Kapitel 8

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Nachdem ich die Tanzstunde überstanden hab möchte ich eigentlich nur meine Ruhe und etwas lesen. Irgendwie macht mich die Tatsache dass ich nicht weiß was Chase auf einmal für ein Problem mit mir hat echt fertig.

Als wäre das alles nicht genug gewesen treffe ich auf dem Weg noch Miss Lorenz. Ich meine wie wahrscheinlich ist das denn. An dieser Schule gibt es mindestens zwanzig Lehrer, ausgerechnet ihr muss ich immer in die Arme laufen wenn es nicht passt.

Im ersten Moment sagt sie nichts. Doch dann bemerkt sie meine Schuluniform und dass der Rock meine Knie garnicht mehr bedeckt.

"Anastasia was soll das! Du kennst die Schulordnung, ich sehe dich heute Nachmittag beim Nachsitzen im Klassenraum."

Ich antworte nicht und nicke nur kurz. Auch das noch. Genervt komme ich in meinem Zimmer an und beschließe mich erst einmal wieder richtig an zu kleiden.

Die letzte Stunde heute war Mathematik bei Miss Lorenz und fühlte sich an wie ein Lauf durch die Hölle.

Logisches Denken war sowieso noch nie meins, aber bei ihr ist es noch schlimmer.
Na toll, denk ich. Jetzt auch noch Nachsitzen bei der. Als sie auf einmal auf mich zu kommt.

"Die Aufsicht für die älteren Klassen übernimmt heute Herr Red. Du wirst einfach hier warten bis er da ist!"

Schlimmer konnte es nun wirklich nicht mehr kommen.
Nach und nach wurde der Raum leer und ich bemerkte dass ich die einzige beim nachsitzen zu sein schien.
Meiner Schwester hatte ich nichts gesagt weil es mir zu peinlich war daher war sie einfach mit den anderen mit gegangen.

Punkt um 15:00 also fünf Minuten nach Unterrichtsschluss stand Chase in der Tür.

"Du bist spät, Chase!"
Entfuhr es mir wie ein Blitz.

Er schaute mich etwas irritiert und schockiert an, fasste sich dann aber schnell wieder.

"Für dich immer noch Herr Red!"
Jetzt schaute er ernst zu mir und mir lief ein kalter Schauer über den Rücken.

In einer Sache war ich mir jedenfalls sicher. Die Aktion heute beim tanzen würde er zurück bekommen! Und jetzt eignete sich der Zeitraum perfekt dafür.

"Was hast du eigentlich in meinem Zimmer gemacht?" Frage ich in der Hoffnung etwas aus ihm raus zu bekommen.

Etwas genervt schaut er mich nun an und seufzt:
"Hör zu du musst hier noch eine Weile mit mir aushalten also... setz dich verdammt nochmal hin und strapazier meine Nerven nicht so sehr!"

Also setzte ich mich hin. Und zwar auf den Tisch, direkt vor ihn.
"Weißt du heute morgen als ich meine Socken gesucht habe ist mir aufgefallen dass in der Schublade etwas fehlt."
Ich schau ihn erwartungsvoll an

"Und was hat das mit mir zu tun."
Sagt Chase während er sich wieder von mir abwendet.

"Naja du warst die letzte Person in meinem Zimmer und ich hätte diese Sache sehr gern zurück..."
Rede ich weiter und springe auf um ihm wieder ins Gesicht schauen zu können.

"Ich weiß nicht wovon du jetzt redest. Aber du kannst dir sicher sein, dass wenn ich etwas eingezogen habe, dann nur weil es für so ein kleines Mädchen wie dich, noch nicht geeignet ist!" Nachdem er das sagte schaute er mir direkt in die Augen.

Ich konnte mich für einen Moment nicht regen. Es war als wäre ich gefesselt von seinem Blick. Seine Grünen Augen funkelten mich an wie zwei Smaragde in denen ich mich zu verlieren schien.

"Und nun.." fügte er hinzu, "gib endlich Ruhe und setz dich verdammt nochmal auf einen Stuhl."

Ohne ein weiteres Wort setze ich mich.
Für so eine kleines Mädchen nicht geeignet bla bla, was soll das denn heißen.
Jetzt bin ich mir ziemlich sicher dass er das Halsband hat. Aber was will er damit?!

Nachdem ich nun schon seit einer Weile still auf meinem Platz gesessen hab und wartete kommt auf einmal jemand in den Raum.
Es ist eine Lehrerin welche ich noch nicht kenne. Sie geht direkt zu Herr Red und sagt ihm etwas, doch ich kann nicht verstehen worüber sie spricht.

Im selben Moment als sie raus geht kommt Herr Red auf mich zu und beginnt zu reden:
"Du darfst gehen, ich muss jetzt noch was erledigen. Aber sei dir sicher das nächste mal bleibst du die ganze Stunde hier, also lass es nicht so weit kommen!"

Immer noch stumm stehe ich auf und gehe, dicht gefolgt von Herr Red, in Richtung der Tür. Gerade als ich sie öffnen möchte bleibt mir plötzlich der Atem stehen.

In diesem Augenblick finde ich mich gegen den Türrahmen gedrückt, mit Herr Reds Hand an meinem Hals wieder.
Er beugt ich etwas zu mir vor und beginnt in mein Ohr zu raunen.
"Glaub nicht ich wüsste nicht welches Spiel du spielst. Wenn du das nicht unterlässt verspreche ich dir, wirst du es bereuen."

Dann lässt er von mir ab, lächelt zufrieden und verlässt den Raum.

Etwas schockiert darüber was gerade passiert ist lasse ich mich auf den Boden sacken, bevor ich mich auf den Weg in mein Zimmer mache.

I'm sorry sirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt