Kapitel 18

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Draco pov

"Hey, warte mal." sage ich und bleibe vor einem Laden stehen. Blaise sieht mich an und zieht eine Augenbraue nach oben. "Du hattest doch als Kind ein Lieblingsplüschtier, nicht?" "Ja, den Hund. Du kennst ihn doch, ich habe ihn sogar mit nach Hogwarts gebracht." "Hatte Leon auch eins?" "Nein, nicht, dass ich wüsste. Aber er hat mir von so einer Piratenfigur erzählt, die er wohl überall mit hingenommen hat. Warum fragst du?" "Meine Eltern haben mir doch die Kuscheldecke geschenkt, die ich damals von Severus bekommen hatte." Mein bester Freund nickt und sieht mich weiter forschend an.

"Ich habe Harry gefragt, was sein Lieblingsspielzeug war, als er noch klein war. Und er hat gesagt, dass seine Lieblingssache wohl seine Brille war, weil er nie Spielzeug hatte." "Oh... Das ist traurig." "Wäre es verrückt ihm irgendein Stofftier zu kaufen? Ich meine, besser spät als nie, oder nicht?" "Nein, die Idee ist toll. Du bist ein wundervoller Freund." Blaise klopft mir auf die Schulter und zieht mich in Richtung der Ladentür, vor welcher wir gerade stehen.

Wir betreten den Laden und gehen zusammen durch die Regale. "An welche Art Stofftier denkst du?" fragt Blaise und nimmt ein Brokkolistofftier aus dem Regal. "Ganz sicher nicht daran." sage ich nüchtern. "Klischeehaft, aber wie wäre der menschengroße Teddybär?" frage ich und deute auf einen großen Teddy am Ende des Gangs. "Ich finde es cool. Ich meine, das wären alle Spielzeuge, die er nie hatte, zu einem großen Bären vereint." Ich grinse. Wir gehen zu dem Teddy und ich hebe ihn hoch. Ich kaufe den Teddy, verkleinere ihn mit einem Zauber in einer Ecke, wo uns keiner sehen kann und stecke ihn dann in meine Jackentasche.

"Das ist besser als alles, was ich Leon je geschenkt habe." meint Blaise, während wir zu dem Laden gehen, wegen welchem wir eigentlich in der Muggelwelt herumlaufen. "Leon mag dich doch trotzdem. Er weiß, dass du nicht so bist. In eurer Beziehung ist er halt mehr der Romantiker." "Und in eurer seid ihr es beide." Ich zucke mit den Schultern: "Das ist bei jedem anders. Wir können auch zurückgehen und du kaufst Leon auch einen großen Teddybär." "Nein, das ist kitschig. Und mein Freund ist nicht schwanger. Hoffe ich jedenfalls." Ich muss lachen.

"Tu mir den Gefallen und bring ihm wenigstens einen Strauß Blumen mit, okay?" sage ich. "Ja, mache ich." Wir gehen in den Laden und beginnen mit dem Einkauf. "Wie weit seit ihr mit dem Einzug in unsere alte Wohnung?" "Es geht. Wir kommen voran. Die Möbel sind schon alle in der Wohnung, aber es ist noch nicht alles aufgebaut. Und eingeräumt ist auch noch nichts, wir haben nur das Bett schon fertig, weil wir ja eigentlich schon eingezogen sind." Ich nicke: "Das ist doch schonmal gut."

~*~*~

Ich höre wie die Tür aufgeht. Sofort stehe ich auf und gehe ihm entgegen. "Hey, Harry." sage ich liebevoll und gebe ihm einen Kuss. "Hallo." erwidert er fröhlich und ich umarme ihn. "Ich hab eine Überraschung für dich." "Echt?" Ich nicke und nehme seine Hand, um ihn ins Schlafzimmer zu führen. Harry klappt der Mund auf. "Was ist das?" "Dein erstes Plüschtier." lächle ich. Ich sehe auf Harry hinab und versuche herauszufinden, ob es ihm gefällt.

"H-Harry?" frage ich unsicher. Er sieht zu mir hoch. Dann schlingt er auf einmal seine Arme um mich und umarmt mich fest. "Du bist so unglaublich toll. Du bist der beste Mensch der Welt." flüstert er und gibt mir einen Kuss. "Ich liebe dich." flüstere ich in sein Ohr. "Ich liebe dich auch." sagt er glücklich. Dann lässt er mich los, klettert auf das Bett und umarmt den Teddy. Ich muss schmunzeln. Er ist so süß!

"Hattest du einen schönen Tag?" frage ich und setze mich neben Harry auf das Bett. "Ja, mein Tag war toll. Und deiner?" "Ich konnte dich glücklich machen, also war mein Tag schon fast perfekt." Ich streichle seinen Rücken und gebe ihm einen Kuss auf den Bauch. "Ich liebe dich." flüstere ich und streichle seine Wange. "Ich dich auch." murmelt er und kuschelt sich in meine Arme.

"Tut dir irgendwas weh?" frage ich. "Ja, ein bisschen Rückenschmerzen und meine Knöchel tun weh." "Soll ich dich massieren?" "Ja, das wäre nett." Ich knie mich hin und nehme seinen Fuß auf den Schoß. Während ich seine Knöchel massiere, macht Harry den Fernseher an und sucht einen Film aus. "Wir haben noch gar nicht über die Geburt gesprochen." merke ich an. "Was soll damit sein? Die beiden müssen ja wohl aus mir raus." "Natürlich müssen die beiden aus dir raus, aber wo? Willst du sie im St. Mungo bekommen? Oder hier zu Hause? Wo willst du sie bekommen, Harry?"

"Im St. Mungo." meint Harry. Ich nicke: "Gut." "Du wirst dabei sein, oder?" fragt er dann. Überrascht ziehe ich eine Augenbraue nach oben: "Bitte was?" "Du bist dabei, wenn ich die Kinder bekomme, oder?" "Natürlich werde ich dabei sein. Warum denn auch nicht? Ich werde die ganze Zeit da sein." "Versprich es mir." Auf einmal wirkt er so voller Zweifel. Ich rutsche zu ihm und lege meine Hand an seine Wange. "Hey, was ist denn auf einmal los?" "Ich hab Angst, dass du aus irgendeinem Grund nicht da bist und dass ich das alleine schaffen muss." Ich gebe ihm einen Kuss auf die Stirn: "Du wirst das nicht alleine schaffen müssen, ich werde die ganze Zeit bei dir sein. Ich verspreche es dir."

Harry kuschelt sich an meine Brust und ich gebe ihm einen Kuss auf den Kopf. Die ganze Zeit schmiegt er sich weiter an mich und ich streichle ihn. Ich spüre, wie Harry mit der Zeit immer ruhiger wird und schließlich mit dem Kopf auf meiner Brust einschläft. Das ist schon ewig nicht mehr passiert. Seit er dieses Schwangerschaftskissen hat, ist er nicht ein einziges Mal mehr in meinen Armen eingeschlafen. Ich bin ihm nicht böse deswegen, ich vermisse es nur. Liebevoll streichle ich ihn und gebe ihm immer wieder leichte Küsse auf die Stirn.

"Schlaf gut, mein Engel. Und ihr seid bitte lieb zu ihm und lasst ihn schlafen."

Ein Fluch mit FolgenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt