Ein Fluch mit Folgen

Kapitel 6

Draco pov

"Ich muss mit dir reden, Draco, unter vier Augen." Mein Vater steht auf. "Ähm... Okay. Wir gehen ins Schlafzimmer." Ich lasse Harrys Hand los und wir gehen zusammen ins Schlafzimmer. Hinter mir schließe ich die Tür und setze mich auf die Bank am Fußende des Bettes. Mein Vater setzt sich neben mich. "Was ist denn los?" 

"Warum kann Harry schwanger werden?" "Weil wir miteinander schlafen, Mann Vater!" "Nein, ich will den Grund wissen! Ein Trank? Transsexualität?" "1.) Du weißt, was Transsexualität ist? 2.) Nichts von beidem, ein Fluch." "Oh nein..." Besorgt mustere ich ihn. 

"Was heißt oh nein?" frage ich ängstlich. "Es ist nicht umsonst ein Fluch, Draco. Jede Schwangerschaft, die durch diesen Fluch entsteht, ist eine Risikoschwangerschaft. Das grenzt die Möglichkeiten für das Ende der Schwangerschaft ein: Eure Zwillinge überleben es nicht, ein Zwilling überlebt es nicht, Harry überlebt es nicht oder alle drei überleben es nicht." Entsetzt sehe ich ihn an: "Gibt es auch eine Möglichkeit, wo alle überleben?" "Ja, aber die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering. Es tut mir so leid, Dray." Ich vergrabe mein Gesicht in meinen Händen und versuche gegen die Tränen anzukämpfen. 

Mein Vater zieht mich an sich und gibt mir einen Kuss auf die Haare. "Ich will die Babys nicht verlieren. Und Harry auch nicht. Auf keinen Fall." "Ich kann was versuchen, aber ich weiß nicht, ob es funktionieren wird." "Okay. Was? Ich mach alles!" "Es gibt einen Trank, der das Risiko lindern kann. Betonung auf kann! Allerdings kenne ich es auch nur bei Einzelschwangerschaften. Ich weiß nicht, wie es bei Zwillingen wirkt. Die Dosis kann allerdings auch nicht erhöht werden, da es zu gefährlich für Harry sein könnte." "O-Okay, bitte lass es uns einfach versuchen." "Ich mach ihn zu Hause fertig, ich müsste genug Zutaten haben. Ich habe noch viel von Severus übrig, das sollte für sechs Monate reichen." "Woher weißt du wie lange es reichen muss?" frage ich verwirrt. 

"Bitte, ich hab dich gesehen, als du noch im Bauch deiner Mutter warst. Denkst du das vergesse ich so einfach? Ich kann ziemlich gut einschätzen, wie weit Harry mit euren Babys ist." Ich lächle und mein Vater legt seinen Arm um mich. 

"Was mache ich, wenn sie sterben?" frage ich leise. "Sie werden nicht sterben, Draco, denk darüber gar nicht nach." Ich versuche zu nicken, aber irgendwas blockiert es. Wie soll ich nicht darüber nachdenken? Mein Vater hat mir gerade schließlich eröffnet, dass ich die Liebe meines Lebens und auch noch unsere Kinder verlieren könnte. 

"Warum hat uns der Arzt das nicht gesagt?" "Nur wenige wissen davon. Viele halten es für Zufall. Dieser Fluch ist auch nur sehr unbekannt und wird kaum genutzt, deswegen wissen viele wenig darüber. Der Heiler wird einfach nichts davon gewusst haben." Ich nicke leicht. "Wirst du es Harry sagen?" fragt mein Vater nach einer Weile. "Nein. Ich werde alles dafür tun, dass alle drei am Leben bleiben. Er muss nichts davon erfahren." "Jetzt klingst du wie Sev." Ich lächle leicht. Ich liebe die Momente, in welchen mein Vater mich mit Severus vergleicht. Es bringt mich ihm näher und verhindert, dass ich vergesse, wie die Zeit mit ihm war. 

"Und damit das klar ist: Ich freue mich sehr über und auf die Zwillinge." Er gibt mir einen Kuss auf die Haare. Dann steht er wieder auf und zieht mich mit hoch. "Lass uns wieder zu den anderen gehen." Wir verlassen das Schlafzimmer und setzen uns wieder auf die Couch. Harry sieht mich ängstlich an. "Er freut sich." sage ich und gebe ihm einen Kuss auf die Wange. Harry küsst mich auf die Lippen.

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"Und fertig!" sage ich und nehme das Polaroid aus der Kamera. Harry legt sich hin. "Okay, Bauchumfang." sagt er und nimmt das Maßband. "Baby, dein Bauch wäschst schubweise. Ich weiß nicht, ob sich innerhalb einer Woche viel verändert hat." Schmollend sieht er mich an. "Okay, okay. Ich messe ja." lache ich und ziehe das Maßband unter seinem Rücken hindurch. Ich messe seinen Bauchumfang. Ich schreibe die Schwangerschaftswoche und den Bauchumfang auf den weißen Streifen unter dem Bild. "Nicht wirklich viel, aber immerhin ein bisschen gewachsen." schmunzle ich und gebe ihm einen Kuss. 

"Was hat dein Vater eigentlich noch gesagt? Ihr wart ganz schön lange im Schlafzimmer." "Er hat nur ewig lange über Verantwortung in der Vaterschaft und sowas geredet." "Ich hoffe, er hat dir auch gesagt, dass du es besser machen sollst als er." "Ja, hat er. Aber so schlimm war er auch nicht." Harry zieht eine Augenbraue nach oben. "Ja, okay! Er war kein toller Dad, überhaupt nicht! Aber er ist es jetzt. Und besser spät als nie, oder nicht?" Harry lächelt und kuschelt sich an mich: "Du hast ja recht. Ich freue mich, dass ihr so gut miteinander klarkommt."

Ich nehme Harry in den Arm und streichle mit der Hand über seinen Bauch.