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Danny und ich sind tatsächlich die letzten die bei Kamekonas Truck ankommen, die Anderen sitzen bereits alle am Tisch. Vor jedem eine Portion Shrimps und ein Bier.
„Hey Leute." Sage ich zur Begrüßung als wir am Tisch ankommen. Die Anderen erwidern die Begrüßung gut gelaunt und kurz kann ich sehen, wie Adam meinen Körper abscannt. Anscheinend hat auch Danny das bemerkt, denn er grinst mich augenbrauenwackelnd an. Ich verdrehe nur die Augen und setze mich zwischen Lou und Tani.
Bevor ich irgendetwas sagen kann, kommt Kamekona schon an den Tisch und stellt mir eine Portion Knoblauch-Shrimps und ein Bier bin. „Mahalo." Sage ich lächelnd, was Kamekona breit grinsend erwidert.
Ich beginne zu Essen und lausch den anderen bei ihren Gesprächen, wobei ich selbst auch immer wieder etwas reinwerfe, wie zum Beispiel als ich von der Geschichte erzähle, als Steve und Danny durch ein Verständigungsproblem bei einem Paar-Seminar mitgemacht haben und alle dachten, dass die beiden schwul wären.
Es wurde viel gelacht und die Stimmung ist total locker. Das erste Mal seit ich vor einigen Wochen nach Hawaii zurückgekehrt bin, fühle ich mich wirklich Zuhause. Ich blicke aufs Meer und mir wird bewusst, dass ich jetzt genau da bin, wo ich hingehöre.
Meine Gedanken werden vom Klingeln von Dannys Handy unterbrochen. Der blonde Cop nimmt das Gespräch ran. „Hallo Rachel, was gibt's?" Bei dem Namen von Dannys Ex-Frau verziehe ich das Gesicht. Ich weiß, dass Danny inzwischen wieder ganz gut mit ihr klar kommt und die beiden sich nähergekommen sind, aber ich kann nicht einfach vergessen wieviel Kummer sie ihm schon bereitet hat. „Uhh... ja klar, ich bin gleich da." Mit diesen Worten legt er auf und erhebt sich. Wir blicken ihn fragend an. „Charlie hat scheinbar einen Magen-Darm-Virus. Und da Rachel aktuell selbst nicht ganz fit ist, hat sie mich gebeten ihr zu helfen." „Pass auf, dass du dich nicht ansteckst." Sagt Junior sofort und Steve ergänzt: „Weißt du was, bleibt einfach Morgen noch Zuhause bzw. bei Rachel." „Bist du dir sicher?" Frage Danny seinen Partner und Steve nickt. „Danke Brah." Dann wendet er sich an Adam. „Ich hatte Sarah eigentlich versprochen sie zu fahren. Würdest du sie nachher nach Hause bringen?" Adam sagt sofort zu, während ich Danny böse anblicke. Das macht er doch mit Absicht, er legt es drauf an, dass zwischen Adam und mir was läuft. Danny aber grinst mich nur unschuldig an und verschwindet dann.

Die Zeit vergeht und als Steve bekannt gab, dass wir Morgen alle erst zur Mittagszeit zur Arbeit kommen müssen, genehmigten wir uns noch ein zwei Biere mehr. Wobei Adam sich auf Cola beschränkt, da er ja jetzt Fahrer spielen musste.
„Sag mal Sarah." Beginnt Tani und blickt mich von der Seite an. „Erzählst du uns jetzt, wieso du damals bei Five-O raus gegangen bist." Ich lasse das Bier, von welchem ich gerade was getrunken habe, langsam sinken. Junior, Tani und Adam sehen mich neugierig an, während Steve, Jerry und Lou betroffen auf den Tisch blicken.
„Klar, habe ich euch ja versprochen." Antworte ich und fasse mit beiden Händen meine Bierflasche an. Dann beginne ich zu erzählen: „Vor knapp vier Jahren erhielten wir den Hinweis, dass ein neuer Menschenhandel-Ring auf Hawaii entstehen würde. Wir gingen dem natürlich nach und erfuhren sehr bald, dass die Yakuza dabei ihre Finger im Spiel hatte." Als ich die Yakuza erwähnte, sah ich wie Adam sich versteifte. „Wir stellten einige Nachforschungen an und erfuhren so, dass ein gewisser Akindo Tanaka der Hauptverantwortliche war." Als ich diesen Namen erwähnte, verkrampften sich automatisch meine Finger um die Flasche. Mein Blick fällt auf Steve, der auf meine Hände blickt. Dann übernahm er das Wort: „Wir hatten somit zwar den Kopf des Ringes und viele Indizien, aber uns fehlten die handfesten Beweise. Deswegen beschlossen wir Sarah undercover in den Ring einzuschleusen. Sie gab sich als Menschenhändlerin vom Festland aus, welche bei Tanaka einsteigen wollte." „Aber wurdest du nicht sofort erkannt?" Fragt Junior mich und ich muss grinsen. „Du würdest dich wundern was eine Perücke und Kontaktlinsen alles bewirken können." Junior erwidert mein Grinsen und ich fahre mit der Geschichte fort. „Ich habe mich also in den Ring eingeschleust, und es hat wirklich gut geklappt. Tanaka schöpfte kein Verdacht, und nach etwa 3 Monaten hatte ich genug Beweise gesammelt damit wir den ganzen Ring hochnehmen konnte. Bei der Festnahme wurde ich natürlich auch verhaftet, um keinen Verdacht hochkommen zu lassen." Ich mache eine kurze Pause und nehme ein Schluck aus der Flasche. Als ich weitererzähle, blicke ich zwischen Steve und Adam hindurch auf das Meer. „Ich gab meine falsche Identität auf und arbeitete wieder normale bei Five-O. Ich dachte es wäre alles gut verlaufen und wir hätten den Fall sauber abgeschlossen. Aber nach etwa einem Monat holte mich das alles wieder ein." Ich spüre Tanis und Juniors sorgenvolle Blicke auf mir, während Adam nur starr auf den Tisch blickt. „Ich wollte an dem Tag meine Eltern besuchen, welche ebenfalls hier in Honolulu lebten. Aber als ich vor ihrem Haus ankam, wusste ich bereits das etwas passiert war. Die Haustür stand auf und ein Fenster war zerschossen." Ich musste kurz durchatmen, bevor ich zu Ende erzählen konnte. „Einer von Tanakas Freunden bekam heraus, dass ich für die Festnahme verantwortlich war und zu Five-O gehörte. Um sich an mir zu rächen, erschoss er meine Eltern. Deswegen habe ich auch seit dieser Zeit keine festen Beziehungen mehr oder neue tiefere Freundschaften geschlossen, da ich kein persönliches Ziel mehr bieten wollte." „Sarah... ich." Beginnt Tani neben mir mit bedrückter Stimme, aber ich würge ich lächelnd ab. „Ist schon gut. Ich will nicht sagen, dass mich der Verlust nicht noch immer traurig macht, aber ich habe mit der ganzen Sache abgeschlossen. Ich habe meinen Frieden gefunden." Ich sehe wie Tanis Augen feucht werden und ich blicke wieder in die Runde. „Wir konnten den Täter ziemlich schnell schnappen und ins Gefängnis bringen. Danach bin ich noch hiergeblieben und habe versucht einfach weiter zu machen. Aber nach ein paar Monaten habe ich realisiert, dass ich nicht einfach weiter machen konnte. Ich musste woanders hin, um mit dem Thema abschließen zu können und um wieder nach vorne Blicken zu können. Deswegen bin ich nach Quantico. Die Zeit dort hat mir geholfen den Tod meiner Eltern zu verarbeiten und meinen Frieden zu finden. Aber schlussendlich habe ich gemerkt, dass hier mein Zuhause ist und deswegen sitze ich jetzt auch hier und bin froh, wieder bei meiner Ohana zu sein."

Ich lächle in die Runde, spüre aber, dass die Stimmung im Keller ist. Neben mir klopft Lou mir auf die Schulter, doch das scheint ihm nicht zu reichen denn kurz darauf zieht er mich in eine feste Umarmung. „Wir sind auch froh, dass du wieder hier bist, Kleines." Sagt er leise und ich klopfe ihm auf den Rücken. Dann löse ich mich aus der Umarmung und blicke grinsend in die Runde. „So, und jetzt ist genug Trübsal geblasen. Auf Five-O." Sage ich und hebe meine Flasche in die Mitte. Die anderen tun es mir gleich und gemeinsam stoßen wir an.
Langsam hebt sich die Stimmung wieder und ich fange mit Jerry an zu diskutieren, von wem Kennedy erschossen wurde.
Mitten in der Diskussion steht Adam aber plötzlich auf und geht, ohne ein Wort zu sagen, runter zum Wasser. Sorgenvoll blicke ich ihm hinterher und kurz entschlossen stehe ich auf und folge ihm.

Hawaii Five-O  Back To Paradise (Adam Ff) - Abgeschlossen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt