Liebe mit Hindernissen.

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Als wir wieder aus der Kabine kamen, standen drei Mädchen im Flur und sahen uns entsetzt an.

Eines der dreien musterte mich und warf mir missbilligende Blicke zu. Sie war wohl die "Anführerin" der Gruppe. Ich schätzte sie auf circa 15 Jahre, vielleicht ging sie in die Klasse unter mir. Sie sah aus, als wäre sie in einen Farbeimer gefallen: Knallroter Lippenstift, der mich, wäre ich ein Junge gewesen, eher abgeschreckt hätte, schwarzer Lidstrich und viel zu viel Makeup. Ihre Haare waren geglättet. Im Großen und Ganzen sah sie aus wie eine braunhaarige Barbie, mit fehlenden Schminkkenntnissen. Die anderen beiden Barbies waren eher schlechte Kopien von ihr. Das Styling war gleich. Ich musste mir ein Grinsen verkneifen. In diesem Moment nahm Justin meine Hand und lief mit mir zurück zum Klassenzimmer. "Beachte sie einfach nicht. Die machen nur Ärger", warnte er mich. Er sah sauer und genervt aus. Was meint er damit? Ist das vielleicht seine Exfreundin? Dass die auf der Suche nach Streit und Ärger sind, sieht man ihnen ja an, aber warum? Mir schwirrten eine Menge Fragen durch den Kopf. Anscheinend sah er mir das an, denn er küsste mich auf die Wange und sagte: "Das sind Milena, Laura und Chantal. Lass dich von denen nicht ärgern. Besonders nicht von Milena. Sie ist einfach nur eifersüchtig."

Als es endlich klingelte und die Schule zuende war, ging ich mit Justin zur Bushaltestelle. Nach kurzer Zeit kam sein Bus und er verabschiedete sich mit einem kurzen, jedoch liebevollen Zungenkuss. Ich war so happy. Ich konnte es noch gar nicht begreifen, dass ich jetzt anscheinend mit ihm zusammen war. Wow. Doch mein Dauergrinsen verschwand, als diese komischen Mädchen auf einmal vor mir standen. "Jetzt hör mal zu, du Möchtegern-Prinzessin. Du bist den ersten Tag an der Schule und schon machst du dir Jus klar?", fuhr sie mich an. "Er liebt dich nicht, verstehst du? Er liebt ganz allein mich! Lass die Finger von ihm, du Schlampe!"

Ich hätte es ignorieren und mich umdrehen können. Sie wären wieder gegangen und ich hätte meine Ruhe gehabt. Vielleicht hätte ich es so machen sollen. Doch ich tat genau das Gegenteil. "Jetzt hörst du MIR mal zu. Süße, ich kenne Justin schon länger. Ich würd mir mal Gedanken machen, warum er dich nach all der Zeit nicht möchte. Du siehst aus wie eine Barbie. Doch nicht wie die teure, schöne, wohl eher wie ein billiges Imitat!" Ihr Mund stand offen und sie sah mich mit großen Augen an. Ich grinste zufrieden. Als mein Bus kam stieg ich gerade ein, als ich noch ein "Das wirst du bereuen" hören konnte.

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