doch ich brachte es einfach nicht fertig sie alleine zu lassen, wenn sie gerade definitiv jemanden brauchte, der für sie da war. Auch wenn sie es selber vielleicht noch gar nicht wusste.
Leise schloss ich die Tür hinter mir und betätigte den kleinen Lichtschalter neben der Tür, da ich sonst niemals den Weg zu Yvonnes Sofa gefunden hätte. Als das Licht erhellte, kniff Yvonne für einen kurzen Moment reflexartig die Augen zusammen, als müsse sie sich erst an das Licht gewöhnen und setzte dann ein Lächeln auf. Das dieses gespielt war, hätte ich noch von Meter weit weg erkennen können.
Langsamen Schrittes, ging ich auf sie zu, als wäre sie ein scheues Reh, dass bei jeder hektischen Bewegung davonrennen würde, und setzte mich neben sie. Einen Augenblick lang schwiegen wir, doch dann kehrte so nach und nach die Realisation in Yvonne ein, dass sie mich nicht mehr anlügen konnte. Ihre Mundwinkel fielen synchron mit ihren Schultern nach unten und ein schweres Ausatmen folgte ihrem gesenkten Blick.
„Können wir einfach nicht darüber reden?", fragte sie ganz leise, sodass ich mich wirklich bemühen musste sie zu verstehen.
Ich haderte mit mir selbst. Auf der einen Seite wollte ich sie nicht zwingen mit mir zu reden, oder sie zu irgendetwas drängen, was sie nicht wollte, aber auf der anderen Seite konnte ich auch nicht einfach so tun als wäre alles gut, wenn sie ganz offensichtlich litt. Die Spur aus Salz, die die Tränen auf ihrer glatten Haut hinterlassen hatten, ließen mich schwer schlucken. Ich konnte diese doch nicht einfach ignorieren.
„Yvi...", setzte ich ganz vorsichtig an und wartete auf irgendeine Reaktion.
Vergebens.
Immer noch starrte sie auf ihre gefalteten Hände in ihrem Schoß und war ganz in Gedanken.
„Yvi, you know you can always talk to me.", führte ich meinen Satz nun zu Ende und hob ihr Kinn vorsichtig mit meinem Finger an, sodass sie gezwungen war mir in die Augen zu schauen.
Ein Seufzen entwich ihren zierlichen Lippen und ich sah zu, wie sie sich der kreisenden Bewegung meines Daumens auf ihrer Wange hingab.
„Es ist wirklich nicht so wichtig. Ich übertreibe nur mal wieder."
„There is no such thing as Übertreibung. There always is a reason.", lächelte ich sie verständnisvoll an und hoffte, dass es ihr half sich mir gegenüber zu öffnen. Ich hatte Yvonne eigentlich nie als den Menschen wahrgenommen, der besonders schnell weinte, oder sich unterkriegen ließ, wieso sollte es jetzt also anders sein?
„Tell me what's wrong."
Meine Hand, die eben noch auf ihrer Wange geruht hatte, legte ich jetzt auf ihren Oberarm, sodass ich sie in meine Arme ziehen konnte, während ich uns gemeinsam in die Lehne des Sofas sinken ließ.
„Aber es ist wirklich übertrieben, Samu. Und ich weiß ja selbst nicht mal, warum es mich so mitnimmt."
Ich hatte das Gefühl, dass sie sich einfach rausreden wollte, doch dann blickte ich in ihre vertrauensvollen Augen, die noch immer glasig waren und mir wurde bewusst, dass sie es einfach ehrlich als unnötig einschätzte und ihr gerade dieser Aspekt zusätzlich auch noch unangenehm war.
„Is it because of your break-up with Matheo?"
Sofort sprangen ihre Augen geschockt auf und sie schaute überrascht in meine Richtung.
„Wo..woher weißt du, dass..."
Ihr Gestammel verriet mir, dass ich richtig lag und ich nickte verstehend. Eine Trennung war immer schwierig, dass musste ihr auch gar nicht peinlich sein. Gerade wenn man...wie lange war sie nochmal mit ihm zusammen gewesen? 7 Jahre?
„Du bist important to me, Yvonne. Don't you think Ich bekomme mit von der ganzen Presse, when sie ist about you?"
Mit einem intensiven Blick, versuchte ich ihre Augen aufzufangen und ihr zu verstehen zu geben, dass ich das, was ich gerade gesagt hatte, auch wirklich ernst meinte.
Als ein mattes Lächeln über ihre Lippen kam wusste ich, dass es bei ihr angekommen war und die Erleichterung schoss in meinen Körper.
„Du bist mir auch unfassbar wichtig.", gestand sie und senkte sogleich wieder den Kopf. Was dieses Kopfsenken dieses Mal zu bedeuten hatte, wusste ich nur zu gut und es ließ mich die Erinnerungen von 2017, welche aufkamen, ganz schnell wieder verdrängen.
„Er...er hat mich betrogen.", platzte es nun einfach aus Yvonne heraus und sie löste sich aus meinem Arm, um wieder gerade auf dem Sofa zu sitzen. Ihr Kopf war wieder gesenkt, doch ein kurzes Auflachen folgte und Yvonne schüttelte für einen kurzen Augenblick gedankenverloren den Kopf: „Ist das nicht ironisch?"., fragte sie in den Raum, ohne darauf eine Antwort zu erwarten.
Ich wusste genau, woran sie jetzt gerade dachte.

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Hey, danke für eure ganzen lieben Kommentare!
Ich hoffe das neue Kapitel gefällt euch auch!^^
Bleibt gesund und lasst mich gerne eure Meinung hören.

Liebe Grüße :D

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