Kapitel 16

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Nervös stehe ich vor Herr Reds Tür und überlege ob ich wirklich klopfen soll.
Doch in diesem Moment wird mir die Wahl auch schon abgenommen.

„Wie schön dich zu sehen."
Höre ich auf einmal eine sehr bekannte Stimme hinter mir.

Etwas zaghaft drehe ich mich um und schaue in das lächelnde Gesicht von Herr Red. Er steht direkt vor mir und es fühlt sich an als würde nichtmal ein Blatt Papier zwischen uns passen.

Jetzt bemerke ich dass ich total vergessen hab zu zu atmen seid er hier ist und schnappe erschrocken nach Luft.

Er lacht drauf hin und sagt:
"Immer ruhig bleiben, bin ich denn so gruselig?"

Ich starre ihn einfach nur an.
Antworten Anna, du musst was sagen.
"Ich, nein also..."
Verdammt ich kann jetzt ja schlecht sagen dass ich vergessen hab zu atmen.

"Ah ja, verstehe."
Sagt Herr Red dann nickend und etwas ironisch, vermute ich.
"Möchtest du eigentlich hier Wurzeln schlagen oder lässt du mich die Tür öffnen."
Fügt er noch hinzu.

Stumm mache ich einen Schritt zur Seite und lasse ihn vorbei.

Im nächsten Moment sitze ich bei ihm auf der Couch und beobachte wie er ein paar Sachen in den Rucksack packt.
Auf einmal steht er auf und läuft zu dem Schrank mit der Musik Anlage. Genau dort liegt mein Halsband.
Vor Nervosität fangen meine Beine an zu zittern.

Er dreht sich um mit dem Halsband in der Hand. Langsam kommt er auf mich zu und hockt sich dann vor die Couch.
Unsere Gesichter sind jetzt fast auf einer Höhe.

"Aufgeregt?"
Fragt er. Ich nicke und versuche dabei den Augenkontakt zu vermeiden.
In diesem Moment greift er plötzlich nach meinem Kinn und zwingt mich so ihm in die Augen zu schauen.
Dann sagt er freundlich:
"Alles gut, ich werde nicht zu gemein sein."

Zu gemein?! Er will gemein sein, was hat er vor? Es ist doch schon genug überhaupt von allen mit dem Halsband gesehen zu werden.

"Kommst du langsam?"
Werde ich dann von Herr Red, welcher bereits an der Tür steht, aus meinen Gedanken gerissen.

Nach einer etwa anderthalb stündigen Zugfahrt kommen wir in Rom an. Wir laufen gerade sus dem Bahnhof aus da zieht mich plötzlich etwas nach hinten.
Im selben Augenblick sehe ich ein Auto knapp vor mir vorbei fahren.

Erschrocken schau ich zu Herr Red.
In seinem typisch freundlichen, aber bestimmten Ton sagt er:
"Du musst wirklich vorsichtiger sein kleine."

Er hat mich schon wieder so genannt.
Ohne groß darüber nachzudenken antworte ich:
"Natürlich, Chase."

Jetzt realisiere ich was ich gesagt hab und halte mir erschrocken die Hand vor den Mund.
Er schaut mich streng an, zieht aber nur eine Augenbraue nach oben ohne etwas zu sagen.

Dann erzählt er von einem kleinen Café, nicht weit von hier in das wir gehen können.
Wir laufen ein paar Straßen entlang und ich bewundere die Architektur.
Chase hingegen scheint sich mehr auf den Weg an sich zu konzentrieren.
Tatsächlich waren wir noch nicht lang gelaufen als wir schon vor einem sehr süßen Café standen.

Ich greife nach der Tür, als im selben Moment ruckartig meine Hand nach hinten gezogen wird und mein ganzer Köper hinterher.

Ich kann gar nicht so schnell reagieren während Chase mich um die Ecke an die Hauswand drückt. Er schaut mir tief in die Augen und ich bekomme das Verlangen ihn zu küssen.
Sein Gesicht ist so nah an meinem dass ich meinen Kopf höchstens ein paar Zentimeter bewegen müsste, um seine rosigen Lippen zu berühren.

"Du hast doch nicht vergessen wieso wir hier sind oder?"
Sagt er mit einem funkeln in den Augen.
Ich schüttle mit dem Kopf.
Er lässt von mir ab, aber ich wage es mich nicht mich zu bewegen und bleibe genau so stehen.

Er stellt seinen Rucksack auf den Boden und holt das Halsband heraus.
Ich sehen es nicht weil ich immer noch starr gerade aus schaue, kann es mir aber denken.

Dann drückt er meinen Kopf sanft aber bestimmt nach unten so dass er mir das Halsband anlegen kann.
Mit seinem Zeige- und Mittelfinger schiebt er meinen Kopf am Kinn wieder nach oben.

"Ist das zu fest?"
Fragt er und schaut mir dabei wieder in meine Augen. Ohne großartig darüber nach zu denken schüttel ich den Kopf.
Er lächelt.
"Schön, dann können wir ja jetzt rein gehen. Ich würde es übrigens sehr begrüßen wenn du heute irgendwann nochmal mit mir reden würdest."

I'm sorry sirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt