Siebentes Kapitel

148 10 5
                                    

Als ich nach wieder nach Hause kam, war Valentin bereits wach und gerade dabei Jonathan mit Brei zu füttern. Bei ihm klappte es natürlich... Ich zwang mich zu einem Lächeln und setzte mich zu Valentin. "Guten Morgen.", meinte er lächelnd und gab mir einen Kuss auf die Wange. Ich schloss die Augen. "Was ist los? Wo warst du denn?", fragte Valentin plötzlich, als er mein Gesicht sah. Ich öffnete die Augen und sah ihn an. "Valentin..." Stockend fuhr ich fort: "Ich war in Allicante...Also in der Stadt der Stille..." Ich sah auf den Holztisch und meine Hände wanden sich in meinem Schoß. "Wieso?" Er sah mich misstrauisch an. "Also...Ich, Naja...", stammelte ich. "Jocelyn, komm schon. Spuks aus, bitte. Ich werd verrückt, wenn du so vor dich hinstammelst", sagte er und legte mir eine Hand unters Kinn und hob meinen Kopf, sodass ich ihn ansehen musste. Ich holte tief Luft. "Ich bin schwanger.", brachte ich schnell herraus, so als ob die Worte es sich jeden Moment anders überlegen würde und zurück springen würden. Valentin starrte mich an, er öffnete den Mund und schloss ihn sofort wieder. Alles schien still zu sein, sogar Jathan hörte mit seinem Gebrabbel auf. Dann ließ er die Hand sinken. "Schwanger?", fragte er mit leiser Stimme. Ich nickte nur. Meine Stimme würde mich nicht unterstütze, soviel stand fest. Wartend auf den Ausbruch, hielt ich die Luft an. Was dann kam hatte ich nicht erwartet. Er schlang die Arme um mich und vergrub das Gesicht an meinem Hals. "Oh bei Raziel!", flüsterte er mit seltsam belegter Stimme. Ich atmete verwundert auf. "Du bist...garnicht sauer?", waren meine ersten Worte. Er hob den Kopf und sah mich verwundert an. In seinem Gesicht lag, die alte Angst aber nur noch ein wenig, der größte Teil war nur Freude. "Nein. Warum sollte ich?" "Naja, als ich mit Jathan schwanger war..." Ich ließ den Satz in der Luft hängen. Mehr wollte ich nicht sagen. Er schüttelte den Kopf. "Nein, Joss. Du hast mir das größte Geschenk gemacht, was du nur tun konntest..." Ich konnte meine Freudentränen nicht zurückhalten. Ich schlang die Arme um ihn und ließ den Tränen ihren Lauf. Valentin hielt mich fest. "Alles ist gut.", sagte er immer wieder. Und er hatte Recht. Alles war gut.

-später-

Wie lagen alle drei auf der Couch und kuschelten. Ich trank in Ruhe meinen Tee, den Valentin mir gemacht hatte. Er hatte einen Arm um mich gelegt und strich sanft über meinen Bauch und Jathan brabbelte vor sich hin. "Wann sollen wir ssen deinen Eltern sagen?", fragte er und sah mich an. "Ich weiß nicht... Wie wäre es an Moms Geburtstag, nächsten Monat? Das wäre ein super Zeitpunkt." Er nickte. "Alles klar. Dann kennt mich deine Mutter genau drei Jahre, fällt mir auf." Ich lachte leise auf. "Okay, es ist wirlich ein super Zeitpunkt." Er grinste nur und küsste mich wieder. Ich erwiderte und schloss meine Augen. Dann hielten wir inne. "Hat er grade?", setzte Valentin an. Ich nickte. "Ja, er hat Papa gesagt."

Joss+ValentinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt