Kapitel 5

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Harry pov

Ich werde von sanften Küssen geweckt. Daran bin ich schon gewöhnt, Draco weckt mich immer so und ich liebe ihn dafür. Ich öffne die Augen. Draco gibt mir noch einen Kuss und lächelt mich dann liebevoll an. "Guten Morgen, mein Süßer." murmle ich. "Guten Morgen, Engelchen." Er streichelt meine Wange und fährt dann durch meine Haare. Ich setze mich auf und Draco schiebt mir meine Brille auf die Nase. "Gut geschlafen, ihr drei?" "Ja, uns geht's gut. Redest du jetzt aber auch mal nur noch mit mir oder nur noch mit uns?" "Nein, natürlich rede ich noch mit dir. Was willst du frühstücken, Schatz?" 

"Nichts, wenn ich dafür noch im Bett liegen bleiben darf." "Was hältst du davon, wenn ich dir Himbeerquark hole und wir frühstücken im Bett?" "Klingt gut." Draco fährt mir durch die Haare und verlässt dann das Schlafzimmer. Ich fahre mit der Hand über meinen Bauch. Dann greife ich nach der Broschüre, die auf meinem Nachttisch liegt. Ich blättere kurz darin herum und finde dann, was ich gesucht habe. Okay, in etwa acht bis vierzehn Wochen sollte ich die Babys spüren können. Irgendwie freue ich mich schon total darauf. Ich kann es kaum erwarten, unsere Babys endlich zu spüren. 

Draco kommt mit zwei Bechern Quark und zwei Löffeln zurück ins Schlafzimmer. Er setzt sich zu mir ins Bett und gibt mir einen der Becher und einen der Löffel. Ich beginne zu essen. "Harry, ich weiß, du liebst deine Arbeit, aber... Ich will nicht, dass du weiterarbeitest solange du schwanger bist. Das ist zu gefährlich. Für dich und unsere Kinder." Ich nicke: "Ja, du hast recht. Am Montag sag ich bescheid. Aber dann weiß es bald das ganze Ministerium. Also müssen wir es auch den anderen sagen." "Ja, stimmt. Kann ich mir was wünschen?" "Klar." Ich sehe ihn an. "Können wir es zuerst meinen Eltern sagen?" "Danach den Weasleys." "Deal." Er gibt mir einen Kuss und streicht mir dabei über den Bauch. 

"Willst du eigentlich wissen, was unsere Babys werden?" frage ich Draco. Er zuckt mit den Schultern: "Nein, eigentlich nicht. Und du?" "Ich denke, ich will mich überraschen lassen." Draco lächelt und wuschelt durch meine Haare. 

~*~*~

Draco umarmt seine Eltern zur Begrüßung. Wir haben sie zum Essen eingeladen, weil sie zum Einen lange nicht mehr gesehen haben und zum Anderem, weil wir ihnen von den Zwillingen erzählen wollen. 

"Wie geht es euch denn?" fragt meine Mutter. "Uns geht es gut." antworte ich ruhig. Draco ist in der Küche und kocht das Essen zu Ende. Wir sind nicht ganz fertig geworden, bis Dracos Eltern kamen. "Warum habt ihr uns eingeladen?" Misstrauisch mustert Lucius mich. 

Eigentlich verstehen wir uns mittlerweile sehr gut, aber ab und zu benimmt Lucius sich immer noch seltsam mir gegenüber. Draco meint, Severus war der gute Einfluss auf seinen Vater und ohne ihn fällt ihm vieles schwerer. Das glaube ich nur zu gern, nachdem Draco und ich die beiden mal beim Knutschen erwischt haben. Mehrfach. Soweit ich weiß, hat Narcissa bis heute nichts von der Beziehung der beiden erfahren. Aber ich glaube, ihm fällt es aufgrund der Vergangenheit von Dracos und meiner Beziehung schwer, mir zu vertrauen. 

Draco und ich sind jetzt schon das dritte Mal zusammen. Das erste Mal Ende des vierten Jahres-damals war es ein Streich von Draco und seinen Freunden. Wir trennten uns kurz vor Weihnachten wieder voneinander. Weihnachten mit gebrochenem Herzen-für mich zumindest. Das dachte ich damals jedenfalls. Ich wusste ja nicht, dass Draco sich in unserer gemeinsamen Zeit auch in mich verliebt hatte. Ende des fünften Jahres kamen wir wieder zusammen und trennten uns wieder, als ich herausfand, dass er ein Todesser ist. Zwar habe ich nie geglaubt, dass er ein wirklich böser Mensch ist, aber ich habe mich so verraten gefühlt. Bis heute bereue ich, dass ich es ihn nicht hab erklären lassen, sondern ihn einfach weggestoßen habe. Ich hätte ihm helfen müssen. Vor allem, da ich wusste, dass er genauso große Angst vor dem Krieg hatte, wie ich, wenn nicht sogar noch größere. Nach dem Krieg wollte Draco erst nicht nach Hogwarts zurückkommen, aber ich konnte ihn dann doch noch umstimmen. Wir haben unser achtes Jahr in Hogwarts komplett als Paar verbracht, außer die ersten zwei Wochen, da Draco verspätet zurückkam. Und diese Beziehung hält bis heute und ich hoffe für immer. Wie sagt man? Aller guten Dinge sind drei? Ich bin überzeugt davon, dass das dritte Mal als Paar klappt. 

"Vater, bitte! Wir haben euch eingeladen, weil wir tolle Neuigkeiten haben. Und weil wir uns schon lange nicht mehr gesehen haben. Sei nicht so fies zu ihm." "Ich bin nicht fies. Du weißt, wie fies ich werden kann." "Vater!" Ich drehe mich zu Draco um, der mir zuzwinkert. "Essen ist fertig!" sagt er dann und ich stehe auf um zum Tisch zu gehen. Dracos Eltern folgen mir. 

"Was ist das?" fragt Lucius. Herablassend sieht er zu mir. "Vater, es war nicht Harrys Idee. Ich wollte sehen, wie du Pizza isst." lacht Draco und gibt mir einen Kuss auf die Harre. "Manchmal hasse ich dich, Sohn." "Vertrau mir, es schmeckt gut." "Draco macht die weltbeste Pizza." grinse ich. "Das kann doch interessant werden." sagt Narcissa lächelnd zu ihrem Ehemann. Der verdreht die Augen. Wir setzen uns an den Tisch. Sehr belustigt betrachten wir Lucius, der sich schwer damit zu tun scheint, sein Essen mit der Hand zu essen. Narcissa hingegen scheint da sehr offen zu sein. 

"Du kannst auch Besteck haben." biete ich nach einer Weile an. Beinah tödlich blickt Lucius mich an. "Vater, bitte!" Draco steht auf und holt Besteck. Er gibt es seinem Vater und sagt dann: "Jetzt reiß dich zusammen! Ich habe keine Lust heute deinetwegen schlechte Laune zu bekommen! Versau mir nicht unsere tollen Nachrichten!" Abwehrend hebt Lucius die Hände. Eine Weile essen wir schweigend vor uns hin. 

Nach dem Essen sitzen wir alle zusammen im Wohnzimmer. "Okay, Jungs, was sind denn nun eure tollen Neuigkeiten?" fragt Narcissa. Draco hat bereits das Ultraschallfoto aus dem Schlafzimmer geholt und hat es verdeckt auf den Couchtisch gelegt. Draco und ich sehen uns kurz an. 

"Harry ist schwanger." "Mit Zwillingen." Ich reiche das Bild an Narcissa. Diese betrachtet es mit großen Augen und sieht uns dann an. Dann beginnt sie zu quietschen wie ein Teenie-Mädchen und umarmt uns stürmisch. "Mum! Du erdrückst uns!" klagt Draco und drückt seine Mutter von uns weg. Lucius hat mittlerweile das Ultraschallbild in der Hand und blickt darauf. "Vater? Freust du dich denn gar nicht?" fragt Draco unsicher. Er lässt seine Hand in meine gleiten und ich halte sie fest. Ich weiß, wie wichtig Draco die Meinung seines Vaters ist und wie sehr ihn diese Situation gerade verunsichern muss.

Ein Fluch mit FolgenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt