Kapitel 12

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„Ganz ruhig." sagt Chase mit seiner tiefen Stimme. „Setz dich doch erstmal und dann kannst du mir erklären worum es hier geht."

Dieser Typ macht mich wahnsinnig, er weiß doch genau worum es geht!
Ich setze mich dennoch und er setzt sich neben mich.

„Du musst doch wissen wovon ich spreche."
Sage ich und versuche nicht so verloren zu wirken wie ich mich gerade fühle.

Er lächelt und sagt:
„Nein kein Stück, das musst du mir wohl genauer erklären."

Was für ein idiot.
„Das Halsband! Das, das ist meins. Das solltest du aber wissen, nachdem du es aus meinem Zimmer genommen hast."

„Ach ist das so?" er schaut mich an und bevor ich antworten kann redet er weiter:
„Nun ich weiß gar nicht was das Problem ist, für so ein kleines Mädchen wie dich ist das doch sowieso nicht angemessen."

Ich werde wütend:
„Ich bin nicht klein, also hör auf das dauernd zu sagen und vor allem entscheide ich immer noch was angemessen für mich ist. Also gib es mir zurück, in der Schulordnung steht sicher auch nicht dass Lehrer privaten Eigentum grundlos einziehen dürfen!"

Er lächelt immer noch, was mich nur noch mehr aufregt.
„Wenn du meinst, dann weißt du doch sicher auch was es bedeutet." er macht eine kurze Pause, in der er nach zu denken scheint.
„Na gut du kannst es wieder haben, wenn du es dir verdienst."

Was! Was soll das denn, ich, was meint er überhaupt mit verdienen.
Aber bevor ich Nachfrage redet er schon weiter.

„Wenn du das Halsband so unbedingt wieder haben möchtest, macht es dir doch sicher nichts aus, wenn du es in der Stadt trägst."

Meine Augen werden immer größer und ich glaube die Nervosität zeichnet sich deutlich, in meinem Gesicht, ab.

„Aber wenn du nicht möchtest kann ich das Halsband natürlich auch hier behalten, wo es sowieso viel besser aufbewahrt ist."

„Nein ich, das ist kein Problem."
Überwinde ich mich bevor er es sich anders überlegt. Ich bin mir dennoch nicht sicher wie er sich das vor stellt.

„Sehr gut, dann bereite dich auf einen schönen Tag in Rom vor."

War das etwa grad eine weirde Einladung zu einem Date?!
Okay vielleicht ist das auch nur wunschdenken, aber normal ist das definitiv nicht.

Bevor ich zu tief in den Gedanken verschwinde, nimmt Chase meine Hand und zieht mich wieder von der Couch.
Er nimmt die Tanzhaltung ein und beginnt zu reden:
„Bis dahin gibt es aber noch ein paar Schritte die du lernen musst.

Etwas überfordert schaue ich ihn an und sage dann:
„Jetzt könnte ich doch etwas Wein vertragen."

Er beginnt zu lachen.
„Okay kurze Pause."
Sagt er und verschwindet um zwei Weingläser zu holen.
Dabei haben wir nichtmal viel gemacht.

„Bist du jetzt bereit?" fragt er und ich glaub er hat mich seit unserem kennenlernen nicht mehr so freundlich angesehen.

Ich nicke und stehe auf.
Er lacht und murmelt: „Was hast du nur für ein Problem damit Leuten zu antworten."

Etwas verlegen gehe ich in die Tanzhaltung und versuche ihm deutlich zu machen, dass er aufhören soll darüber zu reden.
Er stellt sich dazu und beginnt zu zählen.

Doch direkt beim zweiten Schritt stolper ich über meine Füße. Er hält mich fest und fragt,
„War das wohl doch etwas zu viel Wein?"

Ich werde rot. Am liebsten wäre ich jetzt im Boden versunken.
„Nein, ich dachte wir beginnen bei einer anderen stelle."
Versuche ich mich zu erklären.

„Achso klar. Also wir beginnen beim Anfang."
Erwidert er mit leichter Ironie.

Mit der Zeit kann ich mich immer besser entspannen und dann habe ich gar keine Probleme mehr seiner Führung zu folgen.

Irgendwann habe ich die Zeit vergessen und als ich auf die Uhr schaute war es bereits 00:00.
„Verdammt! Ich muss schon längst auf dem Zimmer sein."

„Keine Sorge kleine ich bring dich."
Sagt er mit beruhigendem Ton.
Aber ich dachte ich hätte eindeutig gesagt dass er mich nicht so nennen soll.

Wir gehen also zu meinem Zimmer und er beginnt wieder zu reden:
„Du weißt dass wir heute nur die Hälfte der Tänze geschafft haben oder?"

Ich schaue ihn an und überlege kurz,
„Hast du morgen nochmal Zeit?"
Frage ich nervös.
„Entschuldigung ich meine natürlich: haben sie Zeit?"
Hänge ich dran bevor er etwas sagen kann.

Er lacht nur und sagt:
„Alles gut, keine Sorge und klar wenn du nichts vor hast kannst du nochmal vorbei kommen.
Es wäre nur gut zu wissen wann du kommst."

„Klar, also wie wäre gegen neun?"
Frage ich und er schaut mich sehr schockiert an.
„Da bin ich noch nicht wach, morgen ist Sonntag was ist denn los mit dir?"

Wir fangen beide an zu lachen und einigen uns schließlich auf um zwei.
An meinem Zimmer angekommen denke ich das der Weg irgendwie zu kurz ist. Ich hätte gerne noch weiter mit ihm geredet, gerade scheint die Stimmung wieder etwas entspannter zu sein.

An meiner Tür angelangt, überlege ich kurz, ihn zu fragen ob er noch mit rein kommen möchte. Irgendwie möchte ich nicht dass er schon geht. Aber ich kann ihn das ja auch nicht einfach fragen.

Dann kommt er immer näher, auf mich zu und einen kurzen Augenblick habe ich das Gefühl mein Herz bleibt stehen.
Er umarmt mich und flüstert in mein Ohr:
„Dann bis morgen kleine."

I'm sorry sirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt