Kapitel 11

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Die Woche ging erstaunlich schnell rum und auf einmal war bereits Samstag. Ich denke darüber nach ob es wirklich eine gute Idee ist zu Herr Red zu gehen. Letztendlich entscheide ich mich aber dafür, weil ich ihm effektiv sowieso schon zugesagt hab. Außerdem möchte ich nicht wissen wie er reagiert, wenn ich ihm so kurzfristig absage.

Dann mache ich mich auf den Weg in Lilith's Zimmer.
"Ich brauch das Kleid zurück!"
Beginne ich meiner Schwester zu erklären.

An den Wochenenden und wenn wir in unserer Freizeit raus gehen, dürfen wir unsere privaten Sachen anziehen. Und wenn ich jetzt schon zu Herr Red gehe, darf ich mich ja wohl hübsch anziehen.

"Welches? Wieso?"
Entgegnete mir meine Schwester.

"Das schwarze!"
Sage ich genervt
"Das Mini-Kleid? Wofür brauchst du das?!"
Fragt sie stutzig

"Ist doch auch egal, es ist mein Kleid und jetzt möchte ich es wieder haben. Wieso fragst du überhaupt?"
Ich schaue sie an und strecke meine Hand aus um ihr deutlich zu machen, dass ich das Kleid jetzt brauche.

Sie gibt mir das Kleid und fordert es sich im selben Zug für morgen ein. Von mir aus denke ich und gehe wieder auf mein Zimmer.

Ich beginne mich um zu ziehen und zu schminken, ich meine wenn schon denn schon.
Das einzige wovor ich etwas Angst habe ist die Tatsache, dass er mir bereits drohte, dass ich aufhören sollte ihn zu Teasen. Andererseits, was soll er schon groß tun.

Frisch geduscht und in meinem Kleid machte ich mich also auf den Weg zu Herr Reds Zimmer.
Als er mir die Tür öffnete blieb mir beinah der Mund offen stehen. Die Zimmer der Schüler waren ja schon schön, aber die der Lehrer waren dagegen unschlagbar. Sein Zimmer war effektiv in zwei große Räume, einen Flur, einen Schrank, das Bad und einen Balkon eingeteilt.

Erst als ich jetzt wieder zu ihm schaute fiel mir auf dass er nichts außer einem Bademantel und  Boxershorts trug. Mit weit aufgerissenen Augen schaute ich ihn an. Während er ebenfalls begann mich zu Mustern.

Ich kam mir etwas seltsam vor weil immer noch niemand etwas gesagt hatte. Doch dann begann er zu sprechen.

"Das nächste mal wenn du zu mir kommst kündige dich am besten an. Ich gehe mir schnell etwas anziehen und du kannst dich so lang auf die Couch setzen."

Ich ging also zur Couch.

Im Gehen sprach er weiter:
"Oh man antworten scheint wirklich nicht deins zu sein. Möchtest du etwas trinken, vielleicht ein Glass Weißwein oder einen Saft?"

"Wasser, wenn das kein Problem ist."
Antworte ich und frage mich wieso er mir Alkohol anbietet.

"Hey sie kann ja doch antworten."
Sagt er mit einem breiten Grinsen als er aus dem Bad zurück kommt.

Dann stellt er zwei Gläser auf den Tisch und gießt uns beiden ein.

"Du hast dich wirklich schick gemacht."
Stellt er fest und reicht mir ein Glass.

Ich nehme es ihm ab und antworte:
"Glaub bloß nicht dass das deinetwegen war."

"Ihretwegen! Und keine Sorge kleine ich glaube das keines Wegs, ich weiß es."

Ist das sein Ernst, also ja es war seinetwegen aber das ist nicht der Punkt.
Überhaupt, wieso nennt er mich denn kleine und hat sich dennoch so kleinlich mit dem sie.
Wobei es mir auch irgendwie gefiel so von ihm genannt zu werden.

"Wollen SIE nicht langsam anfangen mir die Tanzschritte bei zu bringen oder sitzen wir hier noch eine Weile?"
Frage ich dann schnell damit er nicht wieder sagt ich würde nie antworten.

"Immer mit der Ruhe, wir haben eine Menge Zeit, Aber von mir aus sehr gern."
Er steht auf und läuft zu einem Schrank in dem die Musikanlage steht.

In dem Moment als er den Schrank öffnet glaube ich meinen Augen nicht. Was liegt dort oben auf der einen Box, natürlich mein Halsband.
Soll ich ihn darauf jetzt ansprechen oder lieber nicht.

Bevor ich weiter darüber nachdenken kann steht er plötzlich vor mir.
"Was ist, du schaust ein wenig verwirrt. Das ist eine Rumba."

Diesmal wartet er gar nicht auf meine Antwort, sondern nimmt direkt meine Hand und läuft mit mir zur Mitte des Raumes.
Seine Haltung ist wirklich beeindruckend, klar er ist auch der Lehrer aber dennoch.

Er beginnt mit den Schritten und es ist mir noch nie so leicht gefallen mich führen zu lassen. Dennoch muss ich die ganze zeit an mein Halsband denken und überlege ob ich danach fragen sollte.

Ich will es definitiv zurück haben. Was hat er sich überhaupt gedacht, er kann sich das doch nicht einfach nehmen.
Ich fasse mir also meinen Mut zusammen und,
„Das, das ist meins gewesen!"
stammel ich herum.

Chase schaute mich verwirrt an.
„Was? Wovon sprichst du."

Jetzt reicht es mir, er muss doch wissen was ich meine. Ich lasse ihn los und laufe auf den Schrank zu.

„Das ist mein Halsband." sage ich und greife nach der Schranktür.
In dem Moment als ich sie öffnen wollte, hat Chase seine Hand schon davor und hält die Tür zu.

„Nanana, du kannst nicht einfach an meine Sachen gehen." sagt er streng.

„Ist das dein, ihr Ernst?! Sie können mir nicht einfach meine Sachen wegnehmen und dann, dann sagen sie einfach ich darf sie nicht wieder haben."
etwas verwirrt und panisch verhaspel ich mich in meinen Worten.
Mir schießen einfach grad so viele Gedanken durch den Kopf.

Was hat er wohl gedacht als er das Halsband gefunden hat, wieso hat er es mit genommen und wieso ist es dort wo es jeder einfach entdecken könnte.

I'm sorry sirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt