Kapitel 18

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"Mach deine Augen auf."
höre ich eine Stimme, neben mir und öffne meine Augen. Langsam komme ich zu mir und schaue mich um.

Ich liege mit meinem Kopf auf der Schulter von Herr Red und sehe viele Menschen die mich anschauen.
Sanft küsst er meine Stirn.

Dann flüstert er:
"Guten Morgen, du bist während der Zugfahrt eingeschlafen, war ich etwa so anstrengend?"
Dann lacht er leise.
Ein sehr schönes Lachen.

Ich bin geistig aber noch nicht wirklich da und bevorzuge es nicht zu reden.

"Wir müssen gleich aussteigen."
Sagt Chase dann und langsam setze ich mich wieder aufrecht hin.

Vom Bahnhof aus, ist es noch ein ganzes Stück bis zum Hafen. Die ganze Busfahrt über schaue ich Chase in die Augen und überlege etwas zu sagen.

Schließlich steigen wir aus und sind schon fast am Hafen angekommen.
"Ich fand den Tag heute sehr schön mit dir."
Sage ich schließlich, jedoch fast ohne Stimme.
Er lächelt mich an und sagt darauf hin:
"Ich auch aber du solltest mich jetzt nicht mehr duzen."
Dann macht er eine kurze Pause
"Das sollten wir vielleicht auch noch abnehmen."
Er greift nach meinem Halsband,
"Wir wollen doch nicht dass dich jemand so sieht."

Oh man das hätte peinlich werden können.
Ich hatte gar nicht mehr daran gedacht, das erklärt natürlich jetzt auch eine Menge Blicke im Zug.

Mit einem sanften Druck senkt Chase meinen Kopf nach unten und ich spüre wie es um meinen Hals wieder lockerer wird.
Dann flüstert er mir ins Ohr:
"Was sagt man da?"
Zaghaft hebe ich den Kopf wieder.
Mit zittriger Stimme antworte ich leise:
"Danke Sir."

Zufrieden lächelt Chase oder jetzt wieder Herr Red und wir gehen Richtung Schiff.

Die Tür reminder Kabine fällt zu und sofort schießen mir die Gedanken in denn Kopf.

Was war das heute? Wie konnte es überhaupt dazu kommen?
Dann fällt es mir wieder ein,
Oh mein Gott Chase hat mich geküsst.

Vor lauter Überforderung lasse ich mich auf mein Bett fallen.
Ich beobachte die Beschaffenheit der Decke.

Okay alles gut du musst dich nur wieder sammeln.
Aber was jetzt, soll ich mit ihm drüber reden oder war das eine einmalige Sache.

Dann wird mir auf einmal etwas klar.
Wie von einer Wespe gestochen springe ich auf und renne zu meiner Tasche.

Nein! Nein! Nein! Nein! Nein!
Hier ist es nicht, das kann doch nicht sein ernst sein.
Chase hat mein Halsband wieder eingesteckt.
Dieser Typ kann einen echt wahnsinnig machen.

Na warte wenn ich den das nächste mal sehe dann, dann..

Unsanft werde ich von einem Klopfen an meiner Tür aus den Gedanken gerissen.

Kurz darauf höre ich die Stimme meiner Schwester,
"Anna! Bist du da? Wir wollten jetzt Abendes...", in dem Moment öffne ich die Tür, "oh du bist ja doch da."
Ich schaue sie etwas irritiert an,
"Klar bin ich da, aber du musst doch nicht den ganzen Gang zusammen schreien."
Sie lacht kurz und redet dann munter weiter,
"Wie denn wenn du nicht reagierst, also wie ich eben sagen wollte, wir wollen essen gehen, kommst du mit?"

Ich nicke und gehe mit ihr zum Abendessen.

Ich laufe gerade an Buffet entlang und überlege was ich essen möchte als ich Chase sehe.
Schnur stracks laufe ich auf ihn zu, ohne so richtig einen Plan zu haben.

„Hey!"
Sage ich als ich genau hinter ihm stehe.
Langsam dreht er sich um und dann, oh nein!
Das ist gar nicht Chase.
Irgendein junge steht jetzt vor mir und schaut mich super verwirrt an.

„Kann ich dir helfen?"
Fragt er dann und wirkt in seiner ganzen Art ziemlich kühl.
Etwas hilflos überlege ich was ich jetzt sagen soll und,
„Ich hab dich, glaub ich, mit jemandem verwechselt."
Versuche ich mich zu erklären.

Er schaut mich kurz an und dreht sich dann weg um seinen Kumpels hinterher zu laufen.

„Was war das denn grad lacht eine sehr bekannte Stimme hinter mir."
Ich drehe mich um und schau direkt in das Gesicht von Chase, natürlich jetzt steht er hinter mir.

Ich beschließe gar nicht auf deine Frage ein zu gehen und direkt zum Punkt zu kommen.
„Ich hab nach dir gesucht!"

Er schaut mich streng an,
„Ich bin sicher du wolltest sagen: nach ihnen."

„Wie auch immer,"
Ich schüttel den Kopf und rede direkt weiter,
„Du, also Sie haben noch etwas dass sie mir zurück geben wollten."

„So? Was denn?"
Fragt er als wüsste er nicht wovon ich rede.
Ich schaue ihn erst verständnislos an und mich dann im Raum um, ich kann doch jetzt nicht vor allen Leuten nach dem Halsband fragen.

„Vergiss es!"
Sage och schließlich und gehe.
Während ich wieder zu meinem Tisch laufe überlege ich, ob es wirklich schlau war einfach zu gehen.
Und wie zur Hölle bekomm ich mein Halsband bitte zurück.

I'm sorry sirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt