Fünfzehntes Kapitel

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-drei Wochen später-

"Ich werde mitkämpfem!", fauchte ich laut in die Runde, die aus Lucian, Maryse, Hodge und Valentin bestandt. "Auf keinen Fall!", knurrte Valentin. Er saß mit Clary auf dem Arm neben mir und sah mich böse an. "Sieh mal, Jocelyn,", begann Hodge, "Du hast vor drei Wochen ein Baby bekommen und übermorgen wärst du nicht Fit genug, um zu kämpfen." Lucian nickte und verschränkte die Arme vor der Brust. "Warum willst du unbedingt kämpfen?", fragt er und musterte mich mit hochgezogenen Augenbrauen. "Ich will helfen und ausserdem bin ich nicht nur Mutter und Hausfrau, sonder genauso Kriegerin, wie ihr alle!", sagte ich vollends genervt. "Jossy, es wird so einfach, dass du nicht mitkommen musst. Kümmer dich lieber um Jathan, Clarissa und Alexander.", sagte Valentin und presste die Lippen zusammen. "Ich bin doch nicht dein Kindermädchen!", fauchte ich ihn an. "Bitte Joss, du bist noch nicht wieder so traniert, dass du gefahrlos mitmachen kannst.", sagte Mary und legte eine Hand auf meine Schulter. Alle nickten und ich biss mir auf die Lippe. VAlentin beugte sich zu mir und flüsterte: "Wenn wir beide sterben, was passiert dann mit unsern Kindern? Du solltest da sein und ihnen von mir erzählen. Ich schloss die Augen und senkte den Kopf. "Okay...", murmelte ich und nickte leicht. "Ich bleibe hier."

-zwei Tage später-

(Valentins Sicht.)

Ich küsste Jocelyn noch ein letztes Mal, vielleicht war es das letzte Mal, dass unsere Lippen sich trafen. "Ich liebe dich.", sagte ich und strich über ihr tränennasses Gesicht. "I-Ich dich a-auch...", schluchtzte sie und schlang die Arme fest um meine Brust. "Nicht weinen.", sagte ich leise. Sie ließ mich los und trat einen Schritt zurück. "Ave atque vale.", sagte ich. Sei gegrüßt und lebe wohl. Es war der Satz den ich schon so lange gefürchetet hatte. Wenn ich sterben sollte, würde Lucian meinen Platz übernehmen. Ich drehte mich um und ging raus. Die Tür schloss sich mit einen dumpfen, endgültigem Knall. Ohne nochmal zurückzusehen lief ich zu den Stallungen und sattelte HIna. Sie war eine pechschwarze Stute, die ich zu meinem sechzehntem Geburtstag bekommen hatte. Sie stampfte ungeduldig mit den Hufen und schnaubte nervös. Erst jetzt wurde mir bewusste, wie nervös ich war. "Wir schaffen das, kleine.", sagte ich immmer wieder. Dann stieg ich auf und preschte mit ihr los.

Als wir eine halbe Stunde später durch den Eingangsbogen von Allicante ritten, waren schon um die zwanzig Leute an meiner Seite. Ich drosselte mein Tempo und ritt durch die Straßen. Aus den kleinen Seitengassen kamen immer mehr Anhäger zu uns. Wir ritten an einem großem Gebäude vorbei und ich konnte nicht anders als hochzusehen. Es war die Akademie von Allicante. Hier hatte alles begonnen. Hier hatte ich Joss und Lucian kennengelernt und mich in Jossy verliebt. Wir ritten weiter Richtung Abkommenshalle. Einige würden schon in der Halle warten und beim Angriff zu uns stoßen. Dann kamen wir an den Platz des Erzegels und hielten an. Alle stiegen ab und sahen mich an, einige nervös, andere endschlossen und anderen stand die nackte Angst im Gesicht. "Jetzt ist der Moment gekommen, an dem sich die Streu vom Weizen trennt. Jetzt endscheiden wir, wie wir leben und für was wir sterben wollen.", sagte ich mit lauter und klarer Stimme. "Wir kämpfen für eine Zukunft ohne Schattenwesen und ein Leben ohne Angst!" Ich wurde lauter. "Wer zieht mit mir in die Schlacht?!", rief ich. Einstimmige rufe folgten auf meiner Ansprache. "Wir werden jetzt da reingehen und jeder der nicht mit uns kämpft ist ein Feind und wird getötet!", rief ich laut in lief ihn die Halle.

Joss+ValentinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt