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Im ersten Moment stehe ich nur stocksteif da, dezent überfordert mit der Situation. Doch nach zwei Sekunden schaltet sich mein Gehirn ab und überlässt meinem Körper die Kontrolle.
Gierig erwidere ich Adams Kuss, welcher mich daraufhin weiter zurückdrängt um mich gegen die Wand zu drücken. Wir lösen uns kurz und schauen uns schwer atmend in die Augen. Links und rechts von mir sind seine Arme, ich habe keine Chance zu entkommen. Aber ganz ehrlich, das will ich auch gar nicht. „Du machst mich echt verrückt." Flüstert Adam und küsst mich wieder. Ach, ich mache ihn verrückt?!
Meine Hände gehen auf Wanderschaft und fahren unter Adams Hemd seinen Bauch hinauf. Überrascht stöhne ich leicht auf, als Adam mich plötzlich hochhebt und gegen die Wand drückt. Ich schlinge meine Beine um seine Hüfte und halte mich an ihm fest. „Schlafzimmer?" fragt Adam zwischen unserer Knutscherei. „Zweite Tür links." Erwidere ich. Adam setzt mich wieder auf den Boden. Ich nehme ihn an der Hand und ziehe ihn in mein Schlafzimmer, wobei wir immer wieder stehen bleiben da wir die Finger nicht voneinander lassen können. Als wir schließlich bei meinem Bett angelangt sind, hat Adam sein Hemd und ich mein Top bereits verloren. Er drückt mich in Richtung Bett und als ich die Bettkante in meinen Kniekehlen spüre, lasse ich mich nach hinten fallen. Ich blicke nach oben und sehe in Adams dunkle Augen. Als er sich über mich beugt verabschiedet sich der letzte Funken bewusstes Denken bei mir und ich lasse mich vollkommen fallen.

„Wie geht es deinem Arm?" fragt Adam leise und fährt mit seinem Finger der Naht entlang. Seine andere Hand liegt auf meiner Hüfte, während ich neben ihm liege und meine Hand auf seiner Brust ruht. „Es pocht etwas, ist aber nicht so schlimm." Erwidere ich mit geschlossenen Augen. Wir sind beide noch nackt, aber die Decke die über uns liegt fühlt sich an wie eine schützende Mauer vor der Realität. In diesem Moment ist es mir egal, dass Adam mein Arbeitskollege ist. Mein Vorsatz nichts mit Kollegen anzufangen interessiert mich nicht und das ich eigentlich nur unbedeutende One-Night-Stands haben wollte ist gerade auch nicht wichtig. In diesem Moment bin ich einfach entspannt und fühle mich wohl und sicher. Ich weiß nicht wie Adam es schafft das ich mich bei ihm so fallen lassen kann, aber eigentlich ist das auch nicht von Bedeutung.
Eine ganze Zeit lang herrscht Schweigen zwischen uns und ich genieße die Ruhe. „Warum bist du her gekommen Adam?" Frage ich irgendwann und ich höre wie Adam leise lacht. „Ist das nicht offensichtlich?" will er wissen und auch ich muss ein wenig schmunzeln. „Schon klar. Aber ich meine... warum?" Erwidere ich und mir ist klar, dass meine Frage nicht wirklich konkreter geworden ist. Aber Adam scheint zu verstehen was ich meine, denn er lässt sich Zeit mit der Antwort. „Ich weiß es nicht." Sagt er dann. „Irgendetwas an dir... fasziniert mich. Auch wenn wir keine Arbeitskollegen wären, hätte ich dich nochmal besucht. Vielleicht nicht sofort, aber ich hätte versucht dich wieder zu treffen. Denn dafür war die Nacht nach der Party einfach zu gut um dich nie wieder zu sehen." Ich muss grinsen und kann ihm nur zustimmen. „Aber als du plötzlich auch im Palace warst und mir bewusst wurde, dass wir uns jetzt jeden Tag sehen, da wusste ich, dass ich mir nicht so viel Zeit lassen werde. Dafür hast du mich den ganzen Tag zu sehr abgelenkt." „Schön zu wissen das es dir genauso ergangen ist wie mir." Meine ich und ich spüre das vibrieren in seiner Brust als er leise lacht.
Mir ist bewusst, dass das hier gerade es nicht einfacher machen wird, mit Adam nichts anzufangen, bzw. das hier zu wiederholen, aber ich versuche nicht weiter darüber nachzudenken. Adam zieht mich näher zu sich heran und in diesem Moment lasse ich es einfach zu das wir so aneinander gekuschelt und nackt einschlafen.

Das nächste was ich mitbekomme ist, dass mein Handy klingelt. Völlig verschlafen rolle ich mich zur Seite und spüre dabei, wie eine Hand von meiner Hüfte rutscht. Mit halb geöffneten Augen taste ich nach meinem Handy und nehme das Gespräch an. „Hallo?" Frage ich und ich höre, wie an der anderen Leitung jemand lacht. „Hallo Sarah, hier ist Danny. Hab ich dich etwa geweckt?" Ich nehme mein Handy vom Ohr und schaue schnell auf die Uhr. „Danny es ist 7 Uhr, natürlich hast du mich geweckt." Erwidere ich. Neben mir fängt Adam an sich zu rühren. Ich schaue zu ihm rüber und sehe, dass die Decke verrutscht ist und sein Oberkörper frei liegt. „Ach ja, ich hab ganz vergessen was für eine Schlafmütze du bist." Lacht Danny wieder und genervt frage ich ihn, was er von mir will. Direkt nach dem Aufstehen sollte mich keiner nerven, zumindest nicht vor meinem ersten Kaffee. „Soll ich dich gleich abholen? Ist ja quatsch wenn wir getrennt fahren." Fragt Danny dann. „Ja klingt gut. Wann bist du hier?" frage ich. „In 30 Minuten ungefähr. Also hopp hopp, mach dir deinen Kaffee und werde richtig wach." Erwidert Danny und legt dann direkt auf. Genervt stöhne ich auf und lege mein Handy zur Seite. Ich will mich gerade wieder hinlegen, als mir die Situation bewusst wird. Danny. 30 Minuten. Adam ist noch hier! „Hey Adam." Sage ich deswegen und schüttle ihn leicht an der Schulter um ihn zu wecken. „Hmm." Macht er und öffnet verschlafen die Augen. Als ich ihn so sehe muss ich schmunzeln. Der sonst so gut gestylte Adam Noshimuri liegt nackt und verschlafen bei mir im Bett. Und seine Haare sieht man so in der Öffentlichkeit wahrscheinlich auch nicht. „Adam du musst los. Danny holt mich in einer halben Stunde ab und du solltest auch nochmal nach Hause fahren um dich umzuziehen. Außerdem kannst du heute nicht schon wieder zu spät kommen." Adam sieht mich mit zusammengekniffenen Augen an. „Gestern war ja wohl nicht meine Schuld das ich zu spät war, immerhin musste ich dich nach Hause bringen." „Wo du recht hast." Erwidere ich und gebe ihm einen Kuss auf die Wange. „Danke nochmal dafür." Sage ich und springe dann aus dem Bett. Schnell suche ich mir meine Sachen zusammen und verschwinde im Bad, während Adam noch immer keine Anstalten macht das Bett zu verlasen.

Als ich nach 10 Minuten das Bad verlassen habe, ist Adam immer noch da. „Darf ich auch schnell dein Bad benutzen?" fragt er, inzwischen mit einer Boxershorts bekleidet. Ich nicke. „Handtücher sind im Schrank links. Du kannst dich an allem bedienen." Antworte ich. Danach gehe ich in die Küche um Kaffee zu kochen und eine Kleinigkeit zu frühstücken. Als ich mein Frühstück gerade runtergeschluckt habe, kommt Adam in die Küche. Er scheint seine Haare gewaschen zu haben, denn die glänzen noch feucht. „Ich würde dir ja einen Kaffee anbieten, aber ich glaube die Zeit reicht nicht mehr." Meine ich während Adam auf mich zu kommt. Als er direkt vor mir steht beiße ich mir auf die Unterlippe. Geht dieses Abgelenke schon wieder los? Ich will gerade etwas sagen, da greift er an mir vorbei und nimmt sich meine Kaffeetasse. „Ach kein Problem, ich nehme einfach deinen." Sagt er trocken und trinkt doch tatsächlich meinen Kaffee aus. Böse funkle ich ihn an als er die leere Tasse wieder abstellt. „Dieses eine Mal lasse ich dich damit durchgehen Noshirmuri, aber mache das noch einmal und du kannst was erleben." Adam schaut mich kurz verdutzt an, fängt dann aber an zu lachen. „Wir sehen uns später auf der Arbeit." Sagt er dann, legt seine Hand an meine Wange und küsst mich. „Bis gleich dann." Erwidere ich und schaue ihm nach während er mein Haus verlässt. War das gerade ein Abschiedskuss? Das entwickelt sich langsam aber sicher echt in die falsche Richtung. So viel zum unbedeutsamen One-Night-Stand.
Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass Danno gleich hier sein muss, also packe ich schnell einen Snack in die Tasche. Gerade als ich das Waffenholster festmache, klingelt es an der Tür. „Es ist offen." Rufe ich, da es nur Danno sein kann der jetzt kommt. Ich blicke zur Tür und Danny kommt hinein. „Guten Morgen." Ruft er, was ich schnell erwidere, während ich zurück ins Schlafzimmer laufe um mein Handy zu holen. Dabei fällt mir auf, dass Adam sein Handy hier vergessen hat. Schnell stecke ich beide Handys ein und gehe zurück zu Danno. „Okay wir können." Meine ich dann und gemeinsam verlassen wir das Haus. Ich schließe schnell ab und laufe neben ihm zu seinem Auto. „Sag mal, war das eben eigentlich Adam der mir entgegengekommen ist?"

Hawaii Five-O  Back To Paradise (Adam Ff) - Abgeschlossen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt